Schwierigkeit |
schwer
|
Aufstieg
|
560 hm |
Abstieg
|
560 hm |
Tiefster Punkt | 723 m |
Höchster Punkt | 1177 m |
Dauer
|
6:30 h |
Strecke
|
20,8 km |
Tagestour zu den Schachten und Filzen
Quelle/Autor: Nationalparkverwaltung Bayerischer Wald
Die Tour
Ausgiebige Bergwanderung zu Wiesen, die wie Perlen im Waldmeer liegen, und mystischen Hochmooren
Die anspruchsvolle Tagestour führt von Buchenau zu den Schachten. Diese ehemaligen waldfreien Übernachtungsplätze für Hirten und ihre Tiere sind ökologisch und kulturhistorisch bedeutsame Inseln im Nationalpark Bayerischer Wald. Der Weg verläuft streckenweise auf Bohlenwegen durch mystische Moorflächen und zum geheimnisvollen dunklen Latschensee. Zurück geht es entlang der Trinkwassertalsperre Frauenau.
Autorentipp
Anspruchsvoll. Längerer Anstieg zu Beginn. Gute Kondition erforderlich.
Info
Karte
Details
Kondition
|
|
Erlebnis
|
Beste Jahreszeit
Auf dem Weg entdecken
Weiter stöbern
Wegbeschreibung
Start
Wanderparkplatz Buchenau, Buchenau 45, 94227 Lindberg
Ziel
Wanderparkplatz Buchenau, Buchenau 45, 94227 Lindberg
Weg
Tourenverlauf:
Buchenau - Lindberger Schachten - Hirschbachschwelle - Hochschachten - Trinkwassertalsperre - Buchenau
Tourenbeschreibung
Vom Wanderparkplatz in der Ortsmitte von Buchenau (750 m ü. NN) führt uns die Markierung ,Pestwurz´ in Richtung Lindberger Schachten. Anfangs geht es entlang des Pommerbachs, dann sanft bergauf bis zu einer kleinen Wiese. Nach der Querung von zwei Schotterwegen wird der Anstieg durch den Mischwald merklich steiler. Wir steigen stetig bergauf und queren einen weiteren Schotterweg. Endlich wird es flacher und kurze Zeit später öffnet sich vor uns der Lindberger Schachten (1100 m ü. NN).
Nach einer kurzen Rast wandern wir weiter entlang der ,Pestwurz´, zunächst fast hangparallel mit leichtem Auf und Ab, bis der schmale Pfad auf einen Schotterweg trifft, dem wir wenige hundert Metern folgen und dann auf die Hirschbachschwelle treffen. Gleich danach zweigen wir wieder auf einen schmalen Pfad ab und folgen der ,Pestwurz´ zum Zwieselter Filz. Der größte Sattelhochmoorkomplex Deutschlands ist zum Schutz der sensiblen Vegetation und störanfälliger Tiere nur durch einen markierten Bohlenweg erschlossen und darf ansonsten nicht betreten werden.
Schließlich erreichen wir den Kohlschachten (1150 m ü. NN), in dessen Mitte sich mehrere Wege treffen. Wir folgen weiter der ,Pestwurz´ und gelangen geradewegs ins Latschenfilz. Nach kurzer Zeit zweigt ein kleiner Stichweg zum idyllischen Latschensee ab - der Abstecher (ca. 50 m) zu dem ausschließlich aus Regenwasser gespeisten Moorauge lohnt sich. Am Hochschachten (1165 m ü. NN) endet die Wanderlinie ,Pestwurz´.
Wir folgen jetzt der Markierung ,Borstgras´ in Richtung Almschachten. Im weiteren Verlauf wechseln sich Bohlenstege durch Moorwiesen und Feuchtbereiche mit Schachten ab. Stellenweise sind die Auswirkungen von Stürmen zu sehen: Umgefallene Bäume eröffnen neue Ausblicke, wie zum Beispiel kurz nach dem Almschachten auf das Rachelmassiv. Vom Verlorenen Schachten aus fällt der Weg sanft ab bis zu einem scharfen Rechtsknick. Nun geht es deutlich steiler bergab, bis der Bergpfad auf einen Schotterweg mündet. Wir folgen ihr vorbei am Blockhaus Schachten bis zur Trinkwassertalsperre Frauenau (767 m ü. NN).
An der Dammkrone verlassen wir das ,Borstgras´ und zweigen nach rechts über den Staudamm zum nördlichen Ufer ab. Entlang der Markierung ,Gläserner Steig´ geht es nach links leicht bergab. An der nächsten Kreuzung halten wir uns rechts und wandern von alten Alleebäumen begleitet zurück nach Buchenau.
Anreise
Öffentliche Verkehrsmittel
Igelbus-Haltestelle Buchenau (Falkenstein-Bus, Linie 7149)
Fahrpläne unter www.bayerwald-ticket.com
Anfahrt
Buchenau 45
94227 Lindberg
Parken
Wanderparkplatz Buchenau
Weitere Informationen
Wissenswertes
Kleine Rodungsinseln im Wald auf über 1000 m ü. NN dienten früher als Übernachtungsplatz für das im Wald weidende Vieh. Die dadurch offen gehaltenen, parkähnlichen Landschaften werden Schachten genannt. Vom Borstgras dominierte Rasen mit Felsblöcken und knorrigen, oft viele Jahrhunderte alten Hutebäumen bieten seltenen Insekten-, Vogel,- Reptilien- und Fledermausarten vielfältige Lebensräume. Pflanzen wie die Echte Arnika (Arnica montana) keimen in der durch Tritt aufgerissenen Grasnarbe und ihre flach am Boden liegenden Blätter können den hungrigen Mäulern des Viehs entkommen.
Filz ist ein im Bayerischen Wald weit verbreiteter Begriff für Moor. Einige Filz- oder Moorkomplexe im Nationalpark zählen dank des konsequenten Schutzes zu den am besten erhaltenen und naturnahsten Mooren in ganz Deutschland. Bulte aus Torfmoosen beherrschen das Bild im Wechsel mit wassergefüllten Mooraugen. Auf den Torfmoosen siedeln sich konkurrenzschwache Arten wie die Andromedaheide (Andromeda polifolia) und die Moosbeere (Oxycoccus palustris) an. Im Spätsommer wiegen sich die Blütenstände des Scheiden-Wollgrases (Eriophorum vaginatum) im Wind. Auch die Kreuzotter (Vipera berus) findet hier einen Lebensraum.
Als Schwelle oder Klause werden künstliche Stauseen bezeichnet, die besonders im 19. Jahrhundert für die Holztrift erbaut wurden. Mit Hilfe ihres Wassers schwemmte man die in die damals begradigten Bergbäche eingeworfenen Baumstämme aus dem Wald hinaus. Einige der Klausen stehen heute unter Denkmalschutz.
Ausrüstung
Immer für gute Ausrüstung sorgen: Karte, festes Schuhwerk, Trinken, Erste Hilfe-Set, Schlechtwetterkleidung
Sicherheitshinweise
Immer richtig unterwegs:
- Umstürzende Bäume und herabfallendes Totholz beachten! Die Benutzung der Wege erfolgt auf eigene Gefahr, bei starkem Wind den Wald aus Sicherheitsgründen verlassen!
- Wegegebot in bestimmten Bereichen des Nationalparks zum Schutz bedrohter Tier- und Pflanzenarten.
- Bitte lassen Sie keinen Müll im Gelände zurück! Auch Hundekotbeutel oder Taschentücher haben in der Natur nichts zu suchen. Helfen Sie mit, unseren wilden Wald sauber zu halten. Danke!