Wilder Freiger, 3418 m, über die Nürnberger Hütte und Seescharte

Quelle: DAV Sektion Nürnberg, Autor: Jürgen Wagner

Aufstiegsgrat zum Wilden Freiger
Gipfelpanorma Wilder Freiger
Über den teils schneebesetzten Grat
Geschickt angelegter Aufstieg mit Blick auf den Gipfel
Blick auf den Aufstiegsgrat im oberen Teil
Blick hinunter auf den mittleren Teil des Aufstiegs
Kurz vor dem Gletscherrest
Gletscherrest im oberen Teil (2013)
Gut verspurtes Gelände beim Gletscherrest (2013)
Signalgipfel und Wilder Freiger
Blick auf das Becherhaus
Blick kurz vor dem Gipfel
Letzte Meter zum Wilden Freiger
Die letzten Meter zum Gipfel
Gipfelbuch Wilder Freiger
Gletscherrest beim Abstieg vom Wilden Freiger (2013)
Gletscherrest im Abstieg (2013)

Die Tour

Auf einen der „Seven Summits“ im Stubaital

Viele Wege führen auf den Wilden Freiger – als siebthöchster Berg ist er einer der absoluten Tourenklassiker im Stubai. Dies nicht ohne Grund, liegt einem vom Gipfel doch ein Großteil der – trotz des unübersehbaren Klimawandels – immer noch imposanten Bergwelt des Stubai zu Füßen. Beschreiben wird hier der Normalweg auf den Gipfel über die Nürnberger Hütte, welcher zwar lang, aber technisch auch für noch weniger erfahrene Hochtourengänger im Regelfall gut machbar ist. Je nach Verhältnissen kann man den Gipfel mittlerweile sogar ohne Gletscherberührung erreichen. Aufgeteilt auf zwei oder mehrere Tage mit Übernachtung auf der Nürnberger Hütte ist die Hochtour ein eindrucksvolles Erlebnis.

Autorentipp

Wer noch mehrere Tage im Stubai geplant hat und auch höheren technischen Anforderungen gewachsen ist, der kann vom Wilden Freiger aus fast beliebig variieren. Der Klassiker unter den Varianten ist sicherlich der Weiterweg über Müllerhütte, Wilder Pfaff und Zuckerhüttl hinüber zur Dresdner oder Hildesheimer Hütte.

Eine andere beliebte Variante und ein besonderes Erlebnis ist auf alle Fälle eine Übernachtung auf dem Becherhaus, das direkt vom Signalpipfel über den Grat ohne Gletscherberührung erreichbar ist (Seilversicherungen).
Am nächsten Tag steigt man auf dem Hüttenzustieg ein Stück ins Ridnauntal ab. Kurz vor der Teplitzerhütte zweigt der neue Weg, der über die Rotgratscharte zurück zur Nürnberger Hütte führt, ab. Über diese Route kann man ohne große technische Schwierigkeiten ins Stubai zurückkehren.

 

Info

Schwierigkeit
I+
30°
schwer
Aufstieg
2040 hm
Abstieg
2040 hm
Tiefster Punkt 1378 m
Höchster Punkt 3411 m
Dauer
11:30 h
Strecke
19,2 km

Details

Kondition
Erlebnis
Landschaft

Beste Jahreszeit

Januar
Februar
März
April
Mai
Juni
Juli
August
September
Oktober
November
Dezember

Wegbeschreibung

Start

Parkplatz mit Bushaltestelle "Nürnberger Hütte", im hinteren Stubaital, kurz nach Ranalt.

Ziel

Parkplatz mit Bushaltestelle "Nürnberger Hütte", im hinteren Stubaital, kurz nach Ranalt.

Weg

Vom Hüttenparkplatz Nürnberger Hütte steigt man zunächst auf Wanderweg 134 durch das Langental bis zur Nürnberger Hütte, 2278 Meter, auf. Früh am nächsten Morgen beginnt dann der lange Anstieg zum Wilden Freiger auf 3418 Meter.

Von der Hütte startet man auf gut markiertem Steig in südlicher Richtung. Vorbei an den Flanken des Urfallspitz erreicht man die Seescharte, 2762 Meter. Von hier geht es in südwestlicher Richtung weiter. Zunächst bleibt man unterhalb des Gratverlaufs zwischen Urfallspitz und Gamsspitzl, bis man schließlich am Grat bis zum Beginn des Grüblferners auf etwa 3250 Meter aufsteigt. Teils sind kleinere Schneefelder und Blockwerk in leichter Kletterei zu überwinden.

Durch den Grüblferner zieht eine Felsrippe, die in den Felskopf kurz vor dem Signalgipfel, 3392 Meter, mündet. Wenn man über diese seilversicherte Route steigt, kommt man ohne Gletscherberührung auf den Freiger. Im Felskopf ist ein kurzes Schneefeld von rund 15 Metern zu begehen. Später im Sommer kann hier eventuell Eis sein. Je nach Verhältnissen sind für dieses kurze Stück Grödel zu empfehlen.

Wenn man sowieso die Gletscherausrüstung für weitere Touren im Stubai dabei hat, steigt man stattdessen auf dem Grüblferner zunächst flach und am rechten Rand des Gletscherfelds haltend, später dann über einen Hang (Steigeisen erforderlich) immer weiter südwestlich und über leichteres Blockgelände zum Signalgipfel. Im Regelfall trifft man auf eine gut erkennbare Spur. Bei Neuschnee oder Nebel kann der Anstieg aber herausfordernd werden.

Der Signalgipfel stellt die Staatsgrenze zwischen Nord- und Südtirol dar und bietet bereits einen grandiosen Blick auf die beeindruckende Gletscherwelt rund um Becherhaus und Müllerhütte. Sich immer nordwestlich haltend geht man nun noch ein kurzes Stück am Grat entlang durch Fels- und Firngelände bis zum Gipfel des Wilden Freiger. Die Aussicht auf die großen Berge des Stubai, wie Wilder Pfaff und Zuckerhütl, ist wirklich atemberaubend.

Man sollte hier jedoch nicht zu lange verweilen, da bis ins Tal noch ein Abstieg von mehr als 2000 Höhenmetern wartet. Etwas gemütlicher angehen können es da Tourengänger, die noch eine zweite Übernachtung auf der Nürnberger Hütte eingeplant haben. Auf dem Aufstiegsweg erreicht man nach etwa 5 Stunden ab dem Gipfel den Hüttenparkplatz Nürnberger Hütte.

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Anreise

Öffentliche Verkehrsmittel

Zug nach Innsbruck, ab Innsbruck-Hauptbahnhof weiter mit dem Bus Linie 590 bis zur Haltestelle Neustift/Stubai, Nürnberger Hütte.

Anfahrt

Zunächst über die Intalautobahn, dann über die Bundesstraße ins hintere Stubaitala bis kurz nach Ranalt fahren.

Parken

Parkplatz mit Bushaltestelle "Nürnberger Hütte".

Weitere Informationen

Ausrüstung

Grödel empfohlen, bei Gletscherbegehung volle Hochtourenausrüstung erforderlich.

Sicherheitshinweise

technisch relative einfache Hochtour. Je nach Routenwahl mit oder ohne kurze Gletscherbegehung. Kletterstellen im I. Schwierigkeitsgrad. Ausdauer und gute Akklimatisierung wichtig. Bei schlechter Sicht, Orientierung im Gipfelbereich evtl. schwierig.

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