Schnurschrofen (1.900 m) von Tannheim aus, mit Abstiegsvariante zum Vilsalpsee

Quelle: DAV Sektion Landsberg, Autor: Thomas Krobbach

Abstieg vom Schnurschrofen in Richtung Vilsalpsee

Die Tour

Aussichtsreiche Gipfeltour, deren Aufstiegsroute sich weitestgehend mit dem Aufstieg zum Gaishorn deckt. Den Schnurschrofen peilen die wenigsten Wintergeher als Tagesziel an.

Die Tour zum Schnurschrofen ist insgesamt sehr abwechslungreich: Aufstieg im frühen morgendlichen Schatten, erste Sonnenberührung ist erst ab dem "Älpele" zu erwarten. Im weiteren Wegverlauf eine spannende Querung und ab dem Abzweig zum Gipfel in der Regel einsame Winterlandschaft und weite Schneeflächen "bis zum Anschlag". In der Regel erfolgt der Abstieg wie der Aufstieg.

Wirklich erfahrene Schneeschuhgeher können sich der Herausforderung des Abstiegs zum Vilsalpsee stellen (siehe Sicherheitshinweise und Ausrüstung). Belohnt wird er durch eine unberührte Winterlandschaft und zwei tolle Einkehrmöglichkeiten am Vilsalpsee.

Autorentipp

Die Obere Roßalpe ist im Winter unbewirtschaftet, eignet sich aber als aussichtsreiche Pausenstelle hervorragend. Wer findet die Landsberger Hütte?

Info

Schwierigkeit
schwer
Aufstieg
800 hm
Abstieg
730 hm
Tiefster Punkt Parkplatz Tannheim-West
1097 m
Höchster Punkt Schnurschrofen
1900 m
Dauer
5:00 h
Strecke
8,9 km

Details

Kondition
Erlebnis
Landschaft
Technik
Exposition
N
O
S
W

Beste Jahreszeit

Januar
Februar
März
April
Mai
Juni
Juli
August
September
Oktober
November
Dezember

Wegbeschreibung

Start

Parkplatz "Bichl" am westlichen Ortsrand von Tannheim

Ziel

Wie Start oder bei der Variante die Bushaltestelle am Vilsalpsee

Weg

Ab dem Parkplatz "Bichl" folgt man den i.d.R. deutlich sichtbaren Gehspuren. Der Aufstieg zum Gaishorn ist bei Skitourengehern heißbegehrt, entsprechend gut begangen ist diese Route (Weg 423). Schneeschuhgeher legen deshalb ihre eigene Spur und genießen ihren eigenen Rhythmus. Man folgt zunächst auf der östlichen Seite des Älpelebaches der Route, die in den frühen Morgenstunden üblicherweise sehr schattig ist. Kurz vor dem Älpele wird ein kleines "Gipfelkreuz" sichtbar, eine Bewirtschaftung findet im Winter jedoch nicht statt. Dafür läuft man hier bei entsprechender Wetterlage in der wärmenden Sonne. Weiter geht es Richtung Süden, auf der linken Wegseite wird die lange Hangkante des Schnurschrofens sichtbar. Die Richtung ist dadurch vorgegeben, man hält sich unterhalb und steigt allmählich in einen Hang ein, den es zu queren gilt. Auf der Höhe von etwa 1800 m zweigt man nach Osten ab und lässt die Skitourengeher Richtung Gaishorn weiterlaufen. Der nun folgende Aufstieg zum Gipfel verläuft über einen wenig steilen Hang über eine großflächige Schneelandschaft. Nach kurzer Zeit öffnet sich der Blick Richtung Osten und Norden, ein Wintertraum. Den Gipfel erreicht man unschwer, er ist als solcher unspektakulär, bietet aber eine tolle Aussicht. Damit ist das Tagesziel erreicht, das nächste Ziel wird eine windgeschützte Brotzeitstelle sein. Der Abstieg folgt normalerweise der Aufstiegsroute!

Erfahrene Schneeschuhgeher haben die Möglichkeit über die Obere Roßalpe zum Vilsalpsee abzusteigen. Aber Vorsicht bei dieser anspruchsvollen Überschreitung! Neben dem persönlichen Können ist auch die passende Lawinenlage ausschlaggebend. Was bei Stufe 1 und 2 möglich ist, ist ab Stufe 3 ein No Go!.

Das Gelände ist im oberen Bereich sehr weitläufig, die Obere Roßalpe ist vom Schnurschrofengipfel nicht sichtbar und will gefunden werden. Der i.d.R. schneereiche Hang Richtung Osten sieht verlockend aus, dennoch muß in Abhängigkeit von der Steilheit die passende Abstiegsspur gelegt werden. Zwingend erforderlich ist an dieser Stelle ein GPS, denn der Weg zur Oberen Roßalpe führt durch offenes wegfreies Gelände. Erst ab der Alpe (im Winter unbewirtschaftet) kann man sich mit dem GPS am Verlauf des Sommersteiges orientieren. Richtung Vilsalpsee fließt ein Bach, den gilt es auch, an der passenden Stelle zu queren, um auf der südlichen Bachseite Richtung Einkehr abzusteigen.

Anreise

Öffentliche Verkehrsmittel

Mit dem Zug zu den Bahnhöfen Reutte/Tirol, Sonthofen oder Pfronten-Ried. Jeweils mit Bus weiter nach Tannheim

Anfahrt

Aus Richtung Norden über Reutte und das Lechtal (Gaichtpaß), alternativ ab Pfronten über die Eng, von Westen über Sonthofen (Oberjochpaß) oder von Wertach über Oberjoch nach Tannheim

Parken

Kostenpflichtiger Parkplatz am westlichen Ortsrand von Tannheim im Ortsteil Bichl

Weitere Informationen

Für die aktuelle Lawinenlage:

https://lawinen.report/bulletin/latest

Ausrüstung

Schneeschuhe und Wanderstöcke, passende Kleidung sowie als Pflicht das LVS-Set (Schaufel, Sonde, Pieps). Für die Abstiegsvariante zum Vilsalpsee empfiehlt sich dringend ein GPS, um sich dadurch relativ nah am Sommerweg zu orientieren.

Sicherheitshinweise

Für die Abstiegsvariante ein GPS mitnehmen (siehe Ausrüstung). Der Abstieg zum Vilsalpsee ist nur erfahrenen Schneeschuhgehern anzuraten, da die Orientierung sehr anspruchsvoll ist und das Gelände die sichere Beherrschung der Gehtechniken erfordert.

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