Eselsweg - der mittelalterliche Salzhandelsweg

Quelle: Spessart-Biker e.V., Autor: Johannes Paiska

Echterspfahl.

Die Tour

Mountainbiken auf dem ehemaligen Salzhandelsweg im Spessart von Nord nach Süd. Er ist vollständig mit einem schwarzem "E" auf weißem Grund ausgeschildert und bietet viel Abwechslung für den Mountainbiker.

Der Weg entstand im Mittelalter, um Salz aus Fulda bzw. Bad Orb auf Eselsrücken sicher und vor allem zollfrei nach Miltenberg am Main zu bringen. Dies ist auch ein Grund, warum der Wegverlauf auf einem langgezogenen Höhenzug verläuft.  Das wertvolle "weiße Gold" wurde in Miltenberg dann verschifft.

Die vollständige Auszeichnung des Eselsweges mit dem Wanderkennzeichen des Spessartbundes macht die Befahrung und Orientierung einfach. Der Blick auf das GPS-Gerät ist insofern nicht so häufig notwendig. Selten verlassen wir kurz den Eselsweg, um schöne Abschnitte noch "mitzunehmen". Der Weg bietet für Mountainbiker alle möglichen Untergründe, von Asphalt bis zu tollen langgezogenen Trails ist alles dabei. Er ist in Deutschland zu Recht eine der meist befahrenen MTB-Langstrecken, wie z.B. auch der Rennsteig in Thüringen. Der untere Teil des Eselsweges wird auch von dem Mountainbike-Etappenrennen der "Trans-Germany" zum Etappenort nach Frammersbach ausgiebig genutzt.

Der Eselsweg hat zwei Charakter, wenn man es so sagen möchte. Oben im Norden zeigt er sich von seiner "offenen Seite" mit vielen Freiflächen und ermöglicht etliche schöne Panoramablicke auf die umgebende Landschaft. Je südlicher wir fahren, desto dichter und gedrungener wird der Wald. Immer mehr Laubbäume verdrängen die Nadelhölzer. Nicht umsonst wird der Spessart auch als Räuberwald betitelt. Je enger die Bäume zusammenrücken, desto deutlicher kommt an vielen Stellen der Trailcharakter und die Wildheit des Spessarts zur Geltung. Die Einkehrmöglichkeiten auf der Tour sollte man immer ausreichend nutzen, da es nicht so viele gibt auf der Gesamtstrecke und die Ortschaften fast immer etliche Kilometer entfernt vom Eselsweg liegen.

Der Eselsweg beginnt direkt am Bahnhof in Schlüchtern. Als erstes kleines Zwischenziel können wir die "Bellinger Warte" ansehen. Sie liegt ein paar Meter abseits des offiziellen Eselsweges. Der alte gemauerte Aussichtsturm ermöglicht einen schönen Blick ins Kinzigtal. Weiter geht es Richtung Seidenroth (Wartturm), vorbei am Thalhof. Auch hier wäre eine Einkehr möglich. Danach erreicht man recht flott den Alsberger Golfplatz. Kurz darauf tauchen wir erstmalig länger in den Spessartwald ein und kommen am Merneser Heiligen vorbei. In Mernes haben wir nochmal einen schönen Ausblick, bevor es wieder in den Wald geht, bis wir nach Lettgenbrunn kommen. Ein großes und bekanntes Ausflugsziel erreichen wir mit "Wiesbüttsee", wo man nochmals Proviant aufnehmen kann. Kurz darauf fährt man nochmal am Waldrand oberhalb von Wiesen vorbei und erhält letztmalig einen freien Blick in die schöne Hochspessartlandschaft. Danach tauchen wir immer tiefer in den Wald ein und Panoramablicke werden höchst selten. Auch stehen keine Ortsdurchfahrten mehr bis zum Kloster Engelberg an. Nach etlichen kurzen und längeren Trailabschnitten erreichen wir oberhalb von Jakobsthal das Forsthaus Engländer. Heute eine kleine Gaststätte mit kleiner Vesperkarte. Wer übernachten möchte kann dies in Jakobsthal tun. Über etliche Bergkuppen erreichen wir Weibersbrunn, wo wir die A3 überqueren und keine 15 Minuten später das Forsthaus Echterspfahl erreichen. Auch dieses Forsthaus ist heute eine kleine Gaststätte und für längere Zeit die letzte Einkehrmöglichkeit entlang des Eselsweges. Den nächsten Eindruck von Zivilisation erhalten wir erst, wenn wir uns der Autobahn bei Rohrbrunn nähern, aber viel bekommen wir davon nicht mit. Ab hier geht es fast nur noch im Wald voran bis zum Endziel,  das "Kloster Engelberg" bei Großheubach. Zuvor erreichen wir noch den abgelegenen Hundsrückhof, wo wir letztmalig Verpflegung aufnehmen können. Danach beginnt der letzte lange Abschnitt bis zum Franziskanerkloster Engelberg. Hier gibt es dann, wie für Mönche gute Sitte "viel für das leibliche Wohl". Hinunter nach Miltenberg führt eine lange Treppe (Fahrrad bitte tragen) oder man nimmt einfach die Verbindungsstraße hinab nach Großheubach. Den Bahnhof in Miltenberg am Main erreichen wir entlang des Radweges.

