Wiesbadener Hütte - Dreiländerspitze - Jamtalhütte

Quelle: Alpenverein Hall in Tirol, Autor: Michael Larcher

Start bei der Wiesbadenerhütte, ganz hinten die Kleinen Egghörner und die Kl. Schattenspitze, unten das Ochsental.
Vorbei an den Felsen des Vermuntkopfes. Mächtig - der Piz Buin. Links davon Vermuntpass, Piz Mon und Piz Jeremias.
Die Dreiländerspitze wird sichtbar. Links der Ombrometer (Niederschlagsmesser) auf 2670 m.
Der Geländestruktur angepasst, unschwierig Richtung Gipfel. Die Obere Ochsenscharte, unser Übergang ins Jamtal wird allmählich sichtbar.
Am Vermuntgletscher, vor dem Steilhang zum Skidepot.
Die Ochsenscharte lassen wir vorerst links liegen, bei der Abfahrt queren wir gleich unterhalb des Felsvorsprungs Richtung Scharte.
Im Steilhang vor dem Grat können Harscheisen nützlich sein.
Vom Skidepot hinauf auf den Gratrücken.
Am Grat - zuerst noch Gehgelände, dann ...
... leichtes Klettergelände (UIAA 2).
Dann wieder Gehgelände - aber ausgesetzt - bis zum Vorgipfel.
Vom Vorgipfel sieht des letzte Gratstück besonders eindrucksvoll aus.
Blick vom Gipfelkreuz zurück zum Vorgipfel.
Zuerst muss vom Vorgipfel einige Meter abgeklettert werden.
Die letzten Meter vor dem Gipfel (UIAA 2+). Massive Felsblöcke und -zacken bieten gute Möglichkeiten für mobile Zwischensicherungen.
Wenig Platz bietet der Gipfel der Dreiländerspitze.
Abfahrt über den Gipfelhang und ...
... Querung Richtung ...
... Obere Ochsenscharte. Im Hintergrund rechts das Fluchthorn.
Die meistens stark überwechtete Ochsenscharte. Mit Steigeisen und Skiern am Rucksack abklettern kann notwendig sein.
Abfahrt über den Jamtalferner in den Talgrund.
Weite, plane Flächen sind typisch für die Abfahrt über den Jamtalferner.
Gruppenbild mit Dame (Elisabeth). Hinten rechts gut erkennbar der Übergang über die Ochsenscharte. Dominant: die Vordere Jamspitze.
Möglichst viel Schwung mitnehmen für den langen Weg talauswärts. In der Bildmitte die Jamtalhütte.
Auf dem Weg zur Jamtalhütte. Hinten das Gamshorn.
Gedenktafeln in Hüttennähe. An Lawinendramen ist das Jamtal reich.
Die Schneestangen weisen den besten Weg. Sie sollen auch die Querung des Steilhanges vor der Hütte vermeiden helfen (neun Menschen starben dort 1999 in einer Lawine).
Blick zurück von der Jamtalhütte auf die Jamspitzen und Dreiländerspitze (ganz hinten, rechts). Auch die Ochsenscharte ist sichtbar und beinahe die gesamte Abfahrt.

Die Tour

Tirol, Vorarlberg, Graubünden - drei Länder treffen sich auf diesem ebenso berühmten wie ausgesetzten Silvrettagipfel.

Die Wiesbadenerhütte ist der ideale Ausgangspunkt für die Besteigung der Dreiländerspitze - die Route darf somit zu Recht als "Normalanstieg" bezeichnet werden. Die Tour ist für eine Hochtour kurz - dennoch: Schwindelfreiheit und Klettererfahrung erfordert die Besteigung allemal und für wenig Erfahrene ist Seilsicherung unbedingt erforderlich. Die Bekanntheit des Gipfels macht es zudem wahrscheinlich, dass man nicht alleine ist. Rücksichtnahme und gute Kommunikation sind notwendig, um nicht zusätzliche Risiken zu schaffen.

Wir verbinden die Gipfelbesteigung mit dem Wechsel von der Wiesbadenerhütte zur Jamtalhütte über die Obere Ochsenscharte.

Info

Schwierigkeit
mittel
Aufstieg
830 hm
Abstieg
1080 hm
Tiefster Punkt Jamtalhütte
2165 m
Höchster Punkt Dreiländerspitze
3197 m
Dauer
5:00 h
Strecke
9,1 km

Details

Kondition
Erlebnis
Landschaft
Gefahrenpotential
Technik
Exposition
N
O
S
W

Beste Jahreszeit

Januar
Februar
März
April
Mai
Juni
Juli
August
September
Oktober
November
Dezember

Wegbeschreibung

Start

Wiesbadenerhütte

Ziel

Jamtalhütte

Weg

Aufstieg: Von der Wiesbadenerhütte in südöstlicher Richtung, vorbei an der kleinen Zollhütte, leicht ansteigend aufwärts. Hinter dem Vermuntkopf öffnet sich nach Osten das weite Becken des Vermuntgletschers. Die markante Gipfelpyramide der Dreiländerspitze wird sichtbar und gibt die weitere Richtung klar vor. Das Gelände - noch vor nicht allzu langer Zeit vom Gletscher bedeckt - ist noch wenig steil und übersichtlich strukturiert. Am weithin sichtbaren Ombrometer (Regenmesser) geht es links vorbei. Auf 2700 m wird es kurz ganz flach, ein Tälchen bietet sich als Weiterweg an, es wird allmählich steiler. Zwischen 2800 und 2900 m betreten wir den inzwischen stark geschrumpften Vermuntgletscher.

