Tour durch verseuchtes München - Zeitreise zu den dunklen Plätzen der Lepra, Pest und Cholera-Zeit

Die Tour

Wann ist aus München , einst das schmutzigste und stinkendste "Pestloch Europas", eine saubere Stadt geworden? Wo befindet sich in München das Pesthaus, wo damlas die Leichen der Pestopfer isoliert wurden? Wenn du auch nicht gewusst hast, dass sich am Gasteig ein Leprahaus befand, dann ist diese Tour genau das richtige für dich! Für deine Zeitreise ins verseuchte München kannst du entweder unsere Online-Karte für das verfolgen der Tour nutzen oder einfach unserer spannenden Tourbeschreibung folgen!

Die Tour durch das verseuchte München zeigt dir deine Lieblingsstadt aus einem ganz andere Blickwinkel. Die Geschichte "Lepra, Pest, Cholera: schrecklichste Epidemien in München" lässt dich in die Atmosphäre des verseuchten "Pestloch Europas" eintauchen. Achtung, nicht für sensible Personen geeignet! Du wirst den Fäkaliengestank am Marienplatz riechen, lebenslang leidende Lepraseelen am Gasteig kennenlernen und die Plagen, der schnell an Cholera sterbenden Münchener sehen. In der Tour erzählen wir neue, oft schockierende Geschichten über bekannte Ecken und Sehenswürdigkeiten des früheren Münchens. 

Autorentipp

Vergiss nicht die Geschichte "Lepra, Pest, Cholera: schreckliche Epidemien in München" zur dieser Tour zu öffnen.

Info

Schwierigkeit
leicht
Aufstieg
21 hm
Abstieg
21 hm
Tiefster Punkt 508 m
Höchster Punkt 528 m
Dauer
2:10 h
Strecke
8,9 km

Details

Kondition
Erlebnis
Landschaft
Technik

Beste Jahreszeit

Januar
Februar
März
April
Mai
Juni
Juli
August
September
Oktober
November
Dezember

Wegbeschreibung

Start

Promenadenplatz

Ziel

Gasteig

Weg

1.  Weg entlang des ersten Abwasserkanals und der Kanalisation in München

Wir starten am Promenadeplatz neben dem Hotel "Bayerischer Hof", von dort aus beginnt man die Route entlang der Münchener Abwasserwege. Am Promenadenplatz wurden in München die ersten 500 Meter des unterirdischen Abwasserkanals gebaut. Weiter geht es die Maffeistraße entlang, direkt bis zum Hofgraben, wo der erste Abwasserkanal endete. Heute sind hier mehrere schöne Läden präsent, aber vor 200 Jahrhunderten wurden aus den Türen dieser Häuser stinkende Abfälle, Unrat und Fäkalien auf die Straße geschüttet. Die Hygieneregeln waren fast bis zum Ende des 19. Jahrhunderts etwas Fremdes und Unnötiges für die Münchner.

2.  Kaffepause und zu einer Hauptverbreitungsquelle der Cholera in München - der Fischbrunnen

Vom Hofgraben aus muss man rechts auf die Dienerstraße abbiegen. Wenn du früh morgens gestartet bist, schaue doch zum Frühstück im Cafe-Bistro Dallmayr vorbei. Hier hast du mehrere Kaffeesorten und leckere Kuchen zur Auswahl. Das Cafe befindet sich auf der linken Seite der Dienerstraße. Sonst gehen wir bis zum Ende der Straße weiter und kommen direkt zu unserem nächsten Punkt - dem Fischbrunnen.  Dieser diente vielen Münchnern als Trinkquelle, wurde jedoch von verseuchtem Grundwasser gespeist und wurde so zu einer Hauptverbreitungsquelle für Cholera. Achtung: Auch heute ist das Wasser im Brunnen auch nicht zum Trinken geeignet! 