Autorentipp

Die Tour kann selbstverständlich auch an zwei Tagen mit entsprechender Übernachtung z.B. in Jakobsthal oder Heigenbrücken geplant werden. Unbedingt sollte man genügend Zeit für das Kloster Engelberg einplanen. Bei den Mönchen sitzt man gerne länger und genießt das hauseigene Bier und Brot. Die Klosterstuben sind grundsätzlich Dienstag bis Sonntag von 10.00 bis 18.00 Uhr geöffnet. Montag ist Ruhetag, außer feiertags.

Info

Schwierigkeit
schwer
Aufstieg
2100 hm
Abstieg
2100 hm
Tiefster Punkt 131 m
Höchster Punkt 515 m
Dauer
9:00 h
Strecke
117,5 km

Details

Kondition
Erlebnis
Landschaft
Technik

Beste Jahreszeit

Januar
Februar
März
April
Mai
Juni
Juli
August
September
Oktober
November
Dezember

Auf dem Weg entdecken

Wegbeschreibung

Start

Bahnhof Schlüchtern

Weg

Der Eselsweg gilt als gut ausgeschildert mit einem schwarzem "E" auf weißem Grund. Im Laufe der Jahrzehnte hat der Spessartbund leichte Änderungen am Wegverlauf vornehmen müssen. Die alte Beschilderung wurde manchmal nicht immer 100% entfernt. In der Regel treffen diese alten Wegabschnitte wieder auf den ursprünglichen Wegverlauf des Eselsweges. Hierin besteht auch der Hauptgrund, warum sich einige Biker etwas verfahren und Zeit verlieren. Aus diesem Grunde ist die Mitnahme einer aktuellen Karte oder Nutzung des GPS immer anzuraten!

Anreise

Öffentliche Verkehrsmittel

Der Bahnhof Schlüchtern ist gut sehr gut im Bahnnetz eingebunden und von Hanau auch als Fulda aus schnell zu erreichen.

Anfahrt

Autobahn Hanau-Fulda A66 - Abfahrt Steinau

Parken

Parkplätze gibt es am Bahnhof Schlüchtern

Weitere Informationen

Sicherheitshinweise

Die Befahrung des Eselsweges an einem Tag ist nur gut tranierten Mountainbikern vorbehalten. Die Befahrung an zwei Tagen ermöglicht den größeren Genuß. Unbedingt an warmen Tagen ausreichend Flüssigkeit mitnehmen,  da die wenigen Einkehrmöglichkeiten durchaus weiter auseinanderliegen.

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