"Kleine" Karwendelrunde: Mittenwald- Hufachboden - Bäralpjoch - Scharnitz

Quelle: AV-alpenvereinaktiv.com, Autor: Alois Lösl

Angeralm mit Blick Richtung Karwendelhaus
Vereiner Alm
Vereiner Alm
Krinner-Kofler-Hütte mit Soiernspitze
Krinner-Kofler-Hütte
Hufachegg mit Blick auf Bäralpljoch
Abschnitt Gjaidsteig - Bäralpl
Karwendelhaus 1765m

Die Tour

Über das Bäralpjoch von Bayern nach Tirol

anspruchsvolle Bergtour auf  einem alpinen Steig (Gjaidsteig)

Tag 1: Mittenwald - Jägersteig - Krinner-Kofler-Hütte:

560 Hm/80 Hm, 3.30 Std.

Tag 2: Krinner-Kofler-Hütte - Hufachboden - Bäralpjoch - Karwendelhaus:

730 Hm/ 320 Hm, 4.30 Std.

Tag 3: Karwendelhaus - Scharnitz:

40 Hm/ 890 Hm, 5.30 Std.

Diese abwechslungsreiche Streckentour von Mittenwald nach Scharnitz zählt nicht unbedingt zu den „Klassikern“ im Karwendel, ist aber gerade deshalb ein echter Geheimtipp. Vor allem die ersten beiden Tage sind nicht überlaufen und außerdem landschaftlich besonders reizvoll. Der anspruchsvollste Teil der Tour führt auf dem Gjaidsteig über das Bäralpjoch ins tirolerische Karwendeltal. Das Bäralpjoch ist die „Schwachstelle“ der steilen Felsabstürze der nördlichen Karwendelkette und somit der „einfachste“ Übergang und dennoch nur absolut schwindelfreien und trittsicheren, sowie erfahrenen Bergsteigern empfohlen.

Etappendaten:

Tag 1: 560 Hm / 80 Hm, 3.30 Std.

Tag 2: 730 Hm / 320 Hm, 4.30 Std.

Tag 3: 40 Hm / 890 Hm, 5.30 Std.

Autorentipp

Ein Geheimtipp für Bergsteiger, die die Einsamkeit suchen. Tag 1 und 2 sind nicht überlaufen.

Info

Schwierigkeit
mittel
Aufstieg
1330 hm
Abstieg
1290 hm
Tiefster Punkt 905 m
Höchster Punkt 1820 m
Dauer
13:30 h
Strecke
37,3 km

Details

Kondition
Erlebnis
Landschaft
Gefahrenpotential
Technik
Exposition
N
O
S
W

Beste Jahreszeit

Januar
Februar
März
April
Mai
Juni
Juli
August
September
Oktober
November
Dezember

Wegbeschreibung

Start

Bahnhof Mittenwald

Ziel

Scharnitz

Weg

Vom Bahnhof Mittenwald oder Parkplatz Seinsalm wandert man zur Aschaueralm. Von hier führt der Jägersteig (Nr. 265) – immer wieder herrliche Ausblicke auf Feldernkopf und Reißende Lahnspitze bietend – in der bewaldeten Nordflanke des Rehberges oberhalb der Seinsbachgrabens zur Vereiner Alm. Im kleinen Almbodensee können die heißgelaufenen Füße wieder abgekühlt werden. Zwischen der steilen Südflanke der Soiernspitze und dem Kampenleitenkopf verbringen die Wanderer die erste Nacht im Karwendel auf der Krinner-Kofler Hütte, 1400 Meter.

Tag 2:

Auf Forstweg 268 wandert man nach Osten. Kurz vor dem Hufachegg endet der Weg und ein Steig führt unter den Felstürmen und -zacken des Hufacheggs in den herrlichen Hufachboden mit seinen knorrig alten Bergahornbeständen. Dann geht es steil bergauf in das riesige Schuttkar der Raffelspitze, der wilde Bäralplwasserfall wird links liegengelassen und auf 1600 Metern erreicht man den alpinen Gjaidsteig am Beginn der teilweise drahtseilversicherten Rampe zum Bäralpljoch, 1820 Meter. Dieser Abschnitt ist der schwierigste Teil der Tour und erfordert alpine Erfahrung, Trittsicherheit und ist ungeeignet für Bergwander mit Höhenangst. Achtung: Oft liegen hier noch im Frühsommer steile Altschneefelder! Vom Bäralpljoch wird der Blick frei auf die gewaltige Karwendelhauptkette mit der Pleisenspitze im Westen, große Seekarspitze, Ödkarspitzen und dem höchsten Karwendelgipfel der Birkkarspitze, 2749 Meter und sowie den riesigen Schotterkaren Neuner-, Marxen-,und Schlauchkar.

Der Gjaidsteig führt in den südexponierten Latschenfeldern unterhalb von Bäralplkopf, Schlichtenkar- und Vogelkarspitze im ständigen auf und ab über die Hochalm zum Karwendelhaus, 1765 Meter, das wie ein Schwalbennest unterhalb der Hochalmspitze über dem Karwendeltal thront.

Mit der Einsamkeit ist es nun vorbei, das Karwendelhaus ist für Bergwanderer und Mountainbiker ein Hauptstützpunkt für verschiedene Weitwanderrouten (Adlerweg, München – Venedig, Scharnitz –Pertisau, große Karwendelrunde) und dementsprechend stark besucht.

Tag 3:

Der Abstieg durch das Karwendeltal ist vergleichsweise leicht, dafür aber gut 18 Kilometer lang. Überwiegend auf Forstwegen geht es durch das weite Trogtal bergab. Zirka zwei Kilometer vor dem Ziel führt alternativ ein Steig über die Pürzlkapelle hinab nach Scharnitz.

Anreise

Öffentliche Verkehrsmittel

Zug nach Mittenwald, Rückfahrt: Bus oder Bahn von Scharnitz nach Mittenwald

Weitere Informationen

Ausrüstung

Grödel/Steigeisen, Eispickel, Handschuhe empfohlen, da evtl Schneefelder im Aufstieg zum Bäralpl! (Nordseitig exponiert).

Feste Bergschuhe, Wetterfeste Kleidung

Ausreichend Verpflegung

Sicherheitshinweise

Überwiegend „mittelschwere“ Steige (rot),

Abschnitt Gjaidsteig – Bäralpsattel:„schwierig“ (schwarz), teilweise drahtseilversichert, alpine Erfahrung, Trittsicherheit und Schwindelfreiheit sind erforderlich. Der Aufstieg zum Gjaidsteig – Bäralplsattel weist sowohl im Schuttkar wie in der Rampe häufig bis in den Frühsommer steile Altschneefelder auf!

Unbedingt vor der Tour über aktuelle Verhältnisse informieren!

Abstieg durch das Karwendeltal: leicht aber mit ca. 18 km sehr weit.

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