Buntsandsteinweg Etappe 4 - Kirschfurt-Collenberg

Quelle: Churfranken, Autor: Linda Trabold

Die Tour

Dieser Wegabschnitt bietet eine Fülle an unterschiedlichen Eindrücken: Steinbrüche, Landschaftspanoramen, Bauten, Meisterstücke der Steinmetze und Bildhauer, Museum und die Ausstellung zu Geschichte(n) des Buntsandsteins. Anspruchsvolle Wegpassagen erfordern gutes Schuhwerk und Grundkondition.

Die beiden ehemals selbstständigen Orte Reistenhausen und Fechenbach, die sich 1971 zu Collenberg zusammenschlossen, bildeten besonders in der Hochblüte zwischen 1870 und 1930 eine deutschlandweite „Hochburg“ des Sandsteinabbaus und dessen Verarbeitung. Die Wurzeln großräumigen Abbaus am Prallhang der jetzigen Brüche sind für Mitte des 16. Jahrhunderts belegt und reichen vermutlich noch deutlich weiter zurück.

Info

Schwierigkeit
mittel
Aufstieg
212 hm
Abstieg
208 hm
Tiefster Punkt 129 m
Höchster Punkt 256 m
Dauer
2:35 h
Strecke
8,6 km

Details

Kondition

Wegbeschreibung

Start

Bahnhof Kirschfurt

Ziel

Friedhof Fechenbach

Weg

Der Wegabschnitt startet am Bahnhof, führt durch Streuobstwiesen, Felder und Hohlweg zum Wald. An Weggabelungen rechts haltend, verlassen Sie den „Marienweg“ und biegen vor einem Hochsitz rechts ab in den Laubwald. Der gewundene Pfad führt zur Steinbruchkante, wo eine Bank zur Rast und zum Genuss des Landschaftspanoramas einlädt. Dann geht es auf einem Steig steil und steinig abwärts und es gilt, sorgsam die Tritte zu setzen. Dann sind wir schon mitten im Natur- und Vogelschutzgebiet „Steinbrüche Reistenhausen“. Der nächste Kilometer führt immer am Fuß der insgesamt 1,8 km langen und bis 90 m hohen Steinbruchfront entlang. Bitte bleiben Sie auf den Wegen und hinter den Absperrungen, denn zu jeder Jahreszeit können Teile der klüftigen Felswand niederstürzen. Gelegenheit zum näheren Augenschein besteht am Aussichtspunkt vor den beiden Kavernen, wo eine Infotafel die alten Abbaumethoden erläutert.

Am Ende des Steinbruchs führt der Weg entlang der Hochspannungsleitung steil den Berg hoch, aber die Mühe wird durch tolle Panoramen ins Maintal belohnt. An der Marienkapelle angekommen, können Sie mit dem Glöckchen einen Gruß ins Tal schicken.

Die nächste Station ist auf dem gegenüberliegenden Hang der Jüdische Regionalfriedhof mit seiner ganz besonderen Atmosphäre. Zutritt und Führungen können über die Gemeindeverwaltung organisiert werden, aber schon die Infotafel gibt umfangreiche Einblicke.

Der Weg führt in den Collenberger Ortsteil Reistenhausen und durchquert den unter Denkmalschutz stehenden Friedhof mit seinen meisterhaften Grabmalen, die eindrucksvoll das Können der Steinmetze und Bildhauer und die soziale wie wirtschaftliche Bedeutung des Sandsteines unterstreichen.

Der Weg passiert einige Villen der sogenannten „Steinbarone“, die Bedeutung, Macht und Wohlstand auch durch ihre privaten Bauten zum Ausdruck brachten. An Wegkreuzen und Bildstöcken vorbei erreichen Sie die Kirche St. Josef, deren Details und ihre spannende Entstehungsgeschichte in der Inflationszeit nach dem 1. Weltkrieg eine Tafel erläutert.

An der Hauptstraße angekommen lohnt ein Abstecher zum „Museum im Venanzehaus“ das als ehemaliges Steinbarons-Anwesen heute als Themenmuseum dem Sandstein gewidmet ist und im Obergeschoss die originale Einrichtung der Stifterwohnung zeigt. Eine Besichtigung setzt jedoch eine Terminvereinbarung über die Gemeindeverwaltung oder den Heimatverein, der das Museum betreibt, voraus.

Nicht verpassen dürfen Sie einen Besuch der „Alten Kirche“ in der eine umfangreiche Ausstellung auch mit Hilfe der Medientechnik die spannenden und weitgefächerten Facetten des Sandsteins in sechs Themenfeldern beleuchtet. Die Ausstellung ist tagsüber durchgehend geöffnet. Der Eintritt ist frei, aber Sie dürfen gerne den Betrieb durch eine Spende unterstützen.

An den ehemaligen Steinmetzplätzen am Mainufer neben der Festhalle lassen die dort stehenden Gebäude kaum mehr die ursprüngliche Nutzung als Werkplätze der Steinmetzfirmen erkennen. Eine Tafel gibt nähere Einblicke.

Am Mainufer entlang erreichen Sie den "Henncheplatz", der seinen Namen vom ehemals dort betriebenen Werkplatz der Fa. Gebr. Hennch hat. Ein den historischen Vorbildern entsprechend neu aufgestellte Werkhütte mit Lagerplatz will die Arbeitsbedingungen der Steinmetze verdeutlichen und ist gleichzeitig Bühne für Vorführungen. Wie intensiv das Mainufer auch in Fechenbach von Steinmetzfirmen genutzt war, macht eine Infotafel deutlich.

Schon vom Weg aus springt das „Fechenbacher Schloss“ ins Auge, das mit den ursprünglich zugehörigen Ökonomiegebäuden das Ortsbild vom Main aus „beherrscht“. Schloss mit Park harren nach der vollständigen Entkernung und Restauration noch einer angemessenen Nutzung. Die Ökonomiegebäude sind besitzmäßig vom Schloss abgelöst und dienen unterschiedlichen Nutzungen.

Die Hauptstraße entlang erreichen Sie den 2021 umgestalteten Kirchplatz, an dem Schul-, Pfarr- und Rathaus, dominiert von der Pfarrkirche und ergänzt durch Brunnen, Kriegerdenkmal und Säulenbildstöcke ein geschlossenes Ensemble bilden. Informationstafeln präsentieren Wissenswertes über die Kirche, Platz und Ensemble.

Ehe dann der Weg steil aus dem Ort hinausführt, lohnt ein Blick in den alten Teil des Friedhofs, in dem Steinmetze und Bildhauer prägende Spuren hinterlassen haben.

Anreise

Öffentliche Verkehrsmittel

Mit dem Zug aus Richtung Miltenberg oder Wertheim zur Haltestelle Freudenberg-Kirschfurt

Anfahrt

Aus Richtung Würzburg kommend über die A3 (Ausfahrt Wertheim oder Marktheidenfeld) und dann rechtsmainisch durch den Südspessart.

Aus Richtung Frankfurt über Miltenberg Richtung Wertheim und in Freudenberg die Mainseite wechseln.

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