Schwierigkeit |
leicht
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Aufstieg
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125 hm |
Abstieg
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125 hm |
Tiefster Punkt | 362 m |
Höchster Punkt | 447 m |
Dauer
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4:30 h |
Strecke
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14,9 km |
Auf dem Jakobsweg durch das Schwarzachtal
Quelle: DAV Sektion Altdorf, Autor: Helmuth Gatti
Die Tour
Die Wanderung führt vom Bahnhof Altdorf durch das Pfaffental nach Prackenfels . Auf dem Jakobsweg durch das ins Schwarzachtal nach Grünsberg und der Sophienquelle, dann mit dem Schwarzachtalweg über Reinholdshöhe hinüber nach Burgthann. Der Rückweg erfolgt wieder auf dem Jakobsweg durch das Schwarzachtal nach Rasch und von dort über den Lenzenberg zurück zum Ausgangspunkt in Altdorf.
Prackenfels: Am höchsten Punkt des Ortsteils erhob einst sich eine Burganlage aus dem Jahre 1362, deren Mauerreste noch Ende des 19. Jhdt. sichtbar waren. Mit dem Burgherrn Konrad Harder von Prackenfels taucht 1374 der heutige Ortsname auf.
Grünsberg: Die Ortschaft ist von tief eigeschnittenen Schluchten durchzogen, die zum Schwarzachtal abfallen. Zusammen mit dem Schloss Grünsberg, der Sophienquelle und der wildromantischen Teufelskirche gehört Grünsberg zu den sehenswertesten Regionen des Altdorfer Landes.
Das Schloss Grünsberg ist eine beeindruckende Burganlage aus dem 13. Jhdt. Seit dem 16. Jhdt. wurde das Schloss durch verschiedene Nürnberger Patrizierfamilien zu einem repräsentativen Landsitz ausgebaut. Seit 1806 ist es im Besitz der Familie von Stromer. Die Bemühungen um den Erhalt der Burg wurden von dem Deutschen Nationalkomitee für Denkmalschutz prämiert.
Die Sophienquelle ist eine der größten barocken Quellfassungen nördlich der Alpen, nach italienischem Vorbild 1724 - 1726 durch den Nürnberger Patrizier Paumgartner erbaut als Teil eines Landschaftsgarten zu Ehren seiner Gemahlin Sophia. Seit 1937 Naturdenkmal.
Burgthann: Burg Thann, auch Burgthann genannt, ist die Ruine auf einem 420 m ü. NN hohen Bergsporn über dem Tal der Schwarzach. Sie wurde im 12. Jhdt. von den Reichsministerialen von Thann mit Stammsitz in Altenthann erbaut. 1160 wurde erstmals ein Ritter von Thann genannt. 1287, nachdem die Thanner vermutlich ausgestorben waren, wurde die Burg erstmals urkundlich erwähnt. Als Besitzer der Folgezeit wurden Herzog Ludwig von Bayern, König Rudolf I., Burggraf Friedrich III. von Nürnberg und andere genannt. Ab 1346 war die Burg Sitz eines hohenzollerschen Pflegamtes. 1381 war der in Franken bekannte Raubritter Eppelein von Gailingen in der Burg für eine Nacht gefangen, bevor er dem Neumarkter Scharfrichter übergeben wurde.
1460 wurde die Burg im Bayerischen Krieg zerstört und 1463 wieder aufgebaut. Während des Dreißigjährigen Krieges zerstörten 1635 kaiserliche Truppen den Südostflügel der Burg. 1648 wurde sie von schwedischen Truppen geplündert und nach 1652 wieder aufgebaut. Nach 1792 kam die Burg an verschiedene Besitzer. Erste Sicherungsmaßnahmen fanden ab 1968 statt und wurden 1988 im großen Stil von der Gemeinde Burgthann fortgesetzt.
Heute beherbergt sie ein kleines Heimatmuseum, in dem unter anderem Fundstücke der archäologischen Grabungen von 1987 bis 1989 ausgestellt sind. Während der Öffnungszeiten kann der Bergfried bestiegen werden. Seit 1995 befindet sich hier auch das Bayerische Ludwig-Donau-Main-Kanal-Museum.
Rasch: Wahrscheinlich bereits im 7./8. Jhdt. als eine frühe Flussufersiedlung mit erster Missionskirche in der Region entstanden; vermutlich der Vorläufer der heutigen St. Michaelskirche. Das Areal um Kirche und die Schäferkapelle wurde zu einer Kirchenburg mit Gräben, Mauern und Torturm ausgebaut. Zusammen mit dem heutigen Pfarrhaus, das ehemals als Herrensitz adliger Geschlechter diente, befinden wir uns auf einem der geschichtsträchtigsten Böden des Altdorfer Landes.
