Schwierigkeit |
III-
30°
mittel
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Aufstieg
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1100 hm |
Abstieg
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1100 hm |
Tiefster Punkt | 2392 m |
Höchster Punkt | 3360 m |
Dauer
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9:00 h |
Strecke
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9,6 km |
Großer Geiger (3360 m) - Nordgrat
Quelle: Alpenverein Hall in Tirol, Autor: Michael Larcher
Die Tour
Leichte und schöne Klettertour auf das "Matterhorn des Obersulzbachtals".
Mit Sicherheit die schönste Kombination, den Großen Geiger im Sommer von der Kürsingerhütte aus zu besteigen: Auf dem neu (2015?) angelegten Weg Richtung Obersulzbachtörl, dann weglos zum Fuß des Nordgrates. Über diesen auf den Gipfel, über den Ostgrat hinunter. Zurück zur Kürsingerhütte auf dem bereits bekannten Weg.
Info
Karte
Details
Seillänge | 1 x 50 m |
Kondition
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Erlebnis
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Landschaft
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Gefahrenpotential
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Exposition |
N
O
S
W
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Beste Jahreszeit
Wegbeschreibung
Weg
Von der Kürsinger Hütte folgen wir ganz kurz dem Weg zum "Großvenediger", zweigen aber bereits nach wenigen Minuten rechts ab Richtung Obersulzbachtörl. Dieser Bergweg wurde aufgrund des Gletscherrückgangs neu angelegt und man muss aufpassen, dass man nicht versehentlich dem alten Weg folgt, der bereits nach ca. 150 m rechts abwärts führt und dessen Markierungen noch sichtbar sind. Der neue Weg (Gletscherweg HP 14) führt zunächst weit Richtung Obersulzbachkees, bevor er hinunter in den Talboden führt. Auf Brücken überquert man mehrere Gletscherbäche. Weiter geht es durch imposante Gletscherschliffe - die "Bleidächer" - mit einer drahtseilversicherten Passage. Auf ca. 2500 m verlassen wir den markierten Weg und halten nun weglos auf den schwindenden Gletscher zu, der vom Großen Geiger herunterzieht. Am linken Rand des ehemaligen Gletscherbettes über Platten und Blockwerk aufwärts zum Beginn des Eisfeldes. Der Felsriegel, der den unteren Teil des Gletschers vom oberen trennt, kann im linken Teil durchstiegen werden (Blockwerk, mehrere Stellen im Schwierigkeitsgrad 2). Wir erreichen eine Terrasse unterhalb des oberen Eisfeldes, auf der wir nach rechts Richtung Nordgrat traversieren (u.U. Steinschlaggefahr).
Der Einstieg in den Nordgrat befindet sich auf ca. 3000 m, dort wo der Felsgrat am wenigsten aus der Gletscherfläche herausragt. Am Grat verläuft die Route direkt an der Gratschneide oder - überwiegend - links (östlich) davon. Mehrere Kletterlinien sind möglich. Die schönsten Kletterpassagen findet man nahe der Gratschneide - dort, wo mächtige Felsplatten und Blöcke stabil übereinander gestapelt sind. Einige Stellen erreichen dann knapp den 3 Grad (UIAA). Nach ca. 150 Hm Kletterei wird der Grat deutlich flacher und zu einem breiten Rücken. Wir gehen nun in der rechten (westlichen) Flanke weiter - seilfrei durch Blockwerk. Der weitere Anstieg wird zum Gipfel hin wieder steiler und es kann - je nach Können - notwendig sein, noch einmal in Seilschaft zwei, drei kurze Seillängen zu klettern, bis man nahe dem Gipfelkreuz aus der Flanke aussteigt. Im gesamten Routenverlauf gibt es keine Haken, aber genügend Möglichkeiten, mit mobilen Sicherungsmitteln Fixpunkte herzustellen.
Abstieg: Vom Gipfel ca. 60 m über Felsplatten in südlicher Richtung bis zu dem Gratpunkt, an dem Südgrat und Ostgrat zusammentreffen. Nun links (östlich) in die steile Flanke abklettern bzw. absteigen (1 Normalhaken, allerdings ohne großen Nutzen). Das Gelände ist zuerst brüchig, wird nach unten hin fester. Die Herausforderung, im Abstieg den richtigen Routenverlauf zu finden, wird durch gelegentliche Steigspuren, vor allem aber durch Steinmännchen erleichtert. Zuerst erfolgt der Abstieg in der Flanke links bzw. südlich des Gratverlaufs, in weiterer Folge traversiert man Richtung Gratschneide und steigt, bzw. klettert in unmittelbarer Nähe der Gratschneide ab. Die Schwierigkeiten liegen zwischen Gehgelände und Kletterpassagen bis 2+. Ein Norm-Bohrhaken am Beginn einer kurzen Steilstufe eignet sich perfekt als Fixpunkt, um weniger Geübte zu sichern oder abzulassen. Ein zweiter Bohrhaken kann als Zwischensicherung bei der Querung zur Gratschneide verwendet werden.
Den nach unten hin immer flacher werdenden Grat folgen verfolgen wir noch bis auf ca. 2900 m, dann verlassen wir Grat in nördlicher Richtung (nach links). Über eine kurze Fels- und Eispassage hinab zur Felsterrasse und zur Aufstiegsspur. Der weitere Rückweg ist ident mit dem Zustieg.
Anreise
Öffentliche Verkehrsmittel
Zielbahnhof: Neukirchen am Großvenediger, Fahrplanauskunft
Weiter mit dem Wanderbus von der Bahnhof-Haltestelle Sulzbachtäler zum Parkplatz Hopffeldboden: Fahrplanauskunft
Weiter zu Fuß oder mit Taxi ins Obersulzbachtal: Taxitransfer
Anfahrt
Ausgangsort ist Neukirchen am Großvenediger , Ortsteil Sulzau, Pakplatz Hopffeldboden. Mit dem Taxi weiter durch das Obersulzbachtal bis zur bewirtschafteten Postalm (1699 m) oder noch 2 km weiter bis zur Materialseilbahn (Materialtransport möglich) der Kürsinger-Hütte auf knapp 2000 m (ca. € 15,- pro Person und Strecke). Von hier 1,5 Stunden Aufstieg zur Kürsingerhütte (630 Hm).
Parken
Parkplatz Hopffeldboden, gebührenpflichtig (Parkautomat), WC-Anlage. Parkgebühr: € 3,- für einen Tag, € 6,- ab 2 Tage. Der Parkplatz ist eingezäunt, um Parkschäden durch Weidevieh an den abgestellten Fahrzeugen zu vermeiden. Am Parkplatz gibt es zudem während der Hauptsaison eine von MitarbeiterInnnen des Nationalparks besetzte Informationsstelle.
Weitere Informationen
Ausrüstung
Gletscherausrüstung: Seil (50 m), Hüftgurt, Karabiner, 2 Klemmgeräte, 5 Klemmkeile, Schlingen, Reepschnüre, Gletscherpickel, 1 Eisschraube, Steigeisen, Helm. Orientierung: Karte, Höhenmesser, Smartphone/App. Schutzausrüstung vor Sonne, Strahlung, Kälte und Wind. Notfallausrüstung: Erste-Hilfe-Paket, Mobiltelefon, Biwaksack.