Schwierigkeit |
mittel
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Aufstieg
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700 hm |
Abstieg
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700 hm |
Tiefster Punkt |
Wanderparkplatz Köglboden 953 m |
Höchster Punkt |
Wegegabelung zur Halserspitz 1564 m |
Dauer
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5:45 h |
Strecke
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18,3 km |
Zur Gufferthütte über Geo-Pfad und Naturatrail
Die Tour
Auf dem Weg vom Köglboden zur Guffert-Hütte durchwandern wir die Schlucht des Oberen Ampelsbachs und des Filzmoosbaches. Das bietet die Gelegenheit, während der Wanderung eine Abfolge von Gesteinsschichten zu betrachten, die über einen Zeitraum von rund 110 Millionen Jahren im Erdmittelalter im Lauf der Bildung des Alpen-Gebirges an ihre heutige Position verfrachtet wurden. An 11 Stationen wird diese geologische Besonderheit sichtbar gemacht.
Nach Einkehr auf der Hütte gehen wir auf dem Natura-Trail durch das RAMSAR-Gebiet "Bayerische Wildalm". Die grenzüberschreitende Moorlandschaft der Bayerischen Wildalm hat einen ganz besonderen Reiz: Man erlebt eine beeindruckende Kultur- und Naturlandschaft, reich an unterschiedlichen Moortypen, geologischen Besonderheiten, Almen und Bergwäldern. Etliche gefährdete Pflanzen- und Tierarten finden hier ihren Lebensraum.
Der Geopfad und der Naturatrail durch das RAMSAR-Gebiet "Bayerische Wildalm" führt uns zu den geologischen und botanischen Highlights rund um die Gufferthütte. Zahlreiche, teils seltene Tier- und Pflanzenarten finden hier ihren Lebensraum.
Autorentipp
Um die Gufferthütte gibt es eine Vielzahl lohnenswerter Gipfelziele (Halserspitz, Schneidjoch, Kletterfelsen Abendstein und der Hausberg Guffert) sowie die historisch interessanten Rätischen Inschriften am Schneidjoch, sodass sich auch ein mehrtägiger Aufenthalt lohnt.
Info
Karte
Details
Kondition
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Erlebnis
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Landschaft
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Technik |
Beste Jahreszeit
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Wegbeschreibung
Start
Wanderparkplatz Köglboden
Ziel
Wanderparkplatz Köglboden
Weg
Vom Parkplatz Köglboden führt ein Forstweg zunächst entlang des Ampelsbachs und steigt dann in das Filzmoosbachtal auf. In der romantischen Schlucht passiert man immer wieder kleine Wasserfälle und steigt den 10 Tafeln des Geopfads folgend weiter auf. Gelegenheit, während der Wanderung eine Abfolge von Gesteinsschichten zu betrachten, die über einen Zeitraum von rund 110 Millionen Jahren im Lauf der Entwicklung der Alpen an ihre heutige Position verfrachtet wurden. Auf 1300m verlässt man den Forstweg in einer Linkskurve und geht ab hier auf dem Fußweg vorbei an Tafel 9 und hält sich am Wegweiser links. Bei Tafel 10 des Geopfads steigt man links über Almwiesen den Hang hinauf zur Gufferthütte.
Hier empfiehlt sich eine Einkehr mit tollem Bergblick auf Abendstein, Schneidjoch und Guffert sowie die südlichen Teile des RAMSAR-Gebiets mit Brandenberger Wildalmmoos und Wildalmfilz.
An der Infotafel können wir uns über das seit 2005 auf Tiroler Seite und seit 2007 auf Bayerischer Seite in die Liste der international bedeutsamen Feuchtgebiete aufgenommene RAMSAR-Gebiet "Bayerische Wildalm" informieren. Detail-Infos und Flyer gibt es auf der Hütte. Zahlreiche, teils seltene Tier- und Pflanzenarten finden hier ihren Lebensraum, darunter Alpensalamander oder Auerhahn, Dreizehenspecht und kleiner Sperlingskauz. Auch die Pflanzenwelt beeindruckt mit vielen z.T. streng geschützten Besonderheiten wie dem Pannonischen Enzian, der Weißen Waldhyazinthe, einer Vielzahl weiterer seltener Orchideen und typischen Moorpflanzen wie dem Fieberklee.
Nach der Rast gehen wir nach links an der Rossalm vorbei in Richtung Bayerische Wildalm. Den Wegweisern folgend, verläuft der Weg durch ein Moor mit Wollgräsern, Latschen und Heidelbeeren. Kurz danach erreichen wir die die Halserpolje,eine Karstwanne im Gelände. Hier führen uns Fahrspuren hinab zum Ponor, dem kleinen Schluckloch, in dem der Grenzbach zwischen Bayern und Tirol im Wilden Lochberg verschwindet. Zurück auf dem Wanderweg erreicht man bald eine Gabelung. Der linke Abzweig führt die Wanderer zur Bayrischen Wildalm (DAV Selbstversorgerhütte). Hier nimmt man den Weg rechts vorbei und folgt – nach dem markanten Grenzstein wieder auf österreichischem Gebiet – dem markierten Steig hinauf bis zur Wegegabelung Halserspitz/Schönleitenalm.
Variante 1 (mittelschwer): Wer noch Zeit und Kondition hat kann einen Abstecher auf den Gipfel der Halserspitze, 1862 Meter, machen. Nach ungefähr einer Stunde und zusätzlichen 300 Höhenmetern ist man dann zurück an der Abzweigung.
Wir halten uns links auf dem schmalen Steig zur Schönleitenalm und nehmen von hier den Weg zurück in Richtung Gufferthütte. Am Fahrweg zur Gufferthütte angekommen geht es rechts auf bekanntem Weg zurück zum Ausgangspunkt.