3. Zur Mariensäule: die Heilige hilft Münchens Seuchen zu bekämpfen  

Am Marienplatz haben wir noch zwei wichtige Punkte. Zuerst gehen wir zum Zentrum des Platzes, zur Mariensäule.  Am Sockel der Seule kann man vier Heldenputti sehen, die gegen die vier Schrecken der Münchner aus der Zeit des Dreißigjährigen Krieges kämpfen. Für uns ist der Heldenputti interessant, der sein Schwert  über einem Basilisk (Mischwesen aus Hahn und Schlange) schwingt. Der Basilisk erinnert an eine der schlimmsten Pestwellen in München im 17. Jahrhundert. 

4. Zum Lindwurm - einem Pestsymbol auf dem neuen Rathaus

Hier kannst du dich zum neuen Rathaus umdrehen und dieses prachtvolle Gebäude genauer anschauen.  Auf der Fassade links (da, wo Marienplatz die Weinstraße schneidet) kann man eine kleine Drachenfigur aus Kupfer am sogenannten Wurmeck finden. Das ist der Lindwurm - ein Pestsymbol aus dem 20. Jahrhundert. 

5. Zur den Totenglocken der Peterskirche

Drehe dich wieder um und überquere den Marienplatz. Auf der Straße, die zum Rindermarkt führt, siehst du unseren nächsten Punkt, die älteste Pfarrkirche in München- die Peterskirche (oder auch St.-Peters-Kirche). In der Zeit der Seuchen wurden hier die Totenglocken nach dem Eintreten des Todes geläutet.

6. Zur Heiliggeistkirche, wo sich das Schicksal eines jeden Münchners ändern konnte

Gehe um die Kirche den Petersplatz entlang über den Viktualienmarkt zum nächsten bedeutenden Punkt in unserer Geschichte: Heiliggeistkirche. Früher war hier ein Spital, in dem in Leprazeiten über die Zukunft der Menschen entschieden wurde. Das Spital diente für die Erkennung der Leprakranken, um diese danach für immer aus der Stadt zu schicken. Wenn du in die eisernen Tore rechts in der Kirche reinschaust, siehst du die Gedenktafel mit einer kleinen Geschichte dazu.

 7. Zum alten Pestkreuz

Vorbei am Viktualienmarkt geht man über das Rosental links in die Nieserstraße. Jetzt sind wir am Sankt-Jakobs Platz. Hier befindet sich im Hof des Münchener Stadtmuseums, links am Eingang befindet sich eine Steinsäule. Diese ist vermutlich ein Pestkreuz aus dem 16. Jahrhundert.

8. Zum Tor des Todes - das Sendlinger Tor

Als nächstes geht man aus dem Museumstor heraus rechts und man kommt direkt zur Hauptstraße - dem Oberanger. 6 Minuten zu Fuß nach links der Straße entlang und schon wir sind wir am Sendlinger Tor. Durch dieses Tor wurden die Pestopfer zum "Pestfriedhof" (heute alter Südfriedhof) gebracht.

9. Zum Denkmal der an HIV (AIDS) Verstorbenen

Wenn man mit dem Rücken zum Sendlinger Tor steht, kann man rechts, unter den Baumkronen eine blaue Säule sehen. Dieses Denkmal ist den Toten der anderen schrecklichen Epidemie gewidmet: Der HIV  (AIDS) Epedemie. Das AIDS-Memorial ist den Toten, Infizierten und ihren Familien und Freunden gewidmet. 

10. Zum Seuchenfriedhof: Der alte Südlichen Friedhof

Den nächsten Stop werden wir am alten Südlichen Friedhof machen. Diesen kann man entweder zu Fuß (ca. 12 Minuten) oder mit dem Bus (zwei Stationen) erreichen.  (Hier gehts zur Fahrplanauskunft des MVV). Am neu errichteten Friedhof wurden im 17. Jahrhundert 15.000 Pestopfer bestattet. Außerdem liegen hier Opfer der Cholera und auch Münchener, die einen wesentlichen Beitrag gegen die Verbreitung der Seuchen geleistet haben.  

