Schwierigkeit |
I+
PD
mittel
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Aufstieg
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2572 hm |
Abstieg
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2585 hm |
Tiefster Punkt |
Gjaidalm 1714 m |
Höchster Punkt |
Hoher Dachstein 2995 m |
Dauer
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12:12 h |
Strecke
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29,9 km |
Dachstein-Überschreitung
Quelle: AV-alpenvereinaktiv.com, Autor: Csaba Szépfalusi
Die Tour
Tag 1: Vom Krippenstein zur Simonyhütte
Tag 2: Von der Simonyhütte über die Steinerscharte zum Adamekhaus
Tag 3: Über den Dachstein zurück zur Simonyhütte und weiter zum Krippenstein
In drei Tage mit zwei Hüttenübernachtungen auf den einzigen vergletscherten Fastdreitausender in den Nördlichen Kalkalpen. Sehr schöner hochalpiner Gipfelanstieg. Die Tour verlangt komplettes bergsteigerisches Können und darf nicht als Klettersteig-Unternehmen missverstanden werden! Komplette Gletscherausrüstung erforderlich.
Autorentipp
Die Überschreitung geht auch umgekehrt: Am 2. Tag Aufstieg über die Randkluft oder die Schulter und Abstieg über den Westgrat zur Adamekhütte.
Info
Karte
Details
Kondition
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Erlebnis
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Landschaft
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Gefahrenpotential
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Exposition |
N
O
S
W
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Beste Jahreszeit
Wegbeschreibung
Start
Obertraun, Talstation Krippensteinbahn
Ziel
Obertraun, Talstation Krippensteinbahn
Weg
Tag 1: Krippenstein - Simonyhütte
Von der Seilbahnstation Gjaidalm der Krippensteinbahn auf Steig Nr. 650 in Kürze hinab zur Gjaidalm und durch dachsteintypisches Karstgelände in Latschengassen bergauf-bergab (unterwegs vorbei an der Abzweigung zum Wiesberghaus) in die Zirmgrube. Von dort – endlich nur noch bergauf – zur Simonyhütte. 2½ Std.
Lohnende Variante: Über den Trägerweg, Nr. 615, dann 657, über die ehem. Kaserne Oberfeld, dann nördlich unter dem Taubenkogel durch (Nr. 657) und an den Eisseen vorbei zur Hütte.
Tag 2: Simonyhütte - Steinerscharte - Adamekhaus
Von der Simonyhütte auf Steig Nr. 601 nach Süden zu einer nahen Gabelung und rechtshaltend zu einer zweiten. Wieder rechts und unter dem Schöberl ansteigend zum Hallstätter Gletscher, ca. 2400 m. Über den spaltenarmen Gletscher (Stangenmarkierung) östlich unter dem Hohen Kreuz in ein Firnbecken, ca. 2650 m. Nun von der Dachsteinspur rechts abzweigend nach Südwesten nicht in die niedrigste Scharte (Simonyscharte), sondern die links davon in den Gletscher reichende Felsrippe ansteuern (bei Nebel schwierige Orientierung). Einstieg am Fuß der markanten Felsrippe (ca. 2670 m). Den Sicherungen folgend (A–B) in die Steinerscharte, 2720 m. 2 Std.
Westseitig zunächst durch eine ungesicherte Felsrinne, dann nach links Querung am Wandfuß zu einem gesicherten Band. Auf dieses hinauf (B–C) und tolle Bänderquerung (A–B) oberhalb einer Plattenzone. Zuletzt kurz hinab zum Gletscher (evtl. heikle Randkluft, ca. 2630 m). Auf dem Gletscher nach Norden an den Wänden entlang, dann in einem weiten Linksbogen zu seinem Ende, ca. 2300 m. Nun auf Steigspur, dann auf dem markieretn Steig zur Adamekhütte, 2196 m. 1,5 Std.
Tag 3: Adamekhütte - Dachstein - Simonyhütte - Krippenstein
Von der Adamekhütte nach Süden zu einer nahen Gabelung und links ansteigend unter der Hohen Schneebergwand zum Großen Gosaugletscher, ca. 2400 m. Mit einer Linksschleife auf dem Gletscher (Spalten) unter dem Mitterspitz herum in die Obere Windlucke, 2746 m. 2 Std. Nun lange, gesicherte, aussichtsreiche Strecke direkt am Grat und zum Teil nordseitig über Bänder zum Gipfel des Hohen Dachsteins (großes Kreuz), 2995 m. 1 Std.