Variante 2: Ein Alternative - ebenfalls mit zusätzlichem Zeitbedarf - ist der Weg nördlich um der Natterwand herum. Dazu biegt man 1 km nach der Schönleitenalm scharf rechts in den Wirtschaftsweg nach Achenkirch ein. Im Sattel (1286m) verlässt man den Weg leicht ansteigend nach links. Nach 2 km nimmt man auf einer Lichtung wiederum den Weg links und folgt diesem bis zum Steinbruch am Weg zur Festalm. Nach 2 Kurven geht es rechts hinab zum Jagdhaus an der Straße nach Steinberg. Dieser folgt man nach links bis zum Ausgangspunkt.
Anreise
Öffentliche Verkehrsmittel
Mit der BOB nach Tegernsee und von dort mit dem Bus "Linie 9550" weiter bis nach Achenkirch odermit der Bahn bis Jenbach und von dort mit dem Bus "Linie 4080" weiter bis nach Achenkirch.
Ab Achenkirch mit dem Bus "Linie 7801" weiter bis zur Haltestelle Gufferthütte am Parkplatz "Köglboden".
Anfahrt
1. Von Norden kommend die A8 an der Ausfahrt Nr. 97 "Holzkirchen" verlassen und der B318 sowie der B307 in Richtug "Tegernsee" folgen. Auf der B307 und der B181 weiter bis nach "Achental". Hier auf die L221 in Richtung Steinberg abbiegen und am Parkplatz "Köglboden" parken.
2. Von Süden kommend die A12 "Inntalautobahn" an der Ausfahrt "Wiesing" verlassen und am Kreisverkehr Richtung "Achensee" abbiegen. Der B181 bis nach Achental folgen und dort in Richtung "Steinberg" auf die L221 abbiegen. Am Parkplatz "Köglboden" parken.
Parken
Wanderparkplatz Köglboden / Gufferthütte (kostenfrei)
Weitere Informationen
Gesteine der Ampelsbach – Filzmoosbach – Schlucht
Hauptdolomit: Aufgeschlossen im Steinbruch am Forstweg. Oberer Hauptdolomit meist hellocker bis gelblich angewittert. Fast durchgehend mittelstark gebankt. Teilweise infolge der Faltung zertrümmert. Bruchstücke eckig, kantig (brekziös). Schuttbildner. (Hauptgestein der Allgäuer Alpen).
Plattenkalk: In der Schlucht nach der ersten Brücke (1080m). Dunkelgrauer Kalkstein. In verschieden dicken Schichten, abwechselnd mit weichen Mergelschichten, einem Kalk-Ton-Gemisch, abgelagert. Bei der Alpenfaltung steil aufgerichtet und sogar überkippt. Bei einer Überkippung tritt die ursprüngliche Oberseite jetzt als Unterseite einer Lage auf. An einigen Stellen kann man auf der Oberfläche der Platten Beulen und Dellen erkennen. Man erklärt sie als Folge einer Entstehung des Plattenkalks in einem unruhigen Wattenmeer.
Kössener Schichten: Zwischen dem Plattenkalk und dem Oberrätkalk (stark verwittert) und im Bereich der Halserspitz-Polje. Mergel und Mergelkalke (z. T. mit Fossilien von Korallen); bilden wasserstauende Schichten, kleinere und größere Versumpfungsflächen.
Oberrätkalk: Massiver, harter, ungeschichteter Riffkalk (Rätolias-Riffkalk). Durchzieht als „Härtling“ den Bach, bildet dort eine Schwelle mit einem mächtigen Wasserfall und steigt dann als Mauer schräg den Steilhang hinauf und weiter bis zur Quelle mit den Inschriften.
(Roter) Liasbasiskalk: (Lias = unterste Juraformation)(Tafel 5; auffallender Gesteinswechsel am linken Steilhang!) Steil aufgestellte rötliche (auch grüne) Kalke in verschieden dicken Schichten (dünnschichtig bis dickbankig). Die bunten Kalke werden hier vom älteren, harten Oberrätkalk als Folge der Überkippung nach oben hin abgedeckt. Man kann sie durch den Bach hindurch und den Hang hinauf gut verfolgen.
Aptychenkalk: Hellgraue bis cremefarbene Kalkschichten des obersten Jura mit dünnen Ton- und Mergellagen zwischen den Kalkbänken; sehr "faltungs-freudig".Gesteinsuntergrund der Gufferthütte. Gesteinsbrocken am Abzweig zur Hütte, aufgeschlossene Formation am Wegeinschnitt von der Gufferthütte in Richtung Bayerische Wildalm. Grauweiße bis gelbliche Kalkschichten mit verschieden dicken, dunkelbraunen bis schwarzen Hornsteineinschlüssen. Hornstein besteht aus organisch gebildetem Quarz, ist sehr hart und spröd und lässt sich mit dem Messer nicht ritzen.
Schrambachschichten: In der Schlucht ab ca. 1080m. Schiefergraues, teilweise sehr dünnlagig geschichtetes, grünlich graues, im nassen Zustand schwärzlich graues Mergelgestein der Kreidezeit. Wenig widerstandsfähig, bricht und verwittert leicht.
Ausrüstung
Bergwanderausrüstung: Wander- oder Bergschuhe, übliche Wanderausrüstung und evtl. Trekkingstöcke.
In jeden Rucksack gehören: Regen-, Kälte-, Sonnenschutz, Erste-Hilfe-Paket, Mobiltelefon (Euro-Notruf 112), ausreichend Flüssigkeit, Wanderkarte der Region.