Rosenmüllershöhle

Quelle: DAV Sektion AlpinClub Berlin, Autor: Lars Reichenberg

In der Rosenmüllershöhle
Der Eingang in die Rosenmüllershöhle

Beschreibung

Beeindruckende Höhle am Fuße eines Dolomit-Felsmassivs im oberen rechten Wiesenttalhang, auf 430 m Höhe über NN.

  • Länge: 74 Meter
  • Breite: bis zu 11 Meter
  • Höhe: bis zu 16 Meter
  • Die Höhle wurde in den Jahren 1902 und 1903 von A. NEISCHL vermessen.
  • Gemäß KÖPPEL (1794) hat Johann Ludwig WUNDER, ein Sohn des ersten Höhleninspektors Johann Georg WUNDER, um 1790 bei seinen Wanderungen diese Höhle entdeckt und "durch Hülfe eines Seils" erstmalig befahren. Johann Christian ROSENMÜLLER, Professor der Anatomie aus Leipzig, "der damals die innere Beschaffenheit der dortigen Höhlen genauer untersuchte, war kurz darauf der erste Fremde, der sie bestieg; und seitdem ist sie unter dem Namen ROSENMÜLLERSHÖHLE schon allgemein bekannt." Nach GOLDFUSS (1810) fand die abenteuerliche Erstbefahrung durch den alten Eingang, eine enge Felsspalte 16 m über der Haupthalle der Höhle, am Oktober 1793 statt. 
  • Heute ist die Höhle durch einen 1830 geschaffenen künstlichen Eingang zugänglich.
  • Von 1836 bis etwa 1960 wurde sie als Schauhöhle geführt. Als Zeichen, dass der Höhlenführer anwesend war, konnte man von Muggendorf aus eine rote Fahne sehen, die bei der Höhle aufgezogen wurde. Besonders effektvoll war die Beleuchtung mit Kerzen, die auf eiserne Kerzenhalter am Geländer des Führungsweges aufgesteckt waren. Dieser Brauch hält bis zur Gegenwart an.
  • Von dem kleinen Vorplatz kommt man durch den einer Spalte folgenden etwa acht Meter langen und ein Meter breiten künstlichen Eingang in die Haupthalle der Höhle. Lichteinfall an der Decke zeigt den alten Zugang. An dieser Stelle "...fand Herr Professor Rosenmüller, als er diese Höle am 18. October 1793 zuerst bestieg, in zwey abgesonderten Haufen, die Knochen von zwey menschlichen Gerippen, wovon das eine ein männliches Subject von ungefähr 30 Jahren gewesen seyn mag. Sie waren mit Kalksinter überzogen, zu einem Beweise, daß diese Unglücklichen bereits vor langen Jahren, entweder aus Unvorsichtigkeit oder Bosheit, hier ihr Grab fanden." (GOLDFUSS 1810) Über das Alter dieser Menschenreste oder weitere Funde ist nichts bekannt geworden (SCHWARZ 1955). Der alte Führungsweg steigt nun eine großflächig übersinterte, in der alten Literatur als "Parnaß" bezeichnete Schutthalde hinauf. Blickt man von hier auf den Höhlenraum zurück, ist man immer noch beeindruckt von den außerhalb der Reichweite menschlicher Unvernunft erhaltenen Tropfsteinschmuck. Man bekommt einen schwachen Eindruck der ursprünglichen Schönheit dieser Höhle, die von den frühen Reisenden so begeistert geschildert wurde. Entlang einer Deckenspalte (Verlauf NW/SO), an der der Höhlenraum angelegt ist, hat sich eine Reihe größerer Stalaktiten und Sintervorhänge gebildet. Zwei niedrige Gänge zweigen am oberen Ende des Führungsweges seitlich ab. Sie führen in einige kleine Kammern mit besonders schönem Sinterschmuck, das "Allerheiligste" und die "Wachskammer", die wegen ihrer wachsgelben Sinterbildungen so genannt wurde. Ein enger Schluf führt in das "Kleine Paradies" mit seinen schönen Sinterbecken. Der alte Rundweg führt, um die Höhe des "Parnasses" herum, in einer Schleife zur Mitte des Aufganges zurück. Von dort steigt man wieder zum Höhleneingang ab. Kurz davor findet sich in der Westwand der Zugang zu einem kleinen Raum mit geringer Sinterbildung.
  • Quelle: "Kleiner Führer zu Höhlen um Muggendorf", Brigitte Kaulich und Hermann Schaaf, 1993

Kontakt

Deutschland

Öffnungszeiten

  • Höhlen vom 01.10. - 31.03. wegen Fledermausschutz nicht betreten

Aktivitäten in der Umgebung

Anreise

Öffentliche Verkehrsmittel

  • mit der Deutschen Bahn bis Pegnitz
  • von Pegnitz mit dem Bus 389 (Wiesenttal-Express) bis Muggendorf Gasthaus Kohlmannsgarten (etwa eine Stunde) - vom 01.05. bis 01.11. an Samstagen, Sonn- und Feiertagen (außer Mariä Himmelfahrt)
  • weitere Infos unter www.vgn.de

Anfahrt

über die B470:

  • B470 bis Muggendorf
  • Forchheimer Str. (an der Wiesentbrücke) abbiegen Richtung Dooser Berg/Doos
  • über Bayreuther Str. - Lindenberg - Dooser Berg bis zum linksseitigen großen Wanderparkplatz (knappe 1,5 Kilometer ab B470)

aus Richtung Doos (Waischenfeld bzw. Behringersmühle):

  • Richtung Muggendorf
  • gut zwei Kilometer hinter Doos befindet sich rechtsseitig der Wanderparkplatz

Parken

  • großer Wanderparkplatz an der Verbindungsstraße zwischen Muggendorf und Doos nordöstlich von Muggendorf

  • Anfahrt