"Unterwegs zu Marterln und Märtyrern"

Quelle: Alpenregion Tegernsee Schliersee, Autor: Andreas Kimpfbeck

Kirche St. Leonhard Kreuth
Mariensäule Kreuth
Mariensäule Kreuth
Kirchenfriedhof Kreuth
Leonhard Bildstock am Kirchenfeld
Kirchenfeld Kreuth
Felsersteg
Weißach bei Kreuth
Hubertus Bildstock in der Wieden
Bildstock am Mühlauerhof
Mühlauerhof mit Brücke um 1870
Kurpark Kreuth
Felsersteg im Winter
Tourist-Information Kreuth
Hubertus Bildstock in der Wieden
Emmauskirche Kreuth
Bergsteigerdorf Kreuth im Sommer
Bergsteigerdorf Kreuth
Feldkreuz an der Riedlerbrücke
Ehemaliges Friedhofskreuz des Riedler Friedhofes, jetzt Lehr- und Erlebnisgarten
Bildstock am Mühlauerhof
Hubertus - Bildstock in der Wieden
Gegeißelter Heiland-Bildstock in Riedlern
Gegeißelter Heiland-Bildstock in Riedlern
Wegschild nach Riedlern
Binderkreuz in Enterfels
Moschner Feldkreuz

Die Tour

Ein Spazierweg entlang von Kirchen, Bildstöcken und Wegkreuzen mit historischem Hintergrund und geistlichen Impulsen, die zum Nachdenken anregen. Informationen zu den einzelnen Stationen und die geistlichen Impulse finden Sie in der "Wegbeschreibung".

Das Kreuz Jesu ist in unserer Gegend an so vielen Stellen zu sehen, nicht nur in den Kirchen, sondern auch als Weg- und Feldkreuz, auf den Berggipfeln, in Schulen, in den Häusern. Es ist aus unserem Land nicht wegzudenken.

Woher kommt`s?

Einst Zeichen grausamer Hinrichtung bekam es durch die Kreuzigung Christi für die Gläubigen einen neuen Sinn. Vom Zeichen der größten Schande zum Zeichen der Erlösung, der grenzenlosen Liebe Gottes, vom Tod zum Leben – weil der Gekreuzigte an Ostern auferstanden ist und auch uns das ewige Leben verheißen hat.

Unsere Vorfahren haben diese Botschaft als großen Trost für ihr oft von Krankheit und Seuchen, von Armut und Entbehrung gekennzeichnetes Leben verstanden. Diese Botschaft in Form des Kreuzes wurde hinausgetragen in ihre alltägliche Lebens- und Arbeitswelt. Dadurch zeigten sie dass der Glaube ihr ganzes Leben bestimmt und prägt, nicht nur der Sonntag in der Kirche.

Info

Schwierigkeit
leicht
Aufstieg
135 hm
Abstieg
135 hm
Tiefster Punkt 772 m
Höchster Punkt 837 m
Dauer
2:30 h
Strecke
5,9 km

Details

Kondition
Erlebnis
Landschaft
Technik

Beste Jahreszeit

Januar
Februar
März
April
Mai
Juni
Juli
August
September
Oktober
November
Dezember

Wegbeschreibung

Start

Kreuth - Dorfplatz in der Ortsmitte

Ziel

Kreuth - Dorfplatz in der Ortsmitte

Weg

Wegeverlauf:

Dorfplatz an der Tourist-Information im Bergsteigerdorf Kreuth (Mariensäule) – Nördliche Hauptstraße – Am Kirchberg (Pfarrkirche und Kirchenfriedhof) – Abstecher in den Leonhardiweg (Emmauskirche) – zurück zur Straße Am Kirchberg – Weg Richtung Leonhardstein/Kirchenfeld (Leonhard-Bildstock) – Authenrieth-Urban-Weg (Moschner-Feldkreuz) – Feldweg nach Enterfels – Felserweg – Dr. Wilhelm-May-Straße (Enterfelser Wegkreuz)  – Überquerung der Bundesstraße an der Querungshilfe – Felsersteg über die Weissach – Dammweg Richtung Süden bis zur Abzweigung der Wegeverbindung zum Leonhard-Messner-Weg – Leonhard-Messner-Weg (Bildstock) – weiter auf dem Leonhard-Messner-Weg nach Riedlern –  Am Riedlerberg – Neuer Verbindungsweg zur Kurve am Setzbergweg - Hubertus-Bildstock in der Wieden – weiter zur Wegekreuzung „In der Wieden“/“Mühlauerweg“ – Abstecher zum Bildstock am Mühlauerhof – durch den Kurpark zum Feldkreuz im Lehr- und Erlebnisgarten – vorbei am Minigolf auf Dammweg - Feldkreuz an der Riedlerbrücke – zurück zur Tourist-Information am Dorfplatz.