Die St. Michaelskirche war die Mutterkirche Altdorfs und als Urpfarrei für Feucht, Kornburg, Mögeldorf und Leinburg zuständig. Der Bau stammt aus dem 11./12. Jhdt. Neben einigen Bronze-Epitaphien aus dem 16. Jhdt. und einem großen Fresko des Hl. Michael sind die Altarflügel besonders bemerkenswert. Die dargestellten Heiligen stammen sehr wahrscheinlich aus der Werkstatt von Michael Wohlgemuth, wo auch Albrecht Dürer gelernt hatte. Auch die Anbetung des Kindes durch die drei Weisen, die Verkündigung Mariens und das Pfingstwunder auf der Rückseite der Flügel sollte man nicht übersehen. Der Charakter der Wehrkirche ist heute nur noch an der Lage und den mächtigen Friedhofsmauern erkennbar.
Autorentipp
Schloss Grünsberg
St. Michaelskirche in Rasch
Info
Karte
Details
Kondition
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Erlebnis
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Landschaft
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Technik |
Wegbeschreibung
Start
Bahnhof Altdorf
Ziel
Bahnhof Altdorf
Weg
Vom Bahnhof Altdorf (Wanderwegtafel) aus folgen wir dem Weg ins Schwarzachtal mit der Wegmarkierung "3". Über den Kappelgraben, am Oberen Tor und Rossweiher vorbei geht es durch den Mühlweg hinaus ins Pfaffental mit der Autobahnbrücke (Länge 234 m / Höhe 27 m). Kurz danach teilen sich die Wege. Wir gehen rechts mit der Markierung „3“ zunächst an Wiesen vorbei, dann oberhalb des Pfaffentals im Wald über eine kleine Brücke nach Prackenfels. Auf dem Weg bietet sich die Gelegenheit zu einem Blick auf die auf der gegenüberliegenden Talseite sich befindende Teufelshöhle.
Wir gehen bergabwärts durch Prackenfels und stoßen an der ehemaligen Jugendtagungsstätte (heute ein Campus der Nürnberger Baumpflege) erstmals auf den Jakobsweg, dem wir jetzt rechts durch das Schwarzachtal durch Flur und Wald bis zur Kreisstraße nach Burgthann folgen. Rechts aufwärts befindet sich das Schloss Grünsberg.
Der Jakobsweg führt uns jetzt über die Sophienquelle und die Wolfsschlucht zu einer Wegegabelung, wo er rechts durch einen steinigen Hohlweg hoch über den Weiler Wallersberg nach Altenthann zur St. Veitskirche geht. Dort erhalten Pilger auf dem Jakobsweg den begehrten Stempel.
Wir verlassen hier den Jakobsweg und gehen jetzt links auf dem Schwarzachtalweg mit der Markierung „Blaues Kreuz auf weißem Grund“ nach Reinholdshöhe, einem Ortsteil von Burgthann. Dort führt uns der Reinholdshöheweg hinunter ins Schwarzachtal. Über die Schwarzachtalbrücke kommen wir auf der Schwarzachstraße zur Kreisstraße nach Schwarzenbach. Wir überqueren die Kreuzung und wandern in der Gibitzenhofstraße auf dem Eppeleinweg "Rotes Kreuz auf weißem Grund" aus dem Ortsteil Gibitzenhof hinaus. Nach ca. 300 m zweigt rechts der Eppeleinweg nach Westheid ab. Wir bleiben jedoch auf dem Weg mit der Markierung "7" bis nach Prackenfels. Dort treffen wir an der Schwarzach-Brücke wieder auf den Jakobsweg, auf dem wir durch das Schwarzachtal bis zur Michaelskirche in Rasch gehen.
Der Weiterweg führt in Rasch unterhalb der Kirche über die Holzbrücke der Schwarzach durch den Wiesengrund zum Mühlwiesenweg. Wir gehen den Mühlwiesenweg bergauf und biegen nach ca. 50 m links ab. Über den Feldweg geht es bergauf Richtung Wald "Roter Baum". Hier hat man eine schöne Aussicht in das Schwarzachtal, nach Rasch und zum Dillberg. Weiter durch den Wald und über die Felder Richtung Lenzenberg. Rechts durch die Autobahnunterführung, dann geradeaus nach Altdorf, über die Umgehungsstraße, den „Grasigen Weg“ bis zur Rascher Straße. Jetzt links bis zur Neumarkter Straße, wieder links über den Kreisverkehr, an der Magdalenenkirche vorbei bis vor das Untere Tor. Hier rechts durch den Baudergraben am neuen Stadtpark, der Stadtbücherei und Lederersmühle vorbei zum Kappelgraben, dem wir rechts zum Bahnhof Altdorf folgen.
Charakter der Wegstrecke: Abwechslungsreiche Wanderung durch Wald und Flur mit stellenweise leichten Steigungen.
Anreise
Öffentliche Verkehrsmittel
S-Bahn von Nürnberg nach Altdorf
Anfahrt
BAB A3 Abfahrt: Altdorf/Burgthann
BAB A6 Abfahrt: Altdorf/Leinburg
Weitere Informationen
Einkehrmöglichkeiten:
Gasthof "Blaue Traube" Burgthann Schwarzachstr. 7 Tel. 09183 7555