Altdorf bei Nürnberg, Rundwanderung 5 + 9: Altdorf - Rasch - Ludwigskanal - Dörlbacher Au - Rasch - Prethalmühle - Altdorf

Quelle: DAV Sektion Altdorf, Autor: Helmuth Gatti

Am Ludwigskanal

Die Tour

Abwechslungsreiche Rundwanderung vom Bahnhof Altdorf auf dem Rundwanderweg 5 hinaus zum Lenzenberg und hinab ins Schwarzachtal  zur Rascher St. Michaelskirche.  Jetzt auf dem Rundwanderweg 9 durch Rasch hinaus zum Ludwigskanal. Im Gasthaus "Zum Ludwigskanal" besteht Gelegenheit zur Einkehr. Über die Dörlbacher Au zurück zur St. Michaelskirche in Rasch. Entlang der Schwarzach auf dem Rundwanderweg 5 bis zur Prethalmühle und durch das Pfaffental mit der Teufelshöhle zum Ausgangspunkt Bahnhof Altdorf zurück.

Rasch: Wahrscheinlich bereits im 7./8. Jhdt. als eine frühe Flussufersiedlung mit erster Missionskirche in der Region entstanden; vermutlich der Vorläufer der heutigen St. Michaelskirche. Das Areal um die Kirche und die Schäferkapelle wurde zu einer Kirchenburg mit Gräben, Mauern und Torturm ausgebaut. Zusammen mit dem heutigen Pfarrhaus, das ehemals als Herrensitz adliger Geschlechter diente, befinden wir uns auf einem der geschichtsträchtigsten Böden des Altdorfer Landes.

Die St. Michaelskirche war die Mutterkirche  Altdorfs und als Urpfarrei für Feucht, Kornburg, Mögeldorf und Leinburg zuständig. Der Bau stammt aus dem 11./12. Jhdt. Neben einigen Bronze-Epitaphien aus dem 16. Jhdt. und einem großen Fresko des Hl. Michael sind die Altarflügel besonders bemerkenswert. Die dargestellten Heiligen stammen sehr wahrscheinlich aus der Werkstatt von Michael Wohlgemuth, wo auch Albrecht Dürer gelernt hatte. Auch die Anbetung des Kindes durch die drei Weisen, die Verkündigung Mariens und das Pfingstwunder auf der Rückseite der Flügel sollte man nicht übersehen. Der Charakter der Wehrkirche ist heute nur noch an der Lage und den mächtigen Friedhofsmauern erkennbar.

Der Ludwigskanal (Ludwig-Donau-Main-Kanal) wurde von dem bayerischen König Ludwig I. angeregt und in 9 Jahren von 1836 bis 1845 gebaut. Planer und Leiter war Heinrich von Pechmann. Der Kanal hat von Bamberg bis Kelheim an der Donau eine Länge von 173 km und überwindet in 100 Schleusen einen Höhenunterschied von 183 m. Vor allem in unserem Gebiet wurde das Bauvorhaben durch Schleusen, Dämme, Einschnitte und Brücken sehr kostspielig. Der Brückkanal z.B. überspannt das Schwarzachtal in einem Bogen von 18 m Höhe und 80 m Länge. Oberhalb des Dörlbacher Einschnitts liegt die sogenannte Kaserne, eine Unterkunft für 300 Arbeiter, die beim Bau dieses Abschnittes beschäftigt waren. Der Kanal stand von Anfang an in Konkurrenz zur Eisenbahn und verlor bald seine wirtschaftliche Bedeutung. Heute ist er ein Paradies für Angler; das frühere Industriedenkmal ist heute eine echte Naturidylle geworden. Immer noch stehen am Kanal zahllose Obstbäume, deren Ertrag auch heute noch versteigert wird. An vielen Schleusen stehen Schleusenwärterhäuschen aus Sandstein.

