Schwierigkeit |
schwer
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Aufstieg
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2318 hm |
Abstieg
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2318 hm |
Tiefster Punkt | 1718 m |
Höchster Punkt |
Hochfeiler 3509 m |
Dauer
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18:00 h |
Strecke
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37,1 km |
Hochfeiler - Auf den König der Zillertaler Alpen
Quelle: AV-alpenvereinaktiv.com, Autor: Hochgebirgs-Naturpark Zillertaler Alpen
Die Tour
Tag 1: Schlegeis-Speicher – Pfitscherjoch Haus – Hochfeilerhütte
Tag 2: Hochfeilerhütte – Hochfeiler – Pfitscher Joch Haus - Schlegeis-Speicher
Anspruchsvolle, hochalpine Gesamtunternehmung für ausdauernde Bergsteiger. Der Umgang mit Pickel und Steigeisen muss beherrscht werden. Bis zur dritten Kehre der Pfitscher Joch-Straße ist der Weg unschwierig. Der Zustieg zur Hochfeilerhütte ist ein leichter Bergweg mit ein paar ausgesetzten Passagen, teils mit Drahtseilsicherung. Der Gipfelanstieg führt ohne Gletscherberührung, jedoch zum Schluss luftig meist über Firn und Blockgelände auf den aussichtsreichen Gipfel. Die Tour sollte in mindestens zwei, besser drei Tagen mit Übernachtung auf dem Pfitscher Joch-Haus unternommen werden. Für die Strecken zwischen dem Pfitscher Joch-Haus und der dritten Kehre der Jochstraße empfiehlt sich die Benützung des Shuttle-Busses, sonst kommen jeweils nochmal stramme 500 Höhenmeter und ein paar Kilometer Weg dazu.
Autorentipp
Auf der Lavitzalm kann man der äußerst interessanten Naturpark-Ausstellung „pfitscherjoch grenzenlos“ einen Besuch abstatten.
Info
Karte
Details
Kondition
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Erlebnis
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Landschaft
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Technik |
Beste Jahreszeit
Wegbeschreibung
Start
Bushaltestelle Schlegeisstausee
Ziel
Bushaltestelle Schlegeisstausee
Weg
Tag 1:
Von der Bushaltestelle weniger Meter unter der Dominikushütte spazieren wir neben dem Schlegeisspeichers dem Fahrweg entlang. Unser Blick schweift über den smaragdgrünen Schlegeisspeichers hinüber zum von Gletscherspalten zerklüfteten Schlegeiskees. Darüber der Große Möseler zur linken und unser Ziel der Begierde zur rechten, der Hochfeiler. Wir erreichen die Jausenstation Zamsgatterl, wo der Zamser Bach in den Stausee mündet und biegen nach der Brücke rechts ab. Ab hier führt uns der Weg durch den Zamser Grund, wo uns anfangs eine lichte Zirben-Lärchenvergesellschaftung aufnimmt. Wenn man genau hinschaut, dann sieht man vielleicht einen Adler im Tal herumziehen. Über einen in mühevoller Arbeit mit Steinplatten gepflasterten Weg erreichen wir die Lavitzalm (2.095 m). Wer kurz durchschnaufen möchte, kann auf der Alm einen Kaffee trinken und einen Blick in die Naturpark-Ausstellung „pfitscherjoch grenzenlos“ werfen. Nach der Alm geht es kurz bergab und man erreicht den weiten, moorigen Talschluss der zu unser Rechten von der grandiosen Moräne des Stampflkees beherrscht wird. Wir folgen der Schotterstraße, die sich gegen das Pfitscher Joch hin zieht. Hier zweigen wir jedoch alsbald in den sog. Jochschinder ab. Warum der wohl so heißen mag? Am Scheitelpunkt des Joches (2.248 m) passieren wir