Schwierigkeit |
I
schwer
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Aufstieg
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1150 hm |
Abstieg
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1300 hm |
Tiefster Punkt | 2425 m |
Höchster Punkt | 3470 m |
Dauer
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11:00 h |
Strecke
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16,1 km |
Hinterer Seelenkogel (3.470 m) von Obergurgl
Quelle: Berghasen, Autor: Susanne Kraft
Die Tour
Von Obergurl mit der Bahn auf die Hohe Mut, übers Rotmoosjoch auf den Hinteren Seelenkogel und über die Langtalereckhütte zurück.
Eine einsame Hochtour in der gewaltigen Gletscherwelt der Ötztaler Alpen. Du kannst die Tour von Obergurgl aus mit der Bahn abkürzen, indem du von der Bergstation der Hohe-Mut-Bahn ins Rotmoostal startest. Von dort führt dich der Weg über den Rotmoosferner und das Rotmoosjoch zur Zwickauer Hütte. Eine einsame Unternehmung, wird dieser Teil des Obergurgler Seitentales doch kaum begangen.
Von der Zwickauer Hütte folgst du den Markierungen über den Grat auf den Hinteren Seelenkogel. Diesen überschreitest du und steigst über den Seelenferner und durch das Langtal zur Langtalereckhütte ab.
Autorentipp
Es empfiehlt sich eine Übernachtung auf der Langtalereckhütte.
Info
Karte
Details
Kondition
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Erlebnis
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Landschaft
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Beste Jahreszeit
Wegbeschreibung
Start
Bergstation Hohe Mut Bahn
Ziel
Langtalereckhütte/Obergurgl
Weg
Wir starten die Tour mit einer Gondelfahrt auf die Hohe Mut.
Wir folgen dem Sattel von der Hohen Mut zwischen Gaisbergtal und Rotmoostal Richtung Rotmoosferner. Der Weg verläuft weitestgehend auf gleicher Höhe bis kurz vor den Gletscher.
Nach 15 Minuten Fußmarsch verlassen wir den Sattel und wandern mit auf gleichbleibender Höhe auf eine markante Moräne zu. Der Weg ist hier noch gut gekennzeichnet. Unser nächster Zwischenstopp ist eine offizielle Stempelstelle.
Vom Rotmoostal auf das Rotmoosjoch
Nach der Stempelstelle gehen folgen wir dem Rücken der Moräne noch etwa 100 Meter. Dann biegen wir rechts ins Gletscherbecken ab. Wir verlieren ein paar Höhenmeter, bevor wir uns durch das weglose Gelände über Gletscherplatten und Steinfelder einen logischen Weg zum Beginn des Gletschers suchen.
Auf den Steinplatten kommt von allen Seiten das Wasser in zahlreichen Rinnsalen und Bächen heruntergeflossen. Immer wieder kennzeichnen Steinmänner den besten Wegverlauf.
Kurze Zeit später stehen wir am Gletscher und legen die Steigeisen an. Da der Gletscher aper ist und keine großen Spalten mehr übrig sind, entscheiden wir uns den Gletscher ohne Seil zu queren.
Kurz vor den riesigen Brocken eines Felssturzes unterhalb des Scheiberkogels, zweigen wir vom Gletscher Richtung Rotmoosjoch ab. Das schaut auf den ersten Blick überhaupt nicht einladend aus und während wir so auf die Wand zugehen fragen wir uns, wo da wohl der Weg drüber führen wird.
Je näher wir der Wand kommen, umso deutlicher sehen wir die Stahlseile und Treppen des eingerichteten „Klettersteigs“. Über ein steiles Schneefeld geht’s die letzten Höhenmeter zur seilversicherten Stelle. Vom Rotmoosjoch eröffnet sich uns der Blick auf die Zwickauer Hütte und auf den Hinteren Seelenkogel. Dieser liegt heute in Wolken verborgen.
Über die Zwickauer Hütte auf den Hinteren Seelenkogel
Wir steigen vom Rotmoosjoch zum dahinterliegenden Gletscher ab und queren ihn in Richtung Zwickauer Hütte. Diese ist gut zu sehen. Auch dieser Gletscher ist aper und wir verzichten wieder auf das Seil.
Über eine weglose Gletschermoräne aus Geröll und riesigen Felsblöcken suchen wir uns einen Weg zur Zwickauer Hütte.
Wir statten ihr allerdings keinen Besuch ab, sondern gehen gleich zum Grat Richtung Hinteren Seelenkogel. Der Weg zum Seelenkogel ist mit roten Punkten markiert und gut ausgetreten. Über die Wegfindung brauchen wir uns hier also keine Gedanken machen. Wir können die Aussicht ins Meraner Becken, auf den Gletscher und den gewaltigen Grat genießen.
Über mäßig anspruchsvolleres Gehgelände und leichte Kletterstellen schlängelt sich der Weg am Grat empor. Der Grat zieht sich eine gefühlte Ewigkeit und einen Blick Richtung Gipfel können wir aufgrund der Wolken selten erhaschen. Der Aufstieg ist durch die wechselnden Wander- und Kletterstellen abwechslungsreich.
Vom Hinteren Seelenkogel zurück nach Obergurgl
Vom Gipfel müssen wir nur wenige Meter absteigen bevor wir auf den Seelenferner erreichen. Hier legen wir Steigeisen an und Binden uns ins Seil. Das würden wir jedem empfehlen, denn der Seelenferner ist von tiefen Spalten durchzogen. Wir folgen zuerst dem flachen Rücken, bis zur Scharte unterhalb des Mittleren Seelenkogels. Von hier geht es über eine steile Flanke hinunter ins Gletscherbecken.
Wer noch Zeit und Motivation hat, kann anstatt abzusteigen über den Grat des Mittleren Seelenkogels noch weiter auf dessen Gipfel klettern. Der Abstieg erfolgt dann auf der anderen Seite über einen weiteren Seitenarm des Seelenferners ins Langtal.
Wir erreichen bald das Ende des Gletschers. Von hier geht es noch mal über eine riesige Moräne bevor wir ins saftig grüne Langtal gelangen. Das Tal macht seinem Namen alle Ehre. Der Weg durchs Langtal zur Langtalereckhütte zieht sich ewig. Dafür entschädigt die herrliche Aussicht auf den Ramolkogel, den Langtalferner und die Hochwilde. Immer wieder bleiben wir stehen und staunen über diese einmalige Landschaft.
Unsere Füße schmerzen und wir sind richtig froh, als wir endlich die Langtaleckhütte sehen.
Weitere Informationen
Ausrüstung
Festes Schuhwerk sowie Gletscherausrüstung