Schmuck der Frauen - Stolz der Männer

Städtische Galerie im Kulturforum Klosterkirche 1. Und 2. OG

Schmuck der Frauen - Stolz der Männer

Die faszinierende ethnologische Doppelausstellung der Städtischen Galerie präsentiert eine Vielzahl von Schmuckstücken aus Nordafrika und zeigt mit bunten Oya-Bordüren verzierte Kopftücher aus der Türkei. Dabei informiert die Ausstellung über den jeweiligen kulturellen Hintergrund anhand von Texttafeln zur Geschichte, Technik und Material und den verwendeten Symbolen und Mustern.

Öffnungszeiten:
Mi. - Fr.: 11 - 17 Uhr
Sa. + So. 13 - 18 Uhr

Ausstellungsinfos

Zeitraum: 16.09. – 29.10.2023

KULTURFORUM TRAUNSTEIN
1. und 2. OG, Ludwigstr. 12, 83278 Traunstein

ÖFFNUNGSZEITEN
Mittwoch bis Freitag von 11 bis 17 Uhr
Samstag und Sonntag von 13 bis 18 Uhr

Veranstalter:
Große Kreisstadt Traunstein Städtische Galerie

Infos:
Judith Bader, tel.: 0861 164319 galerie@stadt-traunstein.de

Wir danken für die Unterstützung der Ausstellungsrealisierung:

  • Landkreis Traunstein
  • Stadtwerke Traunstein
  • Volksbank Raiffeisenbank Oberbayern Südost eG

SILBERSCHMUCK AUS NORDAFRIKA

Im Laufe langer sozialer und kultureller Pro- zesse schufen Silberschmiede in Nordafrika vielfältige Schmuckstücke mit deutlichen re- gionalen Variationen.

Unter dem Begriff Berberschmuck werden traditionelle Schmuckstücke der von ver- schiedenen Bevölkerungsgruppen der Ber- ber bewohnten Landstriche, vor allem der Maghrebstaaten Marokko, Algerien und Tu- nesien, zusammengefasst. Berberschmuck wird hauptsächlich aus Silber hergestellt und tritt in verschiedenen charakteristischen Formen auf wie dreieckige Fibeln, Halsket- ten, Armreife, Ohrringe und Kopfschmuck.

Diese Schmuckstücke werden sowohl im All- tag als auch zu wichtigen Anlässen, zum Bei- spiel bei Hochzeiten oder lokalen Festen, ge- tragen. Sie sind geschätzte Wertobjekte der Frauen, die sie auch nach einer Scheidung behalten können. Sie bilden einen wichtigen Teil der Brautgaben und werden von einer Generation von Frauen an die nächste wei- tergegeben. Bei dieser Gelegenheit werden sie jedoch auch häufig eingeschmolzen oder umgearbeitet – deshalb sind Schmuckstücke der Berber nur sehr selten älter als 100 Jahre. Die Schmuckstücke dienen nicht nur ästhe- tischen und magischen-religiösen Zwecken, sondern auch dazu, der sozialen Umwelt In- formationen über die Stellung der Frauen zu vermitteln, einschließlich Botschaften über Ehestand, Reichtum und soziale Hierarchie.

In ländlichen Gebieten sind Berber traditionell Bauern und leben in Bergen, Ebenen oder Oa- sen, wohingegen andere Stämme wie die Tua- reg der südlichen Sahara fast ausschließlich Nomaden sind. Schmuck ist dabei leicht zu transportieren und wird von den Frauen auf den Wanderungen mitgeführt. In einer Welt, die lange Zeit vollständig oder weitestgehend ohne geprägtes Geld auskam, spielte Schmuck eine wichtige Rolle als veräußerbares Kapital in Notsituationen. Mittlerweile geht der Wert von Schmuck als Zahlungsmittel zurück und die tradierten Bedeutungen von Schmuck tre- ten immer mehr in den Hintergrund.

Die Ausstellung der Städtischen Galerie prä- sentiert eine Vielzahl von Schmuckstücken besonderer Schönheit, gibt Einblick in die Bedeutung von Symbolen und vermittelt an- schaulich den kulturellen Hintergrund.