Station 1: Mariensäule in Kreuth

Die Mariensäule im Ortszentrum von Kreuth wurde im Jahr 1985 aufgestellt. Die Figur wurde von der Künstlerin Marlene Neubauer-Woerner (* 25. August 1918 in Landshut; † 1. Januar 2010 in München) entworfen. Gespendet hat die Figur der damalige Ministerpräsident Franz Josef Strauß im Gedenken an seine Frau Marianne, die am 22.6.1984 bei einem Verkehrsunfall im Gemeindegebiet von Kreuth tödlich verunglückt ist.

Die Mariensäule trägt die Widmung „Was ihr dem geringsten meiner Brüder getan habt, das habt ihr mir getan.“

Geistlicher Impuls:

„Es gibt so bittre Stunden im wirren Lebenslauf,

da brechen alte Wunden mit neuen Schmerzen auf.

Der Frühling ist verdorben, der Sonnenschein erstorben,

und trüb und schwer der Mut:

dann denk ich dein, Maria, und gleich ist alles gut.“

Friedrich Wilhelm Weber

Station 2: Katholische Pfarrkirche St. Leonhard Kreuth

Die Pfarrkirche St. Leonhard wurde im Jahr 1491 fertiggestellt. Den Auftrag zum Bau gab Abt Konrad V Ayrinschmalz des Klosters Tegernsee, zu dessen Herrschaftsbereich Kreuth seinerzeit gehörte. Baumeister war vermutlich der Egerner Bürger Alex Gugler. Die Kirche ist dem Heiligen Leonhard geweiht. Die Kirche ersetzte seinerzeit die Vorgängerkirche, die im Jahr 1184 errichtet wurde und ebenfalls dem heiligen Leonhard geweiht war. Jedes Jahr am 6. November, dem Gedenktag des heiligen Leonhard findet in Kreuth die Leonhardifahrt statt. Erstmals urkundlich erwähnt im Jahr 1442 ist die Kreuther Leonhardifahrt die älteste in Bayern. 

Geistlicher Impuls:

„Bei dir, Jesu, will ich bleiben, stets in Deinem Dienste stehn, nichts soll mich von dir vertreiben, will auf deinen Wegen gehn!"

Phillip Spitta, 1829

Station 3: Kirchenfriedhof Kreuth

Der Kirchenfriedhof in Kreuth besticht durch seine vielen unterschiedlichen Grabgestaltungen: schmiedeeiserne Grabkreuze, Grabsteine und Holzkreuze – sie alle erinnern an die Verstorbenen, die in den Gräbern ruhen, darunter auch bekannte Persönlichkeiten wie der Volksmusiksammler Kiem Pauli oder der Kunstmaler Prof. Thomas Baumgartner. Die Bank auf der Südseite der Kirche lädt zum Verweilen und Nachdenken ein.

Geistlicher Impuls:

„Ich bin die Auferstehung und das Leben. Wer an mich glaubt, wird leben, auch wenn er stirbt, und jeder, der lebt und an mich glaubt, wird in Ewigkeit nicht sterben.“

Johannes 11,25 

Station 4: Evangelische Emmauskirche

Die Emmauskirche wurde im Jahr 1956 errichtet. Ermöglicht wurde der Bau durch die Stiftung von Frau Martha Roesicke, die das notwendige Grundstück zur Verfügung stellte. Gebaut wurde sie nach den Plänen des Bauingenieurs Dendtel, der seinerzeit Mitglied der Kirchengemeinde war. Es ist geplant, die Kirche neben den Gottesdiensten nach einem noch zu erfolgenden Umbau auch als Kinderkrippe zu verwenden. Ein Zeichen für das, was uns wichtig ist. 

