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Trainmeusel * Quelle & Brunnen
Beschreibung
www.outdoorimgebuerg.com/audio/zentrale-fs/trainmeusel/#Trainmeusel-Brunnen
Die Wasserversorgung der Dörfer auf der Jurahochfläche war bis zum Bau von Wasserleitungen, was hier erst Anfang des 20. Jahrhunderts erfolgte, sehr schwierig. Aufgrund der besonderen Geologie mit stark wasserdurchlässigem Kalk- und Dolomitgestein, staut sich „im hiesigen Gebürg“ kaum Wasser auf der Hochfläche! Natürliche Quellen auf den Jurahöhen? Fehlanzeige! In flachen Mulden, die zusätzlich mit Lehm abgedichtet wurden, den sogenannten Hülen, konnte nur Regenwasser gesammelt werden - so auch in Zisternen im Ort. Brunnen wurden nur in ganz seltenen Fällen angelegt - der Arbeitsaufwand war immens (siehe der Brunnen in Birkenreuth). Ansonsten musste Wasser, insbesondere Trinkwasser aus dem Tal geholt werden.
Der „Trainmeusler Brunnen“ ist die einzige Quelle auf der Jurahochfläche im Markt Wiesenttal auf knapp 50 Quadratkilometer Gemeindegebiet, entstanden durch ein hier lokal auftretendes, wasserstauendes Mergelpaket - in dem ansonsten tief verkarsteten Malm der Fränkischen Schweiz eine geologische Ausnahmeerscheinung.
Trainmeusel selbst wurde erstmals urkundlich 1137 als „Tragamuzil“ erwähnt und ist vermutlich eine Gründung aus dem frühen 9. Jh. Der Ortsname stammt wahrscheinlich aus dem Slawischen - in Verbindung mit dem Personennamen Dragomysl.
Die Trainmeusler konnten aus ihrem ganzjährig fließenden Natur-„Brunnen“ Wasser mit Butten ins Dorf bringen. In trockenen Sommern wurde es rationiert. Wenn sogar das nicht reichte und auch noch die Vorräte aus den 6 Hülen und 2 Zisternen aufgebraucht waren, wurde Wasser aus dem Tal mit Fuhrwerken geholt - oder zu Fuß in einem kleinen Fass, welches auf einem Tragegestell (Reef genannt) befestigt wurde.
Wasser - kostbares Nass - hinter Gittern gesichert.