Stöhrhaus von Ettenberg über den Mittagslochsteig

Quelle: AV-alpenvereinaktiv.com, Autor: Bernhard Kühnhauser

Stöhrhaus über den Untersberg-Südwestwänden
Stöhrhaus im Frühjahr
Mittagsloch vom Rosslandersteig aus gesehen
Oberer Eingang ins Mittagsloch
Im Mittagsloch
Im Steilgelände unterhalb des Mittagslochs

Die Tour

Der Anstieg durch das Mittagsloch führt zunächst auf gut ausgebautem Weg von Hinterettenberg zum sonnig und aussichtsreich gelegenen Scheibenkaser. Dahinter beginnt der eigentliche, Steig zum Mittagsloch. Er führt nach steilen Anstieg über einen Wiesenhang, im schrofigen Gelände unterhalb der Unterbergwände zum großen Eingang des Mittagslochs, einer Durchgangshöhle, dessen oberer Ausgang nur 100 m unterhalb des Stöhrhauses liegt.

Beim Anstieg zum Mittagsloch handelt es sich um einen  schwierigen, alpinen Steig, der in interessanter Wegführung im steilen, brüchigen Schrofengelände unterhalb der Untersberg-Südwand entlangführt. Der Mittaglochsteig ist ein alter Wilderersteig, der später von Klettern zum Abstieg genutzt wurde. Mittlerweile sind die letzten Meter zum Höhleneingang mit einer Seil-Versicherung  versehen. Das Mitführen einer Lampe ist für den Höhlendurchstieg nicht notwendig. Der Steig ist nicht markiert oder beschildert, aber gut durch Steigspuren kenntlich.

Autorentipp

Zuerst im Aufstieg begehen, bevor man sich an einen Abstieg wagt!

Info

Schwierigkeit
B
mittel
Aufstieg
1193 hm
Abstieg
1193 hm
Tiefster Punkt Hinterettenberg
783 m
Höchster Punkt Stöhrhaus
1894 m
Dauer
7:00 h
Strecke
11,1 km

Details

Zustieg 1000 m, 3:30 h
Wandhöhe 100 m
Kletterlänge 100 m, 30 min
Kondition
Erlebnis
Landschaft
Exposition
N
O
S
W

Beste Jahreszeit

Januar
Februar
März
April
Mai
Juni
Juli
August
September
Oktober
November
Dezember

Wegbeschreibung

Start

Marktschellenberg/Ettenberg, Wanderparkplatz Hinterettenberg (Rossboden)

Ziel

Stöhrhaus

Weg

Vom Wanderparkplatz Rossboden , 775 m, auf der schmalen Forststraße (bez.) entlang dem Bachlauf des Ludlgrabens aufwärts und bei Weggabelung, 900 m, dem Forstweg nach links (östl.) folgend aufsteigen. Hinter einem Waldrücken wird die Forststraße nach rechts verlassen, 1000 m, und auf gut ausgebautem Steig durch den Buchenwald zu einem Brunnen, 1200 m, unterhalb einer, ein wenig versteckt oberhalb des Weges liegenden Jagdhütte aufgestiegen. Nach dem Brunnen nach links und in Kehren durch den Buchenwald zum Almhang des Scheibenkasers, 1440 m, 2 - 2 1/2 Std. hinauf. Vom Scheibenkaser waagerecht nach rechts (östl.) dem Zustieg zum Hochthron-Steig um ein Eck herum folgen und leicht abfallend zu einem steilen Grashang, 1430 m, hinab. Hier dem bezeichneten, nach links aufwärtsführenden Steig zu einer Wegverzweigung folgen. Hier vom Zustieg zum Hochthron-Steig nach links abzweigen und über einen steilen Wiesenhang auf einen Rücken aufsteigen. Dem Geländerücken bis zum Erreichen der ersten Ausläufer der Südwand, 1650 m, folgen. Hier wendet sich die Steigspur scharf nach links und quert ohne Sicherungen über steile, brüchige Schrofen und splittrige Gräben unterhalb der senkrechten rötlichgelben Wände entlang. Am Ende der langen Querung wird großteils mit Drahtseilen gesichert über steile, schrofige Felsplatten steil zum großen Höhlenüberhang des Mittagslochs, 1775 m, aufgestiegen. Beim Mittagsloch handelt es sich um eine Durchgangshöhle, die unten eine riesige Eingangsöffnung hat und oben nur einen kleinen, schachtartigen Ausgang aufweist. Der Steig führt auf erdig-lehmigem Untergrund durch die Höhle hindurch und über eine Leiter auf die Hochfläche, 1850 m. Auf dem nur wenige Meter entfernten Stöhrweg gelangt man zum nahe gelegenen Stöhrhaus, 1894 m. Der nahe gelegene Berchtesgadener Hochthron, 1973 m, kann in 15–20 Min. über den breiten Westrücken erreicht werden.
Im Abstieg vom Stöhrhaus auf dem Stöhrweg nur wenige Höhenmeter bis knapp oberhalb dem unter der Hütte gelegenen muldenartigen Hochtals absteigen. Hier liegt ca. 5–10 m vom Weg entfernt, einige Meter oberhalb des Hochtals der unscheinbare, obere Eingang zum Mittagsloch (die Leiter ist von oben nur schwer sichtbar). 

Anreise

Öffentliche Verkehrsmittel

Ausgangspunkt nicht mit öffentlichen Verkehrsmitteln erreichbar, nächst gelegene Haltestelle in Marktschellenberg (ca. 1 - 1 1/2 Std. Fußmarsch)

Anfahrt

Auf der A8 aus Richtung München bis Grenzübergang Walserberg nach Österreich (Achtung Autobahnmaut), beim Knoten Salzburg der A10 in Richtung Villach folgen. Bei der Ausfahrt 8 Salzburg Süd die Autobahn verlassen und in Richtung Berchtesgaden weiter. Nach 6 km in  Marktschellenberg von der Bundesstraße ab und in der Ortsmitte der rechts aufwärts führenden schmalen Ettenberger Straße bis zum Wanderparkplatz Rossboden in Hinterettenberg (ca. 5 km vom Marktschellenberg) folgen.

Parken

Wanderparkplatz Rossboden in Hinterettenberg

Weitere Informationen

www.stoehrhaus.de; www.dav-berchtesgaden.de

Sicherheitshinweise

Bei Nässe meiden, da es in der Höhle gewöhnlich schon meist nass und rutschig ist. Vorsicht auf Steinschlag, insbesondere wenn sich im Bereich der Versicherung oberhalb Personen im Auf- oder Abstieg befinden. Sollte man beim Aufstieg in der Querung bereits auf den Platten am Beginn Schwierigkeiten haben, in keinem Fall weiter aufsteigen. Der obere Ausgang des Mittagsloch kann bis lange in den Frühsommer hinein von Schnee verschlossen sein, evtl. vor einer Begehung bei den Wirten des Stöhrhauses erkundigen.

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