Geistlicher Impuls:

Da brachte man Kinder zu ihm, damit er ihnen die Hände auflegte. Die Jünger aber wiesen die Leute schroff ab. Als Jesus das sah, wurde er unwillig und sagte zu ihnen: Lasst die Kinder zu mir kommen; hindert sie nicht daran! Denn Menschen wie ihnen gehört das Reich Gottes. Amen, das sage ich euch: Wer das Reich Gottes nicht so annimmt, wie ein Kind, der wird nicht hineinkommen. Und er nahm die Kinder in seine Arme; dann legte er ihnen die Hände auf und segnete sie."

Markus 10,13-15 

Station 5: Leonhard-Bildstock am Kirchenfeld

Der Bildstock mit einer Figur des heiligen Leonhard wurde im Jahr 2008 von einem Kreuther Jäger errichtet.

Geistlicher Impuls: 

Gebet zum Heiligen Leonhard

Heiliger Leonhard, du hast erkannt, dass der Mensch nur dann innerlich frei wird, wenn er sein Herz Gott und den Mitmenschen öffnet. So bist du zum großen Gottesfreund und Nothelfer der Menschen geworden. Hilf auch uns zur inneren Freiheit: Zerbrich in uns alle Bande der Ichsucht und öffne uns den Blick für die Not unserer Mitmenschen. Löse uns von der ungeordneten Anhänglichkeit an die Freuden und Güter dieser Welt und erschließe uns die Frohbotschaft und Gestalt Christi, unseres Erlösers. Befreie unser Herz von aller Enge des Denkens und Strebens und mach es weit für die Liebe zu Gott und dem Nächsten. Amen.

Station 6: Moschner-Feldkreuz

Das Eichenkreuz ohne Korpus wurde im Jahr 1979 von einem Kreuther Bürger zum Dank für seine Genesung nach einer schweren Herzoperation aufgestellt.  

Das alte Kreuz (das inzwischen schon morsch war) wurde im Jahr 2022 von der Gemeinde Kreuth durch ein neues Kreuz ersetzt.

Geistlicher Impuls:

„Heile du mich, HERR, so werde ich heil; hilf du mir, so ist mir geholfen; denn du bist mein Ruhm.“

Jeremia 17:14 

Station 7: Feldkreuz in Enterfels (Binder-Kreuz)

Der Ursprung des Feldkreuzes gegenüber dem ehemaligen Binder-Anwesen lässt sich nicht mehr genau nachvollziehen. Vermutlich ist ein Unglück oder die Errettung aus einem Unglück Hintergrund.

Geistlicher Impuls:

„Herr, höre mein Bittgebet, vernimm doch mein Flehen, in deiner Treue antworte mir, in deiner Gerechtigkeit! … Ausgebreitet habe ich meine Hände zu dir, wie erschöpftes Land ist vor dir meine Seele. Eile, HERR, gib mir Antwort, denn es erlischt mein Lebensgeist! Verbirg vor mir nicht dein Angesicht, sonst gleiche ich denen, die hinabfahren in die Grube. Lass mich am Morgen deine Huld erfahren, denn auf dich vertraue ich! Lass mich den Weg erkennen, den ich gehen soll, denn zu dir erhebe ich meine Seele.“

Psalm 143,1.6-8 

Station 8: Gegeißelter Heiland-Bildstock in Riedlern

Der Bildstock mit dem Bildnis des gegeißelten Heilandes wurde 1743 errichtet. Zum genauen Hintergrund der Errichtung gibt es mehrere Überlieferungen, die alle mit dem Panduren-Einfall in Kreuth im Rahmen des Österreichischen Erbfolgekrieg im Zusammenhang stehen. Nach den Aufzeichnungen des Abtes Gregor I. Plaichshirn vom Kloster Tegernsee haben  "an jenem 23. April 1743 die Banduren auf dem rueckhweg auch des Benedicten-Pauls Bueben, so fluehen wollte, geschossen und da er noch hat fortkriechen wollen, hat ihn ein anderer gar in Stueckhen zerhauet. Dieser Benedicten-Pauls Bueben war der 20 jährige Unterrainer Andreas".