OYA − TEXTILKUNST AUS DER TÜRKEI

Im frühen 19. Jahrhundert treten sie in Er- scheinung − bunte Blüten aus feinster Nadel- spitze. In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhun- derts sind sie bereits im ganzen osmanischen Reich verbreitet, in Rumänien wie auf den In- seln der Ägäis, in Palästina und Ägypten wie in ganz Kleinasien. Oya schmücken unter an- derem die Ränder von Kopftüchern, Hemden, Tischdecken und Geldbeuteln, auch Män- ner tragen sie um den Fez gewickelt. Zuerst sind sie auf Gemälden zu entdecken, wenige Jahrzehnte später als Oya, türkisch, oder Bibi- la, griechisch, in Texten von Reisenden, dann auf ersten Fotografien. 1845 erhält Königin Victoria von England in Zypern gefertigte Geschenke aus farbiger Nadelspitze, 1867 wird ein Ensemble von Oya-Spitzen auf der Pariser Weltausstellung mit der Goldmedaille ausgezeichnet.

Nach Untergang des osmanischen Reichs und Gründung der türkischen Republik 1923, vor genau hundert Jahren, zählt das Anfertigen von Oya zu den alten türkischen Handwerks- künsten. Oya erhalten Namen, die den Vor- stellungen der Mädchen und Frauen während der Handarbeit folgen, und Wünsche, Hoff- nungen, Erinnerungen, aber auch Sorgen und Trauer wiedergeben. Sie sind damit Spiegel der Gesellschaft, sie künden von Allgemein- menschlichem und Kulturspezifischem.

Heute werden die Oya selten aus Seide gearbeitet, sondern meist aus Nylongarn - wobei

alles, was türkische Frauen zur Hand haben, als schmückende Zugabe angebracht wird - Pailletten, Perlen, Pflanzenkörner, Muscheln, und vieles mehr. Nach altem Brauch ver- wahrt man sie in der Aussteuertruhe. Sie werden aber auch im Bazar an Einheimische und Touristen verkauft und mittlerweile im Internet angeboten.

Die Städtische Galerie zeigt hierzu knapp 60 Exponate aus einer ethnologischen Arbeitssammlung, hauptsächlich mit bunter Oya-Bordüre verzierte Kopftücher. Dabei informiert die Ausstellung mit Texten und Bildern zu den Themen Geschichte, Technik und Material, Namengebung, nonverbale Kommunikation, regionale Besonderheiten, Männer-Oya und Oya modernen Designs aus jüngster Zeit.

Info

Quelle Tourist-Information Traunstein

Vergangene Termine

So 29.
Okt. 23
13:00-18:00
Sa 28.
Okt. 23
13:00-18:00
Fr 27.
Okt. 23
11:00-17:00
Do 26.
Okt. 23
11:00-17:00
Mi 25.
Okt. 23
11:00-17:00
So 22.
Okt. 23
13:00-18:00
Sa 21.
Okt. 23
13:00-18:00
Fr 20.
Okt. 23
11:00-17:00
Do 19.
Okt. 23
11:00-17:00
Mi 18.
Okt. 23
11:00-17:00
So 15.
Okt. 23
13:00-18:00
Sa 14.
Okt. 23
13:00-18:00
Fr 13.
Okt. 23
11:00-17:00
Do 12.
Okt. 23
11:00-17:00
Mi 11.
Okt. 23
11:00-17:00
So 8.
Okt. 23
13:00-18:00
Sa 7.
Okt. 23
13:00-18:00
Fr 6.
Okt. 23
11:00-17:00
Do 5.
Okt. 23
11:00-17:00
Mi 4.
Okt. 23
11:00-17:00
So 1.
Okt. 23
13:00-18:00
Sa 30.
Sept. 23
13:00-18:00
Fr 29.
Sept. 23
11:00-17:00
Do 28.
Sept. 23
11:00-17:00
Mi 27.
Sept. 23
11:00-17:00
So 24.
Sept. 23
13:00-18:00
Sa 23.
Sept. 23
13:00-18:00
Fr 22.
Sept. 23
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Do 21.
Sept. 23
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Mi 20.
Sept. 23
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