Jeweils an einem Sonntag in den Monaten Mai bis September erfolgen Fahrten auf dem Treidelschiff Elfriede zwischen dem Dörlbacher Einschnitt und der Gaststätte „Zum Ludwigskanal“ in Schwarzenbach. (Fahrtbeginn: 13:00 / 14:00 / 15:00 / 16:00) Fahrzeit etwa 45 Min. mit Informationen über die Geschichte des Kanals.

Dörlbacher Au: Auf der Hochebene oberhalb von Dörlbach befindet sich in einer Kurve an der Verbindungsstraße zwischen Dörlbach und Westhaid ein Kriegerdenkmal. Das Denkmal ist etwa 2 Meter hoch und aus Burgsandstein gefertigt. Es ist mit einem Metallzaun gesichert. Auf dem Denkmal befindet sich eine Marmortafel mit einer Inschrift:

Errichtet zum Andenken an die Glorreichen Siege der Deutschen in Frankreich in den Jahren 1870-71 und an das Friedensfest am 3. März 1871. Gestiftet von den Gemeinden Schwarzenbach und Dörlbach. Zum Gedenken an den Frieden wurden am Denkmal vier Friedenslinden gepflanzt.

Prethalmühle: Die Prethalmühle hat ihren Ursprung in einem hochmittelalterlichen Reichsgut und wurde im Jahr 1360 erstmals urkundlich erwähnt. Im Dreißigjährigen Krieg wurde sie 1635 zerstört. Das heutige Wohngebäude stammt aus dem Jahre 1643. Über Jahrhunderte diente die Mühle zum Mahlen von Mehl, wurde aber auch als Sägemühle genutzt. Im Laufe der Industrialisierung wurde sie umgerüstet auf die Produktion von Strom für den energieintensiven Betrieb einer Kupferfolienfabrik. Bis weit in die Mitte des 20. Jahrhunderts versorgte sie den nahen Ort Prackenfels mit Gleichstrom. Heute wird der ökologisch erzeugte Strom direkt ins Netz eingespeist.

Teufelshöhle:Der Zustieg über eine steile Eisenstiege ist Privatgelände. Wegen der Einsturzgefahr ist das Betreten der Höhle verboten  und seit Sommer 2020 versperrt. Der Eingang ist durch herabgestürzte Felsbrocken erschwert. Die Halle ist etwa 30 x 30 m groß und 4 bis 5 m hoch. In den Gryphensandstein sind stellenweise Spuren von Rhätkohle eingelagert, die man früher auch an der Teufelskirche abbauen wollte.

Info

Schwierigkeit
leicht
Aufstieg
160 hm
Abstieg
160 hm
Tiefster Punkt 368 m
Höchster Punkt 447 m
Dauer
5:00 h
Strecke
18,5 km

Details

Kondition
Erlebnis
Landschaft
Technik

Wegbeschreibung

Start

überwiegend ebene Schotterwege (am Ludwigskanal und auf der Dörlbacher Au)

Ziel

überwiegend ebene Schotterwege (am Ludwigskanal und auf der Dörlbacher Au)

Weg

Vom Bahnhof Altdorf (Wanderwegtafel) aus folgen wir der Markierung "5" parallel zum Parkplatz der S-Bahnstation. Links durch den Kappelgraben, nach ca. 200 m gehen wir über den Fußgängerüberweg und weiter zwischen dem Kulturtreff, Stadtbibliothek und Lederersmühle zum Baudergraben. Wir folgen ihm vorbei am neuen Stadtpark "Rosenaupark". An der Neumarkter Straße links entlang dem Friedhof und der Magdalenenkirche. Nach dem Kreisverkehr rechts ab in die Rascher Str. Dort biegen wir nach ca. 250 m rechts ab in den "Grasigen Weg", überqueren die Umgehungsstraße und gehen durch die Autobahnunterführung Richtung Lenzenberg.