die Grenze zu Italien, worauf uns ein markanter Grenzstein aufmerksam macht. Wer sich die Taxikosten zumindest auf dem Hinweg sparen möchte, wandert vorbei am Jochsee und dem Pfitscher Joch-Haus (2.276 m) Richtung Stein im Pfitschertal. Der Weg führt anfangs gemächlich, später steil die Straße zweimal querend Richtung Mais hinab. Wenn wir die Jochstraße zum dritten Mal auf einer Höhe von 1.790 m queren, folgen wir dieser abwärts bis zur nächsten Kehre, auch als die berühmte Kehre drei bekannt. Vorbei an einem kleinen Parkplatz folgen wir dem Wegweiser zur Hochfeilerhütte. Wir betreten nun das Landschaftsschutzgebiet Innerpfitsch über einen leicht abfallenden Weg in den Grund des wilden Oberbergbaches. Diesen überqueren wir und steigen auf der anderen Seite wieder bergan. Vorbei an der Kaser Hütte (1.755 m) gelangen wir über zauberhafte Lichtungen bald auf die 2.000 m-Marke. Ab hier führt der Weg gemächlich aber schmal und teils leicht ausgesetzt, hoch über dem Unterbergbach, in das Tal hinein. Mit etwas Glück hören wir nicht nur die Rufe der Murmeltiere, sondern erspähen auch das eine oder andere goldige Erdhörnchen. Nach dem ausgesetzten und teils seilversicherten Glidergang sehen wir erstmals unser Nachtquartier. Weiter hinten im Tal fordert uns dann eine Bachquerung, nach der wir über Serpentinen die Abzweigung zum Hochfeiler links liegen lassen und uns kurze Zeit später auf der einladenden Terrasse der Hochfeilerhütte (2.710 m) wiederfinden. Nicht nur Schnitzelfreunde werden sich auf der Schutzhütte kulinarisch wohl fühlen…
Tag 2:
Nach einem herzhaften Frühstück fängt der Tag mit einer kurzen Kletterei an. Gleich hinter der Hütte wird eine kurze drahtseilversicherte Felsstufe überwunden. Über diese gelangt man auf den Grat zwischen Glieder- und Weißferner. Wir folgen dem Gratverlauf, bis wir bei ca. 3.000 m auf einen Abschnitt mit vielen aufgestellten Steinplatten treffen. Knapp danach steigt man eine kurze Flanke bergauf und wechselt auf den Grat, der direkt vom Gipfel herabzieht. Je nach Verhältnissen geht der Felsgrat in einen Firngrat über oder man kann problemlos rechts der Firnschneide über Blockgelände auf den Gipfel gelangen. Den nicht sehr geräumigen Gipfel ziert ein etwas in die Jahre gekommenes, von Wind und Wetter gezeichnetes Kreuz. Uns eröffnet sich nun ein beeindruckender Ausblick auf den Hohen Weißzint, den Großen Möseler, die beiden Hochwartspitzen, den Hochferner und die Weißseespitzen. Und wir erblicken auch unseren Ausgangspunkt am Anfang des Schlegeisspeichers, der aber doch ein ganzes Stück entfernt scheint... Der Abstieg führt uns über denselben Weg zurück. Es lohnt sich inne zu halten und einen letzten Blick auf den Hochfeiler zu werfen, bevor wir auf der Schulter des Blauen Kofels um die Ecke biegen. Sollten wir es beim Hinweg ausgeschlagen haben, sind wir angekommen bei der Kehre 3 nun dankbar über die Möglichkeit, den Schuttlebus auf das Joch in Anspruch nehmen zu können. Zudem wollen wir auch den letzten Bus vom Schlegeisspeicher nach Mayrhofen nicht verpassen. Wer sich von dieser fantastischen Hochgebirgsregion noch nicht trennen kann, dem sei eine Übernachtung auf dem Joch-Haus empfohlen. Dann kann man am darauf folgenden Tag gemütlich den Zamser Grund hinauswandern oder noch die Rotbachlspitze besteigen.
