GeoPunkt Frauenalpl

Quelle: AV-alpenvereinaktiv.com, Autor: Bayerisches Landesamt für Umwelt

Grüne Wiesen trotzen der sonst kargen Kalksteinlandschaft
Feuchtigkeit liebendes Wollgras auf landschaftsprägenden Tonstein
Raibler Tonstein am Weg
Geologie vom Frauenalpl Richtung Meilerhütte (nW, K = Wettersteinkalk, nR = Raibl-Formation)

Beschreibung

Das Frauenalpl ist eine grüne Oase in der Steinwüste des Wettersteins. Die Ursache hierfür liegt in der Geologie.

Am Frauenalpl kontrastieren auffällig grüne Weiden mit der ansonsten kargen Kalksteinlandschaft. Die hier vorkommenden verwitterungsanfälligen Sand- und Tonsteine der Raibl-Formation bilden keine schroffe Landschaft mehr, sondern ein hügeliges Gelände. Auf den wasserundurchlässigen Raibler Tonsteinen deutet das Vorkommen von Feuchtigkeit liebendem Scheuchzers Wollgras den feuchten Untergrund an.

Die Schichten der Raibl-Formation (früher „Raibler Schichten“ genannt) wurden vor etwa 235 Millionen Jahren in einem Flachmeer abgelagert. Im Gegensatz zu vielen anderen Formationen der Nördlichen Kalkalpen, die überwiegend aus Kalksteinen bestehen, ist für die Raibl-Formation eine Wechsellagerung verschiedener Sedimentgesteine charakteristisch. Es kommen Kalke sowie Ton- und Sandsteine, vor. Ursache hierfür ist die Einschwemmung von Lockermaterial von einem nahe gelegenen Festland in das Flachwasserbecken. Teilweise wurde es vom offenen Ozean abgeschnürt und dampfte ein, wodurch örtlich mächtige Gips- und Dolomitgesteine entstanden. Wo später Grundwasser den Gips aus dem Gestein löste, blieben Dolomitbreccien und löchrige Rauhwacken zurück, die auch am Wegesrand vorzufinden sind.

Kontakt

  • E-Mail
  • Anfahrt