Schwierigkeit |
schwer
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Aufstieg
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950 hm |
Abstieg
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950 hm |
Tiefster Punkt | 2762 m |
Höchster Punkt | 3635 m |
Dauer
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3:30 h |
Strecke
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5,4 km |
Hinterer Brochkogel
Quelle: Ötztal, Autor: Roland Grüner
Die Tour
VERNAGTHÜTTE -> HINTERER BROCHKOGEL
Von der Vernagthütte zuerst in nördlicher, ab ca. 2.900 m Seehöhe in nordöstlicher Richtung bis zum Kleinen Vernagtferner. Nun auf den Südsporn der Petersenspitze zu, in Richtung Brochkogeljoch (3.423 m). Etwa auf einer Höhe von 3.200 m nach Osten zum Vernagtjoch (3.400 m), wo man nach links auf die flachere Rampe, die zum Gipfelaufbau führt, gelangt. Nun zu Fuß weiter zum Gipfel. Bei guten Verhältnissen kann auch mit den Skiern über die 150 m hohe, steile Gipfelflanke abgefahren werden.
Aufstieg: 4 h
Abfahrt: 45 min
Autorentipp
Nur für erfahrene Skibersteiger
Reservierung der Hüttenschlafplätze notwendig!
Info
Karte
Details
Kondition
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Erlebnis
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Landschaft
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Exposition |
N
O
S
W
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Beste Jahreszeit
Wegbeschreibung
Start
Vernagthütte
Ziel
Hinterer Brochkogel
Weg
Der Hintere Brochkogel 3.625m steht ganz eindeutig im Schatten des höchsten Berges Tirols, der Wildspitze 3.774m. Aber wohl nicht nur, weil er ca. 150 Höhenmeter niedriger ist, sondern weil er vom Taschachferner aus sowohl über den Südostgrat (Normalroute), als auch über den Nordgrat, oder auch die Nordflanke das durchaus anspruchsvollere alpine Ziel darstellt und somit deutlich mehr alpine Erfahrung, sowie Trittsicherheit erfordert als die Wildspitze 3.774m über den Normalweg. Um an unser Ziel zu gelangen, müssen wir vom Vernagtferner auf den Taschachferner wechseln. Schlüsselstelle dabei ist die Steilstelle des Brochkogeljochs 3.423m. Bis hierher ist die Tour einfach und verläuft in unproblematischem, teils vergletschertem Gelände. Der Vernagtferner präsentiert sich hier spaltenarm und ist im Frühjahr normalerweise problemlos zu begehen. Abseits der 1850er Moräne nördlich der Vernagthütte 2755m sind auch Lawinen bis an den Fuß des Brochkogeljochs 3.423m kein Thema. Bei günstigen Firnbedingungen im Frühjahr ist das Joch auch problemlos zu bewältigen. Eispickel und Steigeisen können allerdings bei ungünstigen Verhältnissen durchaus zum Einsatz kommen. Ab dem Brochkogeljoch 3.423m geht es nun in flachem Anstieg in einer weiten Schleife über den Taschachferner an den Fuß des Hinteren Brochkogels 3.625m. Unterhalb der Nord- und Ostflanke in entsprechendem Sicherheitsabstand quert man in Richtung Süden auf das Mitterkarjoch 3.470m zu. Etwas östlich des Jochs steuert man über einen recht steilen Hang hinweg auf den Beginn des Südostgrates zu. Spätestens bei Pt.3.540m muss man die Ski abschnallen und zu schultern beginnen. Der Südostgrat verläuft abschnittsweise sehr ausgesetzt. Nennenswerte klettertechnische Schwierigkeiten sind nicht dabei. Allerdings sind alpine Trittsicherheit und Schwindelfreiheit gefragt. Bei guten Verhältnissen, sprich ausreichender Schneelage und auffirnendem Schmelzharsch an der Südflanke des Hinteren Brochkogels 3.625m kann man nun direkt vom Gipfel auf den Vernagtferner abfahren. Es können aber auch die Verhältnisse ungünstiger ausfallen, sodass man den bis zu 40° steilen oberen Teil der Südflanke absteigen muss. In diesem Fall können unter Umständen Steigeisen und ein Eispickel wertvolle Dienste leisten. Die weitere Abfahrt über den Vernagtferner ist dann problemlos und ein skifahrerischer Hochgenuss.
Anreise
Öffentliche Verkehrsmittel
Reisen Sie mit der Bahn komfortabel und sicher zur Bahnhof-Station Ötztal. Endstation bzw. Ausstiegspunkt ist der Bahnhof ÖTZTAL. Anschließend fahren Sie bequem und schnell mit dem öffentlichen Linienverkehr oder den örtlichen Taxiunternehmen durch das gesamte Tal zu Ihrem Wunschziel! Den aktuellen Busfahrplan gibt’s unter: http://fahrplan.vvt.at
Anfahrt
Vent liegt im Westen Österreichs im Bundesland TIROL, in einem südlichen Seitental des Inntales - dem ÖTZTAL. Für Ihre Anreise mit dem Auto planen Sie die optimale Reiseroute von Ihrem Heimatort mit dem Routenplaner gleich online: https://www.google.at/maps
Parken
Im Bergsteigerdorf Vent stehen Ihnen folgende Parkmöglichkeiten zur Verfügung.
- Im Sommer vor dem Ort (Parkautomat, nur Münzen oder EC Karte) und bei der Talstation vom Sessellift (an der Kassa der Bergbahnen)
- Im Winter nur bei der Talstation vom Sessellift.
