Chorherren, Grundherren und Burgherren

Quelle: Fränkische Nachrichten Verlags-GmbH, Autor: Bernhard Müller

Kloster Triefenstein
Blick in den Innenhof von Kloster Triefenstein
Altar in der Kirche des Klosters Triefenstein
Papiermühle Homburg
Schloss Homburg
Kirche St. Ulrich in Rettersheim
Blick ins Innere der Kirche St. Ulrich
Kirche St. Georg in Trennfeld
Blick in den Chor der Kirche St. Georg in Trennfeld
Grabplatte in der Kirche St. Georg in Trennfeld

Die Tour

Der Kulturwanderweg Triefenstein 1 des Vereins "Archäologisches Spessartprojekt" mit dem Untertitel „Chorherren, Grundherren und Burgherren“  gibt einen Einblick in die Vergangenheit der Ortschaften des Marktes Triefenstein und macht gleichzeitig die Landschaft und Natur in dieser Gegend am Main erfahrbar.

Der Kulturweg 1, der rechtsmainisch verläuft, sowie der Kulturweg 2 „Wein und Stein“, auf der linken Seite des Mains gelegen, wurden vom Archäologischen Spessartprojekt 2011 initiiert und von Arbeitsgruppen der Gemeindebürger und des Tourismus-Marketing Markt Triefenstein 2012 realisiert.

Der Kulturweg 1 verläuft auf dem rechtsmainischen Gebiet. Nur der Start in Lengfurt am Parkplatz Mainlände liegt links des Flusses. Von hier aus führt die Tour über die Mainbrücke unterhalb des Klosters Triefenstein vorbei, über den triefenden Stein zur Neuenburg.

Von dort geht es weiter zur Autobahnunterführung hinüber nach Rettersheim. Die nächste Etappe ist Trennfeld mit der St. Georgs-Kirche. Danach führt die Tour weiter am Main entlang zurück zur Mainbrücke und zum Parkplatz Mainlände in Lengfurt, wie das Archäologische Spessart-Projekt in seiner Tourbeschreibung angibt.

Der Markt Triefenstein entstand 1978 im Zuge der Gebietsreform aus den vier vormals selbstständigen Ortschaften Homburg, Lengfurt, Rettersheim und Trennfeld. Ihre Geschichte ist eng mit dem Augustiner-Chorherrenstift Triefenstein verknüpft, das schließlich Pate für den Namen der neuen Gemeinde stand.

Homburg, die Burg hoch über dem Main, 993 erstmals urkundlich erwähnt, stellte einen wichtigen Außenposten in der Machtpolitik der Würzburger Bischöfe dar.

Lengfurt, die lange Furt, kommt mit der Klostergründung Triefensteins 1102 ins Licht der Geschichte.

Rettersheim, vermutlich die frühe fränkische Siedlung eines »Radheri«, wird 1284 fassbar.

Trennfeld, früher Trieffenvelt (das triefende Feld), zählte als Reichsgut zur Grundausstattung des 1007 gegründeten Bistums Bamberg.

„Der triefende Stein“: anschaulicher kann die Namensgebung für einen Ort kaum sein. Sowohl Triefenstein als auch Trennfeld verdanken ihren Namen dem triefenden Wasser, das hier in Richtung Main fließt. Allein der Nähe des triefenden Steins gibt es drei Quellen. Ein Brunnen versorgte die Klosterbrüder früher mit Wasser. 1771/72 ließ der vorletzte Triefensteiner Probst, Friedrich III. Eyrich, den Brunnen mit einer Steinmetzarbeit neu fassen und mit neuen Rohren ins Kloster legen.

Auf eine stolze Tradition kann das Augustiner-Chorherrenstift Triefenstein zurückblicken. Es bestand von 1102 bis 1803. In diesen 700 Jahren standen ihm insgesamt 43 Pröbste vor. Das Stift nahm seelsorgerische Aufgaben in der Umgebung wahr und übte auch die Dorf- und Grundherrschaft aus. Im späten Mittelalter bezog es Einkünfte aus 49 Ortschaften im Umkreis und galt mithin als reichstes Kloster im Altlandkreis Marktheidenfeld.

Mit der Säkularisation ging das Kloster 1803 in das Eigentum der damaligen Grafen von Löwenstein-Wertheim-Freudenberg über, die es zeitweise als Wohnsitz nutzten. Ende 1985 erwarb die Christusträger-Bruderschaft (eine evangelische, ordensähnliche Communität) das Kloster. Mit dem Einzug der ersten Brüder Ende April 1986 kehrte nach über 180 Jahren wieder klösterlich geprägtes Leben nach Triefenstein. Die Klosteranlage ist heute nicht frei zugänglich. Wanderer sollten sich deshalb im Vorfeld unter www.christustraeger-bruderschaft.org informieren, wann die Klosteranlage für die Öffentlichkeit zugänglich ist.

Autorentipp

Nicht am Wanderweg, aber ganz in der Nähe befindet sich die Papiermühle Homburg. Hier kann man Papiermacherkunst direkt miterleben. Seit 1807 fertigt hier die Papiermacherfamilie bereits in der fünften Generation Papier an.

Info

Schwierigkeit
leicht
Aufstieg
104 hm
Abstieg
104 hm
Tiefster Punkt 138 m
Höchster Punkt 236 m
Dauer
3:02 h
Strecke
11,6 km

Details

Kondition
Erlebnis
Landschaft
Technik

Beste Jahreszeit

Januar
Februar
März
April
Mai
Juni
Juli
August
September
Oktober
November
Dezember

Wegbeschreibung

Start

Lengfurt, Mainlände

Ziel

Lengfurt, Mainlände

Anreise

Parken

Parkplatz an der Mainlände

Weitere Informationen

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