Die Stühle von Eugene Ionesco

Die dritte Produktion des KSE in diesem Jahr: Die Stühle von Eugene IonescoWenn das Theater den Irrsinn der Welt nicht wiederspiegelt – wer sollte es dann tun? Aus dieser Geisteshaltung heraus entstanden die bis heute berühmten und oft gespielten Stücke des „absurden“ Theaters. „Die Stühle“ von Eugène Ionesco zählt zu den brillantesten Bühnentücken dieses Genres und hat sich als ein echter Klassiker etabliert.Nun holt das Kreative Schauspiel Ensemble KSE „Die Stühle“ unter der Regie von Jenny Höfner nach Freising.Das Thema ist zeitlos und so alt wie die Menschheit. Worum geht es? Ein altes Ehepaar hält Rückschau auf das gemeinsame Leben. Im Vordergrund stehen Themen wie Liebe, Ehe, Altern und die Vergeblichkeit des menschlichen Strebens. Die beiden Protagonisten, die abwechselnd pathetisch und lächerlich, oft aber auch sympathisch auftreten, verkörpern das menschliche Bedürfnis, "etwas zu bedeuten" und „etwas mit Bedeutung“ zu hinterlassen. Ihr Testament, das sie „Die Botschaft“ nennen, soll von einem Redner vor großem Publikum verkündet werden. Ständig klingelt es an der Tür. Stühle für die immer mehr Besucher werden von überall her herangetragen. Und am Ende erweist sich alles als „tragische Farce“ wie Ionesco das selbst genannt hat oder auch als komische Tragödie, denn Ionesco lässt in „Die Stühle“ seinem Sprachhumor, seiner Situationskomik und seinem Anekdotenreichtum freien Lauf. Und das zur Adventszeit? Ja, eben. Denn gerade die „besinnliche Zeit“ ist besonders dazu geeignet, sich Fragen über Sinn und Unsinn unserer Welt und der menschlichen Existenz zu stellen.Das KSE spielte bislang schon eine große Bandbreite des modernen Theaterschaffens.  Mit fast 50 aktiven Mitgliedern im Alter von 15 bis 66 Jahren hat das KSE die Möglichkeiten, den Freisingern jährlich mehrere Produktionen zu bieten. Mit „Der Gott des Gemetzels“ bespielte das KSE heuer als erstes Ensemble die neue Freilichtbühne des frisch renovierten Asam Komplexes. Jetzt öffnet sich zum Advent die Theaterbühne des JUZ für „Die Stühle“. Unter dem Grundsatz „Kultur ist für alle da“ wird niemals Eintritt erhoben; das KSE finanziert sich ausschließlich aus Spenden.
(Roy Marioth)Einlass jeweils 19 UhrFoto privat „Die Stühle“ von Eugène Ionesco – Probenfoto Sabine Bühner, Wolfgang Steger