Die Obere Ochsenscharte lassen wir links liegen und steigen den nach oben hin steiler werdenden Gletscherhang in Spitzkehren an (Harscheisen?!). Oben, unter den Felsen des Gipfelgrates, ziehen wir ganz nach rechts hinaus, um dann möglichst tief auf den Gipfelgrat zu gelangen. Knapp unter dem Grat machen wir das Skidepot. 

Vom Skidepot geradlinig empor zu den Felsen und auf den Grat. Direkt am Grat zuerst noch unschwierig aufwärts, dann links in der Nordseite in leichter Kletterei (UIAA 2) aufwärts, bis man wieder auf den Grat kommt (Bohrhaken). Wieder direkt am Grat aufwärts (Bohrhaken), dann rechts in der Südseite in einfachem aber absturzgefährdetem (!) Gelände aufwärts bis zum Vorgipfel (großer Felsblock).

Wir klettern rechts, auf der Westseite des Felsens querend (Bohrhaken) und zuletzt absteigend in die kleine Scharte zwischen dem Vorgipfel und dem letzten Gratstück zum Hauptgipfel. Nun bietet sich auf der Ostseite eine schmale Felsrampe an, an deren Ende man wieder auf die Gratschneide klettert. Nun über die Gratschneide auf die Westseite des Grates und dort in querender bzw. nach rechts ansteigender Kletterei (UIAA 2+) zum Gipfelkreuz.

Abstieg: Wie Aufstieg, zurück zum Skidepot.

Abfahrt: Vom Skidepot den Steilhang hinab. Unter dem markanten Felssporn (ca. 3000 m) nach rechts queren und in kurzer Abfahrt zur Oberen Ochsenscharte. Von der Scharte bricht es sehr steil zum Jamtalferner ab. Zudem ist die Ochsenscharte nach Osten hin, also Richtung Jamtalferner, fast immer stark überwechtet. Doch die Steilstufe ist von geringer Höhe - ca. 10 Hm, dann nach unten auslaufend. Je nach konkreten Verthältnissen kann man entweder mit den Skiern abfahren oder man muss mit Steigeisen und Pickel und den Skiern am Rucksack abklettern.

Bei der Abfahrt am Jamtalferner halten wir uns im oberen Teil (bis. ca. 2700 m) orografisch links, angelehnt an die Hänge des Ochsenkopfes. Die Abfahrt weist keine besonderen Schwierigkeiten und auch keine extremen Steilhänge auf. Unten im Jamtal dem Bach- bzw. Talverlauf folgen, zuletzt den Schneestangen. Nach einem kurzen Aufstieg - ca. 50 Hm - erreichen wir die Jamtalhütte.

Anreise

Öffentliche Verkehrsmittel

Mit dem Zug nach Bahnhof Landeck-Zams. Weiter mit dem Regionalbus 260 nach Galtür Wirl/Birkhahnbahn. Fahrplan

Anfahrt

Anfahrt Galtür/Wirl: Auf der A12 Inntalautobahn bis Landeck, weiter auf der S16 Arlberg Schnellstraße bis Ausfahrt Pians/Paznaun/Ischgl. Weiter auf der Silvrettastraße nach Galtür, Kurz vor dem Ortszentrum, direkt vor einer Brücke, links zu den Parkplätzen nähe dem Freizeitzentrum. Mit dem Skibus (15 min Takt) nach Wirl zum Ausgangspunkt.

Zustieg Wiesbadenerhütte: Über einen gespurten und präparierten Weg in ca. 2 Stunden zur Bielerhöhe (2000 m). An der Ostseite  des Stausees entlang, dann weiter Richtung SSO durch das Ochsental zuerst flach, dann über eine steilere Hangstufe in Richtung Vermuntscharte. Die Hütte (2430 m) liegt am linken Hang (im Aufstiegssinn, ostseitig) unterhalb des Vermuntkopfes. Variante: Zustieg ab Bielerhöhe durch das Bieltal und Bieltaljoch (2740 m), dann zur Hütte abfahren (3 h).

Parken

Parkplatz nahe dem Freizeitzentrum in Galtür - gebührenpflichtig!

Weitere Informationen

Diese Tour war Teil unserer Silvretta-Runde 2022: Tag 1: Ischgl - Piz Val Gronda - Heidelbergerhütte. Tag 2: Südliches Fluchthorn - Jamtalhütte. Tag 3: Vodere Jamspitze - Hintere Jamspitze - Tuoi-Hütte. Tag 4: Piz Buin - Silvrettahorn - Wiesbadenerhütte. Tag 5: Dreiländerspitze - Jamtalhütte - Galtür.

Ausrüstung

Skitourenausrüstung inkl. Notfallausrüstung (LVS, Schaufel, Sonde, Mobiltelefon, Erste-Hilfe, Biwaksack).

Hochtourenausrüstung inkl. Gurt, Seil, Karabiner, Bandschlingen, Reepschnüre, Steigeisen, Gletscherpickel. 

Sicherheitshinweise

Das letzte Stück Felsgrat (ca. 30 m) hinüber zum Gipfelkreuz (2 Bohrhaken) kann zusätzlich mit Schlingen über Felsköpfe gut abgesichert werden. So können Pendelstürze verhindert werden. 

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