Über den Ludwigskanal nach Burgthann

Quelle: DAV Sektion Altdorf, Autor: Helmuth Gatti

Burgthann
Burg Thann
Denkmal auf der Dörlbacher Au
Ludwigskanal bei Burgthann
Treidelschiff Elfriede
Ludwigskanal
Prethalmühle
Löwengrube
Prackenfels
Pfaffental
Zugang zur Teufelshöhle

Die Tour

Rundwanderung vom Parkplatz des FC-Altdorf Sportgelände an der Löwengrube und Prethalmühle vorbei hinunter ins Schwarzachtal. Hoch über die Dörlbacher Au zum Ludwigskanal und von dort nach Burgthann zur Veste Thann. Rückweg erfolgt durch das Schwarzachtal nach Prackenfels und das Pfaffental mit ev. einem kurzen Abstecher zur Teufelshöhle zurück zum Ausgangspunkt.

Lenzenberg: Die Geschichte des Ortsteils Lenzenberg beginnt erst in den 50er-Jahren, als sich aus einer Kolonie "kleiner" Gartenhäuschen ein schmuckes Wohngebiet entwickelt. Das Areal ist jedoch eng mit der Entwicklung Altdorfs verknüpft. Der Straßenname "Beim Steinbruch" erinnert an den ehemalig großflächigen Abbau von Rhätsandstein, der sich bis zur Löwengrube hinzog. Aus ihm stammt das Baumaterial für die Stadtmauer und für das Kollegiengebäude der späteren Universität.
Löwengrube: Ursprünglich ein alter Steinbruch, aus dem die Sandsteinquader für die Altdorfer Universität gebrochen wurden. Hier befinden sich verschiedene Höhlen, Stollen und Lagerkeller.
1686 hat der Hofmeister des Freiherrn von Löwenstern, daher der Name Löwengrube, den längs aufgelassenen, verwilderten Steinbruch wieder entdeckt und mit Studenten planiert und für kleinere Feste kultiviert.
Hier duellierten sich auch die Studenten, obwohl es verboten war. Mit einem Sprung über die Schwarzach, der Landesgrenze zwischen dem Nürnberger und dem markgräflichen Territorium entzog man sich der polizeilichen Verfolgung.
Prethalmühle: Die Prethalmühle hat ihren Ursprung in einem hochmittelalterlichen Reichsgut und wurde 1360 erstmals urkundlich erwähnt. Im Dreißigjährigen Krieg wurde sie 1635 zerstört. Das heutige Wohngebäude stammt aus dem Jahre 1643.Über Jahrhunderte diente die Mühle zum Mahlen von Mehl, wurde aber auch als Sägemühle genutzt. Im Laufe der Industrialisierung wurde sie umgerüstet auf die Produktion von Strom für den energieintensiven Betrieb einer Kupferfolienfabrik. Bis weit in die Mitte des 20. Jahrhunderts versorgte sie den nahen Ort Prackenfels mit Gleichstrom. Heute wird der ökologisch erzeugte Strom direkt ins Netz eingespeist.
Dörlbacher Au: Auf der Hochebene oberhalb von Dörlbach befindet sich in einer Kurve an derVerbindungsstraße zwischen Dörlbach und Westhaid ein Kriegerdenkmal. Das Denkmal ist etwa 2 Meter hoch und aus Burgsandstein gefertigt. Es ist mit einem Metallzaun gesichert. Auf dem Denkmal befindet sich eine Marmortafel mit der Inschrift: Errichtet zum Andenken an die glorreichen Siege der Deutschen in Frankreich in den Jahren 1870-71 und an das Friedensfest am 3. März 1871. Gestiftet von den Gemeinden Schwarzenbach und Dörlbach. Zum Gedenken an den Frieden wurden am Denkmal vier Friedenslinden gepflanzt.