Kosten: € 5,00 pro Tag/PKW
Weitere Informationen
Skitouren Regeln
- Beachten Sie bei allen Aktivitäten in der Natur und bei der Tourenauswahl die geltenden Regelungen (z.B. Wildschutzgebiete, jagdliche Sperrflächen, Aufforstungsflächen, Informationstafeln, usw.)
- Respektieren Sie Ruhezonen für Wildtiere und meiden Sie Fütterungsstellen sowie lauten Lärm
- Durchqueren Sie Waldgebiete im Winter möglichst nur auf freigegebenen Wegen und Routen, die Tiere reagieren auf unlokalisierbaren Lärm sehr panisch.
- Erkennen Sie die Lebensräume der Wildtiere, weichen Sie den Tieren nach Möglichkeit aus. Beobachten Sie Wildtiere nur aus der Distanz. Mitgeführte Hunde bitte unbedingt an der Leine halten, es ist absolut unverantwortlich, Hunde in der winterlichen Notzeit im Wald frei umher laufen zu lassen.
- Die richtige Zeitplanung: Starten Sie früh genug und kehren Sie bis vor Anbruch der Dunkelheit wieder zurück. Im Frühjahr sollte man mittags wieder auf der Hütte sein (Lawinengefahr)
- Fahren Sie niemals durch Aufforstungen und Jungwuchsflächen.
Ötztal Tourismus übernimmt für die angeführten Touren keine Haftung und empfiehlt die Mitnahme eines Bergführers. Gletscherüberquerungen sind nur mit Seil und in einer Gruppe möglich.
Vor Antritt einer Tour sollten Sie im Tal das Ziel und die Zeit der voraussichtlichen Rückkehr bekannt geben. Die Mitnahme eines Lawinenverschütteten-Suchgerätes wird dringend empfohlen.
Mehr Infos über Skitouren im Ötztal: https://www.oetztal.com/skitouren
Ausrüstung
Empfohlene Skitouren Ausrüstung
Die „normale Skitourenausrüstung“ besteht aus Tourenski mit Tourenbindung, Teleskopstöcke, Steigfelle, Harscheisen, digitalem Lawinen-Verschütteten-Suchgerät, Lawinenschaufel, Lawinensonde, Erste-Hilfe-Set und einem Mobiltelefon. Eine „komplette Gletscherausrüstung“ besteht aus Sitzgurte, zwei unterschiedlich langen Prusikschlingen bzw. Steigklemmen, zwei HMS-Karabiner, Pickel, Steigeisen und einem Seil. Ein Rucksack mit entsprechendem Inhalt gehört mitzutragen, auch Wechselbekleidung, Sonnenschutz, Kälteschutz, Verpflegung und genügend zum Trinken! Bei Hüttenübernachtungen nicht vergessen Hygieneartikel und einen Hüttenschlafsack mitnehmen!
SCHWIERIGKEITSBEWERTUNG
- Leicht: Leicht, kurze bis mäßig lange Touren mit Anstiegen, die 25° nicht bzw. nur kurzfristig überschreiten.
- Mittel: Mittelschwere, mäßig lange bis lange Touren mit Anstiegen, die 35° nicht bzw. nur kurzzeitig überschreiten.
- Schwer: Schwierige, lange bis sehr lange Touren mit Anstiegen, die 40° oder mehr erreichen, und Kletterpassagen bis zum II. Schwierigkeitsgrad (UIAA).
Sicherheitshinweise
Lawinengefahrenskala
1 (GERING)
Eine Lawinenauslösung ist nur bei großer Zusatzbelastung an sehr wenigen, extremen Steilhängen möglich. Spontan sind keine Lawinen (sog. Rutsche) zu erwarten. Allgemein sichere Verhältnisse.
2 (MÄSSIG)
Eine Lawinenauslösung ist bei großer Zusatzbelastung vor allem an den angegebenen Steilhängen wahrscheinlich. Größere Lawinen sind nicht zu erwarten. Die Schneedecke ist allgemein gut verfestigt, außer an einigen Steilhängen. Vorsichtige Routenwahl bei den angegebenen Steilhängen und Hangexpositionen.
3 (ERHEBLICH)
Eine Lawinenauslösung ist bereits bei geringer Zusatzbelastung vorallem an den angegebenen Steilhängen wahrscheinlich. Fallweise sind spontan einige mittlere, vereinzelt aber auch große Lawinen möglich. Die Schneedecke ist an vielen Steilhängen nur mäßig bis schwach verfestigt. Erfahrung in der Lawinenbeurteilung notwendig. Angegebene Steilhänge und Hangexpositionen möglichst meiden.
4 (GROSS)
Eine Lawinenauslösung ist bereits bei geringer Zusatzbelastung vorallem an den angegebenen Steilhängen möglich. Fallweise entstehen viele mittlere, mehrfach auch große Lawinen. An vielen Steilhängen ist die Schneedecke nur schwach gefestigt. Bei der Routenwahl Beschränkung auf mässig steiles Gelände sowie Beachtung der Lawinenauslaufgebiete. Es ist viel Erfahrung in der Lawinenbeurteilung notwendig.
5 (SEHR GROSS)
Spontan sind zahlreiche große Lawinen, auch in mäßig steilem Gelände, zu erwarten. Bei dieser Warnstufe ist in Skigebieten somit kein sicherer Betrieb mehr möglich. Die Schneedecke ist allgemein schwach verfestigt und instabil. Verzicht auf Touren ist empfohlen.
Siehe auch unter lawine.tirol.gv.at