Schwierigkeit |
III+
mittel
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Aufstieg
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1212 hm |
Abstieg
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1214 hm |
Dauer
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8:30 h |
Strecke
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9,9 km |
"Egerländerkante & Nordwestrampe" Roter Turm
Quelle: Alpenverein Spittal/Drau, Autor: Christian Resch
Die Tour
Äußerst lohnende und abwechslungsreiche Alpinkletterei im bombenfesten Kalk der Lienzer Dolomiten. Die Kombination dieser beiden Routen beschert erheiternde und bombastische Kletterei vom Feinsten - und das im III. UIAA-Grad!
Diese lange Routenkombination ist mit Sicherheit das Genialste, was das feine Klettergebiet in diesem Schwierigkeitsgrad anzubieten hat!
Beide Routen sind in den letzten Jahrent saniert worden, die Egerländerkante wurde sogar recht üppig mit Bohrhaken und pompösen Kettenständen ausgestattet. Die nostalgischen Theniushaken wurden ausnahmslos entfernt...
Die folgende, anregende Nordwestrampe auf den Roten Turm ist nur mit den notwendigsten Klebehaken bestückt worden. Auch hier sind die Standplätze an zwei Haken vorgesehen. Es kann mit mobilen Sicherungsmitteln aller Art perfekt nachgebessert werden - eine gute Möglichkeit, das bereits Gelernte in die Praxis umzusetzen!
Der Zustieg ist idyllisch, und führt über den aussichtsreichen Rudl-Eller-Weg bis direkt zum Einstieg in das große Vergnügen.
Diese Tourenkombination eignet sich besonders für Einsteiger in das Mehrseillängen-Geschäft, sowie für verwöhnte Genussspechte. Für Kletterkurse bieten diese Routen einen idealen Spielplatz zum Lernen, Ausprobieren und Festigen!
Die lange Tagestour wartet mit einigen interessanten, aber niemals ernsthaft schwierigen Seillängen auf ihre Begeher*innen. Die Route wird nach oben hin immer gemütlicher, bis diese sanft ausläuft. Nach dem Ausstieg geht man noch einige Minuten bis zum Laserzsattel!
Wiederum angeseilt, stellen auch die letzten drei Seillängen auf den Roten Turm kein ernsthaftes Problem dar. Allerdings kann es in den Platten unter den grimmigen Überhängen oftmals nass sein, was den Spaß aber keineswegs mildert!
Obwohl dieser Anstieg als Kante betitelt wird, findet man hier überwiegend plattige Wandkletterei vor. Auch in der darauffolgenden Rampe warten auf die Kletter*innen durchwegs plattige Wandstellen unter düsteren Überhängen!
Mit einem 60m Seil lassen sich viele Seillängen zusammenhängen, wodurch es sich zeitoptimiert Klettern lässt...
Zwei spassbringende und herzerfrischende TOP-Touren im unteren Schwierigkeitsgrad!
Autorentipp
Die Egerländerkante ist eine Genußtour "par excellence", garniert mit vielen interessanten Kletterstellen!, Die etwas exotische Nordwestrampe - mit Direktausstieg am Roten Turm - rundet diesen langen Tourentag perfekt ab! Die insgesamt 19 recht homogenen Seillängen warten mit Schwierigkeiten bis III+ auf die Begeher*innen.
Info
Karte
Details
Zustieg | 600 m, 1:45 h |
Wandhöhe | 450 m |
Kletterlänge | 650 m, 4:30 h |
Seillänge | 1 x 60 m |
Kondition
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Erlebnis
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Landschaft
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Gefahrenpotential
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Exposition |
N
O
S
W
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Beste Jahreszeit
Wegbeschreibung
Start
Parkplatz Dolomitenhütte
Ziel
Roter Turm (2702m)
Weg
Start beim Parkplatz der Dolomitenhütte. Nach ca. 300m ab der Hütte wendet man sich nach links (Hinweistafel "Eller-Steig") und nimmt den Weg, der über grasige Hänge zur Weißsteinalm führt.
Der weiterführende Steig ist perfekt markiert und führt westlich am Auerlingköpfl vorbei. Hier genießt man die herrlichen Ausblicke in die Laserz-Nordwand. Es folgen kurze seilversicherte Stellen durch eine kaminartige Rinne, folgend wird eine markante Einsattelung - das sogenannte "Hohe Thörl" - erreicht. Kurzer Abstieg und an der Bügeleisenkante vorbei, schon ist der perfekt ausgeschilderte Einstieg erreicht (Gelbe Tafel).
Route laut beigefügter TOPO.
Anschließend in drei homogenen und plattigen Seillängen bis III über die Nordwestrampe auf den aussichtsreichen Prestigegipfel des Roten Turm (2702m)
Der Abstieg erfolgt zuerst in südlicher Richtung (Kletterstellen bis II), danach über den Schmittkamin (1x 30m abseilen) in die Scharte, von dort aus unschwierig entlang des gut markierten Wanderweges zur Karlsbader Hütte und weiter zum Ausgangspunkt bei der Dolomitenhütte.
Anreise
Anfahrt
Von Lienz über Tristach - auf der mautpflichtigen Straße - zur Dolomitenhütte.
Parken
Es gibt ausreichende Parkmöglichkeiten gleich direkt vor der Dolomitenhütte!
Weitere Informationen
Selbstverständlich können diese beiden Touren auch separat begangen werden. Wer nach der Egerländerkante schon genug hat, kann ab dem Sattel bequem über den Wanderweg zur gemütlichen Karlsbader Hütte absteigen!
Alternativ kann man aber auch den - nur 5 Gehminuten entfernten - Gipfel der Kleinen Laserzwand, in südwestlicher Richtung besteigen.
Die Nordwestrampe kann ebenfalls als eigenständige Tour - bei einem längeren Aufenthalt auf der Karlsbader Hütte - gemacht werden!
Die perfekt geführte Karlsbader Hütte ist in jedem Fall einen Besuch wert. Es erwarten dich ausgezeichnete Kulinarik und komfortable Zimmer bzw. Lager und ein idyllischer Bergsee...
https://www.karlsbaderhuette.at/de/
Ausrüstung
60m Seil; 8 verlängerbare Expressschlingen, für die Nordwestrampe ev. ein Sortiment Klemmkeile; Standplatzschlingen sind in der Egerländerkante nicht erforderlich, da überall Kettenstände anzutreffen sind. Für die Nordwestrampe werden unbedingt welche empfohlen!
Sicherheitshinweise
Aufgrund der vielen Begehungen ist diese Tour grundsätzlich gut abgeklettert, erstaunlicherweise findet man hier noch durchwegs schönen, rauhen Kalk vor. Trotzdem liegt immer noch einiges an ungutem Geröll herum. Wird dieses abgetreten, sollte man unterhalb ordentlich in Deckung gehen...
Die Egerländerkante wird von Einheimischen sehr gerne "free solo" begangen. Man sollte sich durch diese Personengruppe nicht verunsichern lassen - einfach durchatmen, vorbeilassen und konsequent weitersichern...
Im Notfall lässt es sich auch gut über die Tour abseilen!