Wandern mit Geschichte >>> Weg 4

Quelle/Autor: Markt Heimenkirch

Die Tour

Es lohnt sich hier einen Blick in die kleine Kapelle zu werfen, "Erbaut im Jahre des Heils 1898". 1837 wurde, einer mündlichen Überlieferung zufolge, Heimenkirch und Umgebung von sehr schweren Unwettern heimgesucht. Um derartigem Unheil künftig vorzubeugen, legten die Bewohner von Oberhäuser das Gelübde ab, eine Kapelle zu errichten und dort alljährlich zur Zeit des Wettersegens jeden Sonntag den Rosenkranz zu beten. So entstand 1838 in gemeinsamer Fronarbeit der Familien von Oberhäuser eine Holzkapelle, die 60 Jahre später durch den heutigen Bau ersetzt wurde. Das Gelübde wird bis heute gehalten.

Aus dem Kirchlein kommend geht es gerade aus über Mapprechts durch das Lengatzer Tobel. Hier soll seit vielen Jahren der Hund vom Lengatzer Tobel sein Unwesen treiben. Vor langer Zeit lebte in Maria Thann ein sehr unliebsamer Wirt. Wegen seines mürrischen, unwirschen Charakters konnte kein Mensch ihn leiden. Eines Tages erhängte sich nun dieser Wirt. Da ein Selbstmörder nicht auf dem christlichen Friedhof beerdigt werden konnte, brachte man ihn auf einem Pferdefuhrwerk durch das Lengatzer Tobel hin zum Rosshimmel. Nur sein großer schwarzer Pudel ging alleine hinter dem Sarg. Und er trauert noch heute um seinen Herrn. Kommt ein Fuhrwerk über die Straße durch das Tobel, kann es passieren, dass es den Anstieg nicht mehr schafft. Schaut der Fahrer sich um, sitzt hinter ihm auf dem Wagen ein großer Hund mit glühenden Augen.

Durch Lengatz führt der Weg nach Edelitz. Hier zweigen wir links von der geteerten Straße ab und gehen auf dem Feldweg zum Wald. Nach einiger Zeit stehen rechts am Wegrand Fragmente der sogenannten englischen Gräber, errichtet von dem Iren John Whittle, in dessen Besitz Schloss Syrgenstein von 1858 bis1882 war. Sie waren nicht katholisch und durften daher nicht auf dem kirchlichen Friedhof beerdigt werden.

Nun geht es direkt zum malerisch gelegenen Schloss Syrgenstein. Es wurde 1491 von den Sürgen erbaut. Einer Sage nach soll der Truchseß von Waldburg, Kommandant des von Schweden 1632 belagerten Lindau, einer Lindauer Adeligen eine kostbare Kassette mit dem wertvollem Schmuck der Inselstadt gegeben haben. Er wollte den Schatz vor den Schweden retten. Sie sollte ihn, begleitet von zwei Kindern und als Bettlerin verkleidet nach Schloss Syrgenstein bringen. Da sie sich verfolgt fühlte, soll sie den Schatz in der Nähe des Schlosses vergraben haben. Der Schatz wurde so gut versteckt, dass er bis heute nicht mehr gefunden wurde.

Eine weitere Sage erzählt, dass in der Schlosskapelle eine Monstranz eingemauert ist, so reich an Gold und Edelsteinen, das man das ganze Schloss neu bauen könne, wenn es je einmal zugrunde gehen sollte.

Überlieferten Erzählungen zufolge gab es auch einen unterirdischen Gang zwischen Syrgenstein und dem 1661 urkundliche letztmals genannten Burg Eglofs. Ein weiter Stollen soll in Richtung Meckatz geführt haben.

Heute ist das Schloss im Besitz der Grafen von Zeil.

Die Straße führt nun steil hinauf in Richtung Oberried und Wolfertshofen. Hier ist wieder in der Pension Baldauf ein Rast bei zünftiger Brotzeit möglich.

Weiter geht es nach Berg, von dort über den Bodenseeweg nach Oberhäuser.

Info

Schwierigkeit
mittel
Aufstieg
150 hm
Abstieg
148 hm
Tiefster Punkt 613 m
Höchster Punkt 712 m
Dauer
2:38 h
Strecke
9,8 km

Details

Kondition
Landschaft
Technik

Wegbeschreibung

Start

Kapelle in Oberhäuser

Ziel

Kapelle in Oberhäuser

Weg

Oberhäuser - Mapprechts - Syrgenstein - Wolfertshofen

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