Nach Osten im Abstieg zwei Varianten: Schulter und Randkluft (im oberen Teil ident): Vom Kreuz nach Osten in Kürze zu den Sicherungen und diesen folgend über steilen, gestuften Fels im Bereich einer Rinne abwärts (vereinzelt Tritthilfen) bis zur Einmündung des Mecklenburger Bandes.
- Schulteranstieg: rechtshaltend auf dem Mecklenburger Band hinaus zum luftige Querung zum Fuß eines steilen Grataufschwungs. Nun links zu einer Felsstufe, über diese abwärts (Stifte ) und auf dem waagrechten Grat weiter, 2900 m. Dann auf den Nordseite hinab in ein Schartl und über den steilen, stumpfen Gratrücken (teils geschlagene Tritte) hinab zum Gletscher, 2800 m, unweit der neuen Seethalerhütte, 2740 m.
- Randkluft: Von der Abzweigung des Mecklenburger Bandes weiterer Abstieg in der steilen Rinne, dann links um einen Felsvorbau herum und über die Randkluft (meist Hilfsseil) in den obersten Gletscherkessel hinab, ca. 2900 m.
Zu beachten: Bei Schneelage (Steigeisen) ist der Randkluftanstieg zu bevorzugen, denn im Schulteranstieg können nordseitig die Flanken blank vereist und auf dem "Mecklenburger Band" die Seile zugeschneit sein, was die Querung extrem heikel macht. Im Spätsommer, wenn die Randkluft gefährlich groß bis unpassierbar ist, ist der Schulteranstieg günstiger.
Nun auf dem Gletscher abwärts bis er etwas abflacht, ca. 2750 m, und linkshaltend um den Niederen Dachstein herum in der Simonyhüttenspur (Stangen) den Hallstätter Gletscher bis 2400 m ausgehen. Weiter auf markirtem Steig um das Schöberl herum hinab zur Simonyhütte. 2 Std.
Wie am ersten Tag in Gegenrichtung zurück zum Krippenstein, 2 Std. Letzte Bergfahrt von der Gjaidalm zum Krippenstein im Sommer (Juli bis Mitte Sept.) um 18:45.
Variante: Je nach Wetter kann der Dachstein auch am Tag 2 in Gegenrichtung überschritten werden (Aufstieg von Osten, Abstieg nach Westen). Rückkehr zur Simonyhütte am Tag 3 dann entweder über die Steinerscharte oder auf Steig Nr. 650 über die Hoßwandscharte und den Hohen Trog.
Anreise
Öffentliche Verkehrsmittel
Anreise mit Bahn/Bus: Bahn nach Obertraun, Dachsteinhöhlen, weiter mit Bus Nr. 543 bis Winkl bei Obertraun, Dachsteinseilbahn Talstation.
Anfahrt
Mit dem Auto B145 aus Oberösterreich über Bad Ischl und Hallstatt nach Obertraun und Auffahrt zur Talstation der Krippenstein-Bahn. Oder aus der Steiermark von Bad Aussee über den Koppenpass und steile Abfahrt nach Obertraun.
Parken
Großer Parkplatz an der Talstation der Krippenstein-Bahn
Weitere Informationen
Ausrüstung
Komplette Hochtourenausrüstung inkl. Helm, u.U. auch ein Klettersteigset. Hüttenschlafsack, Toiletterartikel
Sicherheitshinweise
- Der Randkluftanstieg ist in Laufe des Sommers wegen der erschwerten Überschreitung der Randkluft zunehmend heikel bis unmöglich. Über Verhältnisse vorher in der Simonyhütte erkundigen!
- Im Schulteranstieg sollten die Stahlseile insbesondere am Mecklenburger Band schneefrei sein. Ansonsten kann die exponierte Querung sehr heikel bis gefährlich sein. Über Verhältnisse vorher in der Simonyhütte erkundigen!
- Spaltensituation insbesondere am Großen Gosaugletscher nicht unterschätzen!
- Bei Schnee und Vereisung werden die Verhältnisse rasch heikel!