Klosterlandschaftsweg Ebrach

Quelle: Cisterscapes, Autor: Sabrina Lindenthal

Die Tour

Die Rundtour führt auf den Spuren der Ebracher Zisterzienser durch die historische Kulturlandschaft des Steigerwald: zu Klosterdörfern, Wirtschaftshöfen und auf alten Wegen.

 Der Steigerwald wurde über Jahrhunderte durch das Wirken der Zisterzienser geprägt, die sich im Tal der Mittleren Ebrach niedergelassen hatten. Mit dem Rundweg vom Kloster entlang der Klosterweiher auf alten Pfaden hinein in den Klosterwald bietet die Wanderung schöne Blicke in die Hügellandschaft des Steigerwalds. Besonders einzigartig liegt der Winkelhof in einer Rodungsinsel zwischen Teichen im Wald.
Im Vordergrund der Tour stehen die landschaftlichen Zusammenhänge zwischen dem Kloster und seinem Umland:  Wasserbaukunst, Waldwirtschaft und Weltabgeschiedenheit prägten das Tun der Mönche in Ebrach.

Autorentipp

Ein Besuch der Abteikirche, des Museums zur Geschichte Ebrachs (im Kloster, heute JVA) sowie der Abteigärten ist äußerst lohnenswert. Mehr Infos hier

Info

Schwierigkeit
mittel
Aufstieg
251 hm
Abstieg
237 hm
Tiefster Punkt 330 m
Höchster Punkt 427 m
Dauer
2:40 h
Strecke
13,5 km

Details

Kondition
Erlebnis
Landschaft

Beste Jahreszeit

Januar
Februar
März
April
Mai
Juni
Juli
August
September
Oktober
November
Dezember

Wegbeschreibung

Start

Ebrach, Zisterzienserkloster Ebrach

Ziel

Ebrach, Zisterzienserkloster Ebrach

Weg

 Die Rundtour startet am Kloster in Ebrach und führt durch die Vorstadt (ehemalige klösterliche Wirtschaftsgebäude) hinaus in Richtung des Freibads entlang der Würzburger Straße. Wir halten uns links und gelangen zu den Weiherseen. Diese Teichkette geht auf die seit 1127 im Tal der Mittleren Ebrach angesiedelten Zsiterzienser zurück, die über die Teiche sowohl eine Wasserregulierung (Hochwasserschutz) bewirkten als auch die Teiche zur Karpfenzucht nutzten. Vom Weg aus ist ein Ablass ("Mönch") erkennbar.

Wir bleiben auf dem Weg, der uns schließlich bergan nach Großgressingen bringt. DIe Dienstmanensiedlung des Klosters mit der alten Klosterschänke zeigt noch heute ihre historische Struktur. Wir folgen der Wegbeschilderung zur St. Rochuskapelle. Hierher wurden die Pestkranken des Klosters verbracht (Siechenhaus, später Schulhaus).  Von dort gehen wir weiter geradeaus, überqueren die Straße - eine Altstraße - und folgen dem asphaltierten Weg in Richtung der ehemalige Grangie Winkelhof (zisterziensischer Wirtschaftshof) zum Wald. Man folgt der Trasse der alten Hochstraße und tritt dann nach Norden in den Lichtenwald des Klosters Münsterschwarzach ein.

Optional (wegen Sturmschäden schwer begehbar): An der Weggabelung kann man abkürzen und in einen Schotterweg einbiegen. Nach etwa 100 Metern biegen wir links in einen alten Erdweg ein, der uns dann bergab bringt. Wir gelangen wieder auf einen Schotterweg, dem wir links zu den Teichen am Entenbach folgen. Von dort gehen wir  auf einer breiten Schotterstraße zurück nach Großgressingen.