Taxishuttle Pfitscher Joch - Kehre Drei - Pfitscher Joch:
Der Shuttlebus Pfitscher Joch - Holz verkehrt von Mitte Juli bis Mitte September je nach Schneelage. Eine Anmeldung ist unbedingt erforderlich. Die Anmeldung erfolgt unter folgender Nummer:
Mobiltelefonnummer: +39 340 1456313 oder +39 334 3356077
Festnetznummer: +39 0472 630121, oder +39 0472 630210
Anreise
Öffentliche Verkehrsmittel
An- und Rückreise ab Mayrhofen über Ginzling:
Die Linie 4102 Mayrhofen - Ginzling - Schlegeis-Stausee verkehrt von Anfang Juni bis Anfang Oktober in beide Richtungen. Bei der Rückfahrt sollte man nicht zu knapp kalkulieren, um nicht Gefahr zu laufen, den letzten Bus zu verpassen. Abstieg Pfitscher Joch zum Schlegeisspeicher 2 - 2,5 Stunden. Sollte es doch passieren hat man vielleicht Glück und man bekommt bei der Dominikushütte noch ein Quartier oder erreicht Mayrhofen per Anhalter mit einem motorisierten Bergkameraden.
Anfahrt
Auf der Inntalautobahn bis Anschlussstelle Wiesing. Danach bis zum Schlegeisstausee.
Kostenpflichtige Mautstraße zwischen Ginzling und Schlegeisstausee.
Parken
Kostenloser Parkplatz.
Weitere Informationen
Am Rande… Der Hochfeiler und seine Pioniere
Der Hochfeiler ist mit 3.509 m der höchste Berg der Zillertaler Alpen. Sein Gipfel liegt genau auf der Staatsgrenze zwischen dem österreichischen Bundesland Tirol und der italienischen Provinz Südtirol. Nach Osten, Norden und Südwesten ziehen markante Grate den Gipfel herab. An der Nordseite findet man eine der berühmtesten Eistouren in den Ostalpen, die Hochfeiler-Nordwand. Sie bildet vom Großen Möseler aus gesehen eine auffällige, bis zu 60° geneigte und 330 m hohe Eiswand.
Paul Grohmann, Mitbegründer des Österreichischen Alpenvereins, gelang zusammen mit seinen Bergführern Georg Sammer aus Breitlahner und Peter Fuchs aus St. Jakob in Pfitsch am 24. Juli 1865 die Erstbesteigung des Hochfeilers. Der Weg führte sie damals über das Unterbergtal, an dessen Ende sie in einer unwirtlichen Hütte biwakierten. Den Gipfelsturm traten sie über den Südwestrücken an. Diese Route gilt heute noch als Normalweg und ist damals wie heute der leichteste Weg auf den Hochfeiler. Zum Glück müssen sich die Gipfelaspiranten heutzutage nicht mehr einem kalten ungemütlichen Lager begnügen, sondern genießen eine warme Hütte mit ausgezeichneter Verpflegung.
Ein besonderes Augenmerk gilt der markanten Hochfeiler-Eiswand. Sie steht auf der Liste eines jeden ambitionierten Alpinisten. Sie ist nach wie vor eine der großen alpinistischen Herausforderungen, die jedes Jahr ihre Opfer fordert, sei es durch Absturz oder Steinschlag. So schrieb einst schon der Eispapst Erich Vanis als er in die Wand einstieg: "Seltsames Gefühl, gleichsam ein Stück weit durch das Rohr einer geladenen Kanone zu kriechen, ohne zu wissen, ob und wann der unsichtbare Kanonier den Schuss auslöst. Wir hatten Glück, es blieb still in der Wand." Die grandiose Leistung der Erstbegehung gelang F. Dyck und Hans Hörhager vom Schlegeistal aus, 1887. Bedenke man die damalige Ausrüstung - eine unglaubliche Heldentat!
Ausrüstung
Bergschuhe, Hochtourenausrüstung kann erforderlich sein (Steigeisen, Pickel, Seil)
Sicherheitshinweise
Diese Tour beinhaltat einige ausgesetzte Stellen, seilversicherte Passagen und führt über Firnfelder.