Der Ludwigskanal (Ludwig-Donau-Main-Kanal) wurde von dem bayerischen König Ludwig I. angeregt und in 9 Jahren von 1836 bis 1845 erbaut. Planer und Leiter war Heinrich von Pechmann. Der Kanal hat von Bamberg bis Kelheim an der Donau eine Länge von 173 km und überwindet in 100 Schleusen einen Höhenunterschied von 183 m. Vor allem in unserem Gebiet wurde das Bauvorhaben durch Schleusen, Dämme, Einschnitte und Brücken sehr kostspielig. Der Brückkanal z.B. überspannt das Schwarzachtal in einem Bogen von 18 m Höhe und 80 m Länge. Oberhalb des Dörlbacher Einschnitts liegt die sogenannte Kaserne, eine Unterkunft für 300 Arbeiter, die beim Bau dieses Abschnittes beschäftigt waren. Der Kanal stand von Anfang an in Konkurrenz zur Eisenbahn und verlor bald seine wirtschaftliche Bedeutung. Heute ist er ein Paradies für Angler; das frühere Industriedenkmal ist heute eine echte Naturidylle geworden. Immer noch stehen am Kanal zahllose Obstbäume, deren Ertrag auch heute noch versteigert wird. An vielen Schleusen stehen Schleusenwärterhäuschen aus Sandstein.
Jeweils an einem Sonntag in den Monaten Mai bisSeptember erfolgen Fahrten auf dem Treidelschiff Elfriede zwischen dem Dörlbacher Einschnitt und der Gaststätte „Zum Ludwigskanal“ in Schwarzenbach.(Fahrtbeginn: 13:00 / 14:00 / 15:00 /16:00) Fahrzeit etwa 45 Min. mit Informationen über die Geschichte des Kanals.
Burg Thann, auch Burgthann genannt, ist die Ruine auf einem 420 m ü. NN hohen Bergsporn über dem Tal der Schwarzach. Sie wurde im 12. Jhdt. von den Reichsministerialen von Thann mit Stammsitz in Altenthann erbaut. 1160 wurde erstmals ein Ritter von Thann genannt. 1287, nach dem die Thanner vermutlich ausgestorben waren, wurde die Burg erstmals urkundlich erwähnt. Als Besitzer der Folgezeit wurden Herzog Ludwig von Bayern, König Rudolf I., Burggraf Friedrich III. von Nürnberg und andere genannt. Ab 1346 war die Burg Sitz eines hohenzollerschen Pflegamtes. 1381 war der in Franken bekannte Raubritter Eppelein von Gailingen in der Burg für eine Nacht gefangen, bevor er dem Neumarkter Scharfrichter übergeben wurde. 1460 wurde die Burg im Bayerischen Krieg zerstört und 1463 wieder aufgebaut. Während des Dreißigjährigen Krieges zerstörten 1635 kaiserliche Truppen den Südostflügel der Burg. 1648 wurde sie von schwedischen Truppen geplündert und nach 1652 wieder aufgebaut. Nach 1792 kam die Burg an verschiedene Besitzer. Erste Sicherungsmaßnahmen fanden ab 1968 statt und wurden 1988 im großen Stil on der Gemeinde Burgthann fortgesetzt.Heute beherbergt sie ein kleines Heimatmuseum, in dem unter anderem Fundstücke der archäologischen Grabungen von 1987 bis 1989 ausgestellt sind.
Während der Öffnungszeiten kann der Bergfried bestiegen werden. Seit 1995 befindet sich hier auch das Bayerische Ludwig-Donau-Main-Kanal-Museum.
Prackenfels: Am höchsten Punkt des Ortsteils erhob sich einst eine Burganlage aus dem Jahre 1362, deren Mauerreste noch Ende des 19. Jhdt. sichtbar waren. Mit dem Burgherrn Konrad Harder von Prackenfels taucht 1374 der heutige Ortsname auf.
Teufelshöhle: Der Zustieg über eine steile Eisenstiege ist Privatgelände. Wegen der Einsturzgefahr ist das Betreten der Höhle verboten und seit Sommer 2020 versperrt. Der Eingang ist durch herabgestürzte Felsbrocken erschwert. Die Halle ist etwa 30 x 30 m groß und 4 bis 5 m hoch. In den Gryphensandstein sind stellenweise Spuren von Rhätkohle eingelagert, die man früher abbauen wollte.