Vor dem Spielplatz biegt der Weg links ab in Richtung Rasch und führt über Wiesen und Felder. Nach ca. 400 m nach rechts zum Wald "Roter Baum". Wenn wir aus dem Wald kommen, gibt es eine schöne Aussicht in das Schwarzachtal. Der Weg führt hinab nach Rasch. Am Mühlwiesenweg biegen wir rechts ab und gehen gleich gehen links durch die Talwiesen. Dort überqueren wir über einen Holzsteg die Schwarzach und kommen zur

 St. Michaelskirche in Rasch. Von der Wanderwegetafel gehen wir zur Ortsmitte in Richtung Osten über die Straße "Am Finkenbühl". Ca. 200 m nach dem Ortsausgang biegen wir rechts in einen Feldweg ab und folgen dem Wegezeichen bis zum Wald. Nach weiteren 400 m durch den Wald treffen wir auf den Ludwig-Donau-Main-Kanal.

Wir biegen rechts ab und gehen am Kanal entlang. Nach ca. 1 km finden wir bei den Wochenenhäusern eine weitere Wanderwegetafel mit Parkmöglichkeit. Immer am Kanal entlang treffen wir nach ca. 2,5 km auf den Liegeplatz des Treidelschiffs "Elfriede". Nach weiteren 500 m biegen wir bei der Brücke über den Kanal rechts ab in Richtung Dörlbach.

Wir treffen auf die Fahrstraße, gehen auf ihr ca. 100 m nach links und biegen dann rechts ab in die "Austraße". Wir folgen der Straße und biegen bei dem Kriegerdenkmal rechts ab. Nach ca. 1,5, km treffen wir auf das Naturdenkmal "Totenbusch". Hier biegen wir scharf links ab, gehen über eine breiten Feldweg und erreichen nach zweimaligem Rechtsabbiegen den Wald, durch den wir abwärts zur St. Michaelskirche in Rasch kommen.

Unterhalb der Kirche führt der Weg durch den Wald des Schwarzachtals bis vor zur Brücke über die Schwarzach bei Prackenfels. Hier rechtsab über die Straße zur Prethalmühle, dort links in Richtung Pfaffental abbiegen . Nach ca. 400 m liegt links die Teufelshöhle. Der Zustieg über eine steile Eisenstiege ist Privatgelände. Wegen der Einsturzgefahr ist das Betreten der Höhle verboten  und seit Sommer 2020 versperrt. Der Wanderweg führt weiter unter der Autobahnbrücke durch zum Mühlweg, vorbei am Rossweiher, überquert die Nürnberger Straße, vorbei am Ankerweiher bis zum Parkhaus Röderstraße. Hier biegen wir rechts in den Kappelgraben, der uns zurück zum Bahnhof führt.

Charakter der Wegstrecke: Abwechslungsreiche, leichte Wanderung über Flur- und Waldwege und überwiegend ebene Schotterwege (am Ludwigskanal und auf der Dörlbacher Au) mit schönen Ausblicken.

Rollstuhleignung: Von Lenzenberg bis zum Baugebiet Rascher Südhang über Feldwege. Vom Parkplatz an der Gspannberger Straße in beide Richtungen am Ludwigskanal entlang und bei Dörlbach am Kriegerdenkmal / Westhaider Straße über die Dörlbacher Au leichte ebene Schotterwege. Im Schwarzachtal von der Kirche in Rasch bis zur Prackenfelser Brücke auf Waldwegen.

Anreise

Öffentliche Verkehrsmittel

S-Bahn ab Hbf. Nürnberg nach Bahnhof Altdorf

Anfahrt

BAB A3 Abfahrt: Altdorf / Burgthann

BAB A6 Abfahrt: Altdorf / Leinburg

Weitere Informationen

Einkehrmöglichkeiten:

Gaststätte "Zum Ludwigskanal" in Schwarzenbach (ca. 800 m von der Kanalbrücke bei Dörlbach) Tel, 09183 250  Ruhetage: Di und Mi bis 15:00

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