11. Zu Personen, die gegen Seuchen kämpften oder an Seuchen verstorben sind

Vom Stephansplatz aus betritt man den Friedhof und geht zum Grabfeld 4. Hier sucht man Platz 3 oder den Grabstein mit dem Namen Arnold von Zenetti. Der berühmte Architekt ließ Münchens Kanalisation ausbauen, was die Massenverbreitung der Cholera gestoppt hat. Weiter geht es zum Grabfeld 16, zur Plätzen 1/2 und 6. Hier ruhen zwei Opfer aus Griechenland, die kurzfristig in München waren: Elias Mavromichalis - Lieblingsadjutant des griechischen Monarchen König Otto, und Leonidas Androutsos- Sohn des griechischen Freiheitskämpfers Odysseas.  In dem anderen Teil des Friedhofes, am Grabfeld 31 (Platz 49) liegt der "Vater" der modernen Hygiene Max von Pettenkofer. Der Hygieniker und Arzt hat als erster konkrete hygienische Maßnahmen der Stadtsanierung gegen der Verbreitung der Cholera vorgeschlagen. 

12. Zum ehemaligen Pesthaus 

Als weiteres gibt es zwei Optionen: zu Fuß oder mit dem Bus zum nächsten Punkt- Franz-Prüller-Straße 12. NAtürlich empfehlen wir den Fußweg.

  • Zu Fuß: Wenn ein gutes Wetter mitspielt, ist es sehr schön an der Isar entlang spazieren zu gehen. Man braucht dafür ungefähr 30 Minuten. Man geht dann zum südlichen Ausgang, dann auf die Kapuzinerstraße links und direkt bis zur Isar. Am Fluss biegen wir wieder links ab und genießen die Aussicht bis zur Reichenbachbrücke. Nach dem wir die Brücke überquert haben, geht es links auf die Eduard-Schmidt-Straße, bis zur Schweigerstraße, auf die man rechts abbiegt. Nach 200 Meter biegt man auf die Lilienstraße, die auch bis zum Schild Am Wageck geht. Dann biegt man zum "Am Wageck" rechts ab und am Ende der Straße sieht man unseren nächsten Punkt:  das ehemalige Pesthaus. 
  • Mir dem Bus: man geht zum wesltichen Ausgang des alten Teils des Friedhofs, zur Thalkirchenerstraße. Hier steigt man in den Bus 62, der in Richtung Ostbahnhof fährt. An der Station Schweigerstraße steigt man aus und geht rechts zur Samtstraße, in die man abbiegt. Dann geht man einfach die Straße entlang und da ist schon die Franz-Prüller-Straße. Hier sucht man das Haus Nummer 12. 

Zum Punkt: Das Ehemalige Pesthaus ist mehr als 500 Jahre alt. Augen auf: an einer der Hauswände, hinter den Fahrradständern, kann man das gemauerte Pestkreuz finden. Früher waren solche Steinkreuze als Warnung für Münchener gebaut, dass in diesem Haus Pestkranke oder Opfer isoliert sind. 

13. Zum ehemaligen Leprosorium am Gasteig

Zum letzten Punkt unserer Tour geht man zurück zur Lilienstraße, biegt ab auf die Straße rechts und geht diese weiter. So kommt man zur Rosenheimerstraße, wo man wieder rechts abbiegt und bis zum mächtigen Gebäude "Gasteig" geht. Dieses Gebäude bleibt rechts und wir gehen weiter die Straße entlang und sehen links ein Park und ein Kreuz. Hinter diesem Kreuz befindet sich unsere letzte Haltestelle: St. Nikolai Kirche und Lorettokapelle am Gasteig. In verschiedenen Zeiten befanden sich hier das Leprosenhaus und das Armenhaus (in der Zeit der Cholera). 

Anreise

Öffentliche Verkehrsmittel

Anreise zur Promenadenplatz:  

Bahn: R958, R980

S-Bahn: S3, S4, S7

U-Bahn: U3, U5

Bus: 132, 62

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