Geistlicher Impuls:

„Darauf nahm Pilatus Jesus und ließ ihn geißeln. Die Soldaten flochten einen Kranz aus Dornen; den setzten sie ihm auf das Haupt und legten ihm einen purpurroten Mantel um. Sie traten an ihn heran und sagten: Sei gegrüßt, König der Juden! Und sie schlugen ihm ins Gesicht.“

Johannes 19,1-3 

Station 9: Hubertus-Bildstock in der Wieden

Der Bildstock mit dem Bildnis des Heiligen Hubertus, Patron der Jäger, wurde im Jahr 1993 von einem Kreuther Revierjäger als Dank für die Bewahrung von einer Querschnittslähmung nach einem Unglück errichtet. Die Bodenplatte unter dem Altar mit dem Einschluß eines versteinerten Tintenfisches fand der Jäger in der Valepp. Geologen schätzen ihr Alter auf 150 Millionen Jahre.

Geistlicher Impuls:

Ich hebe meine Augen auf zu den Bergen. Woher kommt mir Hilfe?

Meine Hilfe kommt vom Herrn, der Himmel und Erde gemacht hat.

Er wird meinen Fuß nicht gleiten lassen und der dich behütet, schläft nicht.

Psalm 121

Station 10: Bildstock am Mühlauerhof

Bildstock aus dem 16. Jahrhundert, der an ein Unglück an dieser Stelle um ca. 1860 erinnert, bei dem ein Fuhrwerk über die damals über den Bach führende Brücke einbrach und beide Pferde starben, der Mühlauer-Bauer aber überlebte. Auf der Säule dargestellt ist das Unglück sowie die Heiligen Leonhard, Josef und Hubertus.

Geistlicher Impuls:

Denn er befiehlt seinen Engeln, dich zu behüten auf all deinen Wegen. Sie tragen dich auf Händen, damit dein Fuß nicht an einen Stein stößt.

Psalm 91,11

Station 11: ehemaliges Friedhofskreuz des Riedler Friedhofes, jetzt Lehr- und Erlebnisgarten

Das Kreuz stand auf dem hier früher befindlichen Riedler Friedhof. Hier fanden nach dem Krieg vor allem die ehemaligen Flüchtlinge, die auf dem Kirchenfriedhof keinen Platz fanden, ihre letzte Ruhestätte. Nachdem das letzte Grab aufgelassen wurde, hat die Gemeinde auf dem Gelände einen Lehr- und Erlebnisgarten angelegt. Hier sollen Jung und Alt sensibilisiert werden für die Zusammenhänge in der Natur und der Verantwortung für die Schöpfung.

Geistlicher Impuls:

Gelobt seist Du mein Herr mit allen deinen Geschöpfen.

Gelobt seist du mein Herr durch unsere Schwester, Mutter Erde, die uns erhält und lenkt und vielfältige Früchte hervorbringt und bunte Blumen und Kräuter.

(aus dem Sonnengesang des heiligen Franziskus)

Station 12: Feldkreuz an der Riedlerbrücke

Der Ursprung des Kreuzes ist nicht bekannt, ggf. sollte es an ein Brückenunglück oder als Dank für die Bewahrung vor einem solchen erinnern. Unter dem Kreuz ist die Inschrift angebracht „Steh still o Mensch, geh nicht vorbei, denk, dass ich für Dich gestorben sei“.

Geistlicher Impuls:

„Wer von diesem Wasser trinkt, wird wieder Durst bekommen; wer aber von dem Wasser trinkt, das ich ihm geben werde, wird niemals mehr Durst haben; vielmehr wird das Wasser, das ich ihm gebe, in ihm zu einer Quelle werden, deren Wasser ins ewige Leben fließt.“

Johannes 4,13-14

Anreise

Öffentliche Verkehrsmittel

Mit dem MVV nach Kreuth, Bushaltestelle Riedlerbrücke.

https://www.mvv-muenchen.de/fahrplanauskunft

Anfahrt

A8 bis Ausfahrt Holzkirchen, über B318 nach Kreuth

Parken

Kostenpflichtiger Parkplatz in 83708 Kreuth, am Kurpark.

Weitere Informationen

Bergsteigerdorf Kreuth

Ausrüstung

Festes Schuhwerk, sowie dem Wetter angepasste Kleidung.

Sicherheitshinweise

Alle Angaben ohne Gewähr. Das Begehen und Befahren der hier beschriebenen Touren erfolgt auf eigenes Risiko.

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