Autorentipp

Fahrt mit dem Treidelschiff "Elfriede"

Burg Thann: Heimatmuseum / Ludwig-Donau-Main-Kanal-Museum

Info

Schwierigkeit
mittel
Aufstieg
194 hm
Abstieg
194 hm
Tiefster Punkt 363 m
Höchster Punkt 447 m
Dauer
4:05 h
Strecke
15,3 km

Details

Kondition
Erlebnis
Landschaft
Technik

Wegbeschreibung

Start

Bahnhof Altdorf

Ziel

Bahnhof Altdorf

Weg

Vom Parkplatz des FC-Altdorf Sportgelände gehen wir zunächst ostwärts zur  Straße nach Lenzenberg  rechts zur BAB A3-Unterführung. Dort sofort rechts westwärts an der Autobahn entlang bis der Weg nach links abbiegt und dort auf den Rundwanderweg "5" trifft, dem wir jetzt  zur Teufelshöhle weiter zu der Prethalmühle ins Schwarzachtal folgen. Wir überqueren die Schwarzach und gehen links in Richtung Rasch. Nach ca. 200 m zweigt unsere Route nach rechts ab und wir steigen bergan zur Dörlbacher Au. Dort stoßen wir auf den von rechts kommenden Weg, der von Westhaid kommt. Wir gehen links und kommen an einem Denkmal vorbei, über Dörlbach an den Ludwigkanal. Jetzt gehen wir rechts über das Gasthaus "Zum Ludwigkanal" hinaus weiter bis rechts der Eppeleinweg in Richtung Schafhof (vor der Straßenüberführung) abzweigt.In Schafhof über den Kanalweg, dann die Bergstrasse vor bis zum Rathausplatz und jetzt über die Burgstrasse zur Veste Thann.
Der Rückweg nach Altdorf führt von der Burg hinab durch die Schwarzachtalstrasse bis zur Kreuzung. Wir überqueren die Kreuzung und gehen in der Gibitzenhofstrasse weiter auf dem Eppeleinweg zunächst weiter bis dieser rechts nach Westhaid abzweigt. Wir bleiben jedoch auf dem Weg "7" bis wir an der Brücke über die Schwarzach auf den Altdorfer Rundwanderweg "5" stoßen. Über die Brücke und danach links über die Fahrstraße hoch nach Prackenfels. Im Ort rechts ab in einen Waldweg entlang der Schlucht ins Pfaffental. Später überqueren wir eine Brücke in der Schlucht, dann am Waldrand entlang Richtung Autobahn. Bei der Autobahnbrücke über den kleinen Steg links bergauf Richtung Altdorf.

Wer will kann hier auf dem Weg nach rechts einen kleinen Abstecher zur Teufelshöhle machen. Der Rückweg zum Ausgangspunkt dem FCA-Sportgelände führt vor bis zur Pfaffentalstraße, dort rechts vor bis zum Mühlweg und und nach ca.200 m nach links in die Weidentalstraße.

 Charakter der Wegstrecke: Abwechslungsreiche Wanderung über gute Flur- und Waldwege.

Anreise

Öffentliche Verkehrsmittel

S-Bahn ab Hbf Nürnberg nach Altdorf

Anfahrt

BAB A3 Abfahrt: Altdorf / Burgthann

BAB A6 Abfahrt: Altdorf / Leinburg

Parken

Sportgelände des FC Altdorf in der Weidentalstraße

Weitere Informationen

Einkehrmöglichkeiten:

Gaststätte "Zum Ludwigskanal" in Schwarzenbach Tel.09183 250
Ruhetag: Di und Mi bis 15:00

Gaststätten in Burgthann:"
"Zur Burgschänke" Burgbergweg 4 Tel. 09183 956380

"Goldener Hirsch" Burgstr. 2 Tel. 09183 93210

"Blaue Traube" Schwarzachstr. 7 Tel. 09183 7555

10€ Rabatt mit hey.bayern auf Outdooractive Pro und Pro+ sichern

Jetzt hier mehr erfahren oder gleich unseren Voucher Code nutzen um 10€ Rabatt zu erhalten (gültig bis 31.12.2021):

HEYOA10V