Natura 2000-Tour: Steinwald-Radweg

Quelle: LIFE Living Natura 2000, Autor: LIFE living Natura 2000 ANL

Radtour auf vorwiegend asphaltierten Wegen um den Naturpark Steinwald
Informationsstelle Fuchsmühl
Flussperlmuschel
Föhren auf ultrabasischem, nährstoffarmen Gestein
Serpentin-Streifenfarn

Die Tour

Der zweitkleinste Naturpark Bayerns liegt im sanft hügeligen Mittelgebirge und ist ausgestattet mit Basaltkuppen, bizarren Felsformationen, Wildwasser und Wäldern. Auf dem Steinwald-Radweg kann der Naturpark umrundet werden. Er eignet sich gut als Tagesausflug für sportliche Radfahrer und E-Bike-Fahrer. Anspruchsvolle Steigungen und flache Streckenabschnitte wechseln sich auf dem fast komplett asphaltierten Weg ab.

Natura 2000

Flussperlmuscheln und Serpentinstandorte machen die Natura 2000-Gebiete „Grenzbach und Heinbach im Steinwald“ und „Serpentinstandorte in der nördlichen Oberpfalz“ zu echten Highlights. 

Geschützte Arten im Natura 2000-Gebiet

Im Natura 2000-Gebiet „Grenzbach und Heinbach im Steinwald“ kommt die europaweit gefährdete Flussperlmuschel vor. Nur vier Prozent der erwachsenen Muscheln bilden kleinste Schmuckperlen aus. Sie kann ausschließlich in absolut klaren, kühlen und strukturreichen Bächen überleben und sich vermehren. Um den Bestand zu schützen, werden reine Fichtenforste in naturnahe Laubmischwälder umgewandelt. Wiesen werden wieder extensiv genutzt und daurch weniger gedüngt. Im Rahmen eines Naturschutzprojekts wurde eine Forellenteichanlage, deren Nährstoffeintrag den Flussperlmuscheln schadete, aufgekauft und die Gewässer wurden renaturiert. Heute laichen hier Frösche und Kröten.

Gibt es Besonderheiten im Natura 2000-Gebiet?

Ungewöhnliche Böden liegen im Naturschutzgebiet „Föhrenbühl“ bei Gröschenreuth. Der Untergrund besteht aus basischen und ultrabasischen Gesteinen, die beinahe vollständig grünlich gefärbt sind. Sie entstanden aus magmatischen Gesteinen einer ehemaligen ozeanischen Erdkruste und aus den unter diesem Ozeanboden liegendem Erdmantel. Durch gewaltige Kollisionen verschiedener Kontinente und durch Hitze und Druck im Erdinneren wandelten sich die Gesteine in Serpentinite, Grünschiefer und Amphibolite um. Weitere Umwandlungen der Serpentinite bildeten weiche und besonders leicht zu bearbeitenden Gesteine. Sie sind ein bedeutender Rohstoff, der früher im „Marienstollen“ für keramische Produkte abgebaut wurde.

Ein spezieller Bewuchs hat sich auf diesen nährstoffarmen, aber mit hohem Gehalt an Magnesium ausgestatteten Böden angesiedelt. Föhren (Kiefern) und viele seltene Pflanzenarten wie der Serpentinit-Zeigerfarn kommen hier vor. Dieser Farn wächst ausschließlich auf ultrabasischen Gesteinen, die nur selten aufgeschlossen sind, also unverhüllt zu Tage treten.

Autorentipp

  • Gaststätten in Stieglmühle, Pullenreuth, Erbendorf, Reuth bei Erbendorf und Fuchsmühl

Info

Schwierigkeit
mittel
Aufstieg
672 hm
Abstieg
672 hm
Tiefster Punkt 450 m
Höchster Punkt 731 m
Dauer
4:00 h
Strecke
60,2 km

Details

Kondition
Erlebnis
Landschaft

Beste Jahreszeit

Januar
Februar
März
April
Mai
Juni
Juli
August
September
Oktober
November
Dezember

Wegbeschreibung

Weg

Der Steinwald-Radweg kann unter anderem in Krummennaab an der Abzweigung Fichtelnaab-Radweg Richtung Windischeschenbach begonnen werden. Von dort verläuft er auf der Trasse der ehemaligen Schmalspurbahn über Reuth bei Erbendorf und Thumsenreuth am Heinbach entlang zur Waldschänke Zainhammer, dann weiter nach Friedenfels. Danach wird die Strecke leicht hügelig. Über Voitenthan, Muckenthal und die idyllisch gelegene Haferdeckmühle am Rand der Wiesauer Teichlandschaft führt der Radweg durch das Fischbauerndorf Kornthan nach Wiesau. Ab hier steigt die Strecke bis zum Ortsbeginn von Fuchsmühl etwas an, führt dann hinauf zur Wallfahrtskirche und wieder hinunter zur Plattenmühle. Es folgt eine Steilstrecke von 1,5 Kilometern hinauf zur Passhöhe „Sattlerin“ bei Herzogöd auf 730 Metern. Vom Scheitel aus fällt das Gelände bis Waldershof, vorbei an der Stieglmühle. Mit Blick auf das Schloss verlässt der Weg Waldershof und führt weiter über Rothenfurth und Zottenwies zum Pilgramsreuther Sattel auf 620 Metern Höhe. Vorbei an Pullenreuth und Lochau trifft der Steinwald-Radweg kurz nach Riglasreuth auf den Fichtelnaab-Radweg, über den es dann über Erbendorf zurück zum Ausgangspunkt Krummennaab geht.

Anreise

Öffentliche Verkehrsmittel

Bahnhöfe Reuth bei Erbendorf, Waldershof und Neusorg sowie mit Anrufbus Baxi unter der Tel. 09631/79 29 899 (Fahrplanauskunft unter )

Parken

Parkmöglichkeiten entlang der Strecke an den Bahnhöfen Reuth bei Erbendorf und Neusorg, Stadtpark Waldershof oder Bürgerpark Krummennaab

Weitere Informationen

Die Touren werden unter dem Motto "Ganz meine Natur" im Rahmen des Projekts LIFE living Natura 2000 vom Naturpark Steinwald empfohlen:

Ganz meine Natur

Naturpark Steinwald

Steckbriefe der Natura 2000-Gebiete:

6138-371 Grenzbach und Heinbach im Steinwald (FFH-Gebiet)

6138-372 Serpentinstandorte in der nördlichen Oberpfalz (FFH-Gebiet)

Ausrüstung

Fahrradtaugliche Bekleidung, Wechselkleidung, wind- und wasserdichte Jacke, Rucksack, Handy, Sonnencreme und Lippenschutz, Taschentücher, Taschenmesser, Erste-Hilfe-Set, ausreichend Wasser (mindestens 1 l pro Person), Brotzeit, Geld

10€ Rabatt mit hey.bayern auf Outdooractive Pro und Pro+ sichern

Jetzt hier mehr erfahren oder gleich unseren Voucher Code nutzen um 10€ Rabatt zu erhalten (gültig bis 31.12.2021):

HEYOA10V