Hauptweg:  Wir folgen der Alten Hochstraße (Forststraße) bis zur Rodungsinsel Winkelhof - ein ehemaliger Waldwirtschaftshof der Zisterzienser, Das heutige Forsthaus liegt malerisch zwischen den Teichen. Der Weg führt vor dem Teich links bergan zurück nach Großgressingen,  wo wir an der nächsten Gelegenheit links in eine Seitenstraße abbiegen und  zum Ebracher Totenweg gelangen (historischer Weg zwischen dem Kloster und St. Rochus) wieder hinunter nach Ebrach, wo das Kloster in Sichtweite gelangt.

Wissenswertes entlang des Weges:

Kloster und Vorstadt:
Die 1127 gegründete Zisterzienserabtei liegt am Ausgang des Talkessels der mittleren Ebrach in einem ehemals sumpfigen und waldreichen Gebiet, so wie es die Vorschriften des Ordens vorgaben. Nach dem mittelalterlichen Idealplan bildete ein Zisterzienserkloster einen inneren Klosterbezirk aus der nur für die Mönche und Geistliche zugänglich war, der äußere Bezirk, hier im Westen, war der Laien- und Wirtschaftsbezirk. Hier bildete sich eine sogenannte "Vorstadt" aus, die heute wie die Gesamtanlage durch die barocke Erneuerung des Klosters repräsentativ geprägt ist.

Wasserbau und Fischzucht:
Die Teiche im Weihergrund legten die Mönche bereits im Hochmittelalter (12. Jh.) an, um den Wasserzufluss zur heute nicht mehr vorhandenen Klostermühle zu steuern. Später wurde die mittlere Ebrach kanalisiert. Das Wasser speiste den Springbrunnen im Abteigarten, führte Frischwasser ins Kloster und diente auch als Latrinenspülung. Zudem dienten die Teiche zur Zucht von Karpfen und anderen Fischen als Fastenspeise für die asketische lebenden Mönche. Um 1800 besaß die Abtei über 60 ha Teichfläche, im Mittelalter waren es wohl noch mehr. Heute sind viele Teiche kaum noch genutzt.

Grossgressingen:
In Großgressingen hatte die 1127 gegründete Abtei Ebrach zuerst nur eine sogenannte Kurie, einen Hof, den die Laienmönchen (Konversen) bewirtschafteten. Nachdem es den Ort 1247 vom Würzburger Stift Haug erworben hatte, baute man den kleinen Ort zu einer Dienstmannensiedlung aus (26 Söldenhäuser).
Die ehemalige Klosterschänke (erbaut 1573), war eine von fünf Klosterschänken im Einflussbereich des Klosters. Dort durfte nur Klosterwein ausgeschenkt werden und die Untertanen mussten ihre Feste hier abhalten.

St. Rochus, die Pest und der Totenweg:
Die St. Rochuskapelle diente an den Feiertagen ihrer Patrone - die Pestheiligen Rochus und Sebastian - als Wallfahrtskapelle, sonst wurde sie nur als Begräbniskapelle genutzt. Sie steht an der Stelle des Siechenhauses des Klosters, das nach den Pestjahren 1584/87 errichtet worden war. Die Toten waren wohl im direkten Umfeld bestattet worden. 1611 ließ Abt Hieronymus Hölein eine Kapelle mit Friedhof erbauen Der Hochaltar zeigt ein Himmelfahrtsbild Mariens mit den beiden Patronen, denen auch die Seitenaltäre geweiht sind. St. Rochus mit seinem hohen Satteldach und Dachreiter ist bis weit in die Landschaft sichtbar.

Ehemaliges Siechenhaus: Ab Ende des 17. Jahrhundert ließ die Abtei hier im Rahmen ihrer seelsorgerischen Aufgaben eine Schule einrichten. Das Schulhaus diente später als Lehrerwohnung und der Neubau bis in die 1990er Jahre als Schule.

Ebracher Totenweg heißt der Steig von Ebrach hinauf nach Großgressingen, da hier auch die weltlichen Angestellten der Abtei bestattet und ihr Leichnam hier herauf getragen wurde.

Weitere Informationen

Ausrüstung

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