Im Sattel auf den Spuren des Hegereiters

Quelle: Fränkische Nachrichten Verlags-GmbH, Autor: Christian Bach - Arno Boas

Weites Land
Markierung des Hegereiterweges
Auf dem Weg nach Kleinharbach.
Eine Informationstafel zu Hügelgräbern unterwegs.
Hier könnte gleich der echte Hegereiter entlang kommen.
Klosterkirche in Frauental
Kunstwerke von Johannes Stahl, Teil 1
Kunstwerke von Johannes Stahl, Teil 2
Außer Getreide wird hier auch Wind "geerntet".
Kirchtürme bewachen die Dörfer.
Windräder im Bau
Hübsch renoviertes Fachwerkhaus.

Die Tour

Ein Sattel spielt bei dieser Tour in jedem Fall eine Rolle. Die Art und der Zweck haben sich allerdings grundlegend geändert: Im späten Mittelalter kontrollierte der Hegereiter hoch zu Ross im Pferdesattel das Territorium der Rothenburger Landhege, heute sitzen Touristen dagegen im Sattel ihres Velos und radeln auf den Spuren des Hegereiters unbekümmert durch die fränkischen Lande.

33 Kilometer lang ist der Rundweg durch das "Hegereiterland", kann also leicht und locker an einem Tag bewältigt werden – und es bleibt noch genügend Zeit für den einen oder anderen Zwischenstopp. Die lohnen sich auf jeden Fall, etwa beim ehemaligen Zisterzienserinnenkloster in Frauental. Der Weg führt nämlich nicht nur durchs fränkische Bayern, sondern streift auch Baden-Württemberg.

Der Startpunkt ist egal, denn man kann an jedem beliebigen Ort entlang der Strecke einsteigen. Auch ob man sich im oder gegen den Uhrzeigersinn auf den Weg macht, ist reine Geschmackssache. Vielleicht ist der Start am ehesten in Großharbach sinnvoll, weil es hier passend zum Thema der Route gleich die erste Sehenswürdigkeit gibt: den noch gut erhaltenen Landturm der Rothenburger Landhege.

Der Weg ist insgesamt gut ausgeschildert, man folgt einfach dem Hinweisschild „Hegereiter“. Nur nach dem Weidenhof bei Frauental heißt es aufpassen, da hier die Beschilderung etwas dürftig ist. Man biegt nach dem landwirtschaftlichen Anwesen erst rechts und dann gleich links auf einen geteerten Feldweg ab. Nach rund 500 Metern geht es dann – wieder beschildert – weiter Richtung Auernhofen.

Die Hegereiter hatten im Mittelalter die Aufgabe, die Rothenburger Landhege zu bewachen. Zu diesem Zweck ritten sie mehrmals täglich auf dem Hegewall ihr Gebiet ab – insgesamt war die Landwehr fast 400 Quadratkilometer groß und umfasste fast 200 Ortschaften. Von den Reisenden hatte er Wegezoll zu erheben. Um diesen muss man sich heutzutage ja glücklicherweise keine Gedanken mehr machen. Vielmehr lassen sich wunderbare Fernblicke Richtung Würzburg, Frankenhöhe oder Richtung Steigerwald genießen.

Etwas mehr Zeit sollte man in Frauental einplanen, um dort das Museum „Vom Kloster zum Dorf“ in der Oberkirche des ehemaligen Zisterzienserinnenklosters zu besuchen. Dieses Museum dokumentiert anschaulich den Wandel, dem das Dorf Frauental im Lauf der Jahrhunderte unterworfen war – und anschließend kann man auf der Weiterfahrt Richtung Frauentaler Höfe gleich die dazu gehörende Landschaft in Augenschein nehmen. Infos zum Klostermuseum gibt es im übrigen unter Telefon 07933/203554 oder 07933/502.

Auf der Fahrt am Weidenhof vorbei hat man vielleicht das Glück, den Motorsägekünstler Johannes Stahl bei der Arbeit zu erleben. Stahl, der dort zusammen mit seiner Frau ein „Heuhotel“ betreibt, hat es mit seiner Motorsäge zu einer beachtlichen Kunstfertigkeit gebracht. Die ausgestellten Exponate zeugen von seinem großen Geschick bei der Arbeit mit der Säge.

Unter allen Dörfern entlang der Strecke sticht Auernhofen mit am meisten hervor. Vor allem bei der Gestaltung des Dorfmittelpunktes wurde Vorbildliches geleistet. Aber auch andere Dörfer im Hegereiterland sind stolze Zeugen fränkisch-ländlicher Baukunst. Der Hegereiter hatte für solche Aspekte sicherlich keinen Sinn. Umso mehr lässt sich heute genießen, was die Vorfahren erschaffen haben. Und das ganz gemütlich im Sattel eines Fahrrads . . .

Autorentipp

Im ehemaligen Kloster Frauental wird die Ausstellung „Vom Kloster zum Dorf gezeigt“. Außerdem stößt man in der Unterkirche auf zwei Mumien: In der Gruft liegen der Amtmann Johann Christoph Meyer und seine Frau Elisabeth, die beide Mitte des 18. Jahrhunderts starben.

Info

Schwierigkeit
mittel
Aufstieg
190 hm
Abstieg
190 hm
Tiefster Punkt 308 m
Höchster Punkt 440 m
Dauer
2:22 h
Strecke
33,1 km

Details

Kondition
Erlebnis
Landschaft
Technik

Beste Jahreszeit

Januar
Februar
März
April
Mai
Juni
Juli
August
September
Oktober
November
Dezember

Wegbeschreibung

Start

Großharbach, Landturm in der Ortsmitte

Ziel

Großharbach, Landturm in der Ortsmitte

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