2_05 Altdorf bei Nürnberg. Rundwanderweg 5 : Altdorf - Schwarzachtal - Altdorf

Quelle: DAV Sektion Altdorf, Autor: Helmuth Gatti

Altar in der St. Michaeliskirche in Rasch
Holzsteg über die Schwarzach
Abstieg zur Teufelshöhle
Pfaffental
Altdorf Rossweiher
Prethalmühle
Oberes Tor mit Rossweiher

Die Tour

Der Rundwanderweg 5 führt vom Bahnhof Altdorf am Kulturtreff, der Stadtbücherei und dem neuen Stadtpark "Rosenaupark" vorbei hinaus zum Lenzenberg; weiter durch den Wald "Roter Baum" hinab ins Schwarzachtal  zur Rascher St. Michaelskirche und entlang der Schwarzach weiter bis zur Prethalmühle. Der Rückweg erfolgt durch das Pfaffental mit der Teufelshöhle zum Ausgangspunkt Bahnhof Altdorf.

Altdorf

Historisches Rathaus: In der ersten Hälfte des 15. Jhdt. erbaut, wurde es wie ein Großteil Altdorfs im 2. Markgrafenkrieg 1553 zerstört. 1565 neu erbaut, beherbergte es im Erdgeschoss Fleisch- und Brotbänke, die Waage und weitere Krämereien, während in den oberen Geschossen die Verwaltung tagte. An der rechten Seite befand sich der Pranger mit dem Halseisen. Anfang des 20. Jhdt. wurden der Zwerchgiebel und die Dacherker errichtet.

Schräg gegenüber war das Wallenstein-Quartier. In diesem ehemaligen Professorenhaus wohnte Albrecht von Wallenstein, der berühmte Feldherr des Dreißigjährigen Krieges. Als 15-jähriger bezog er 1599 während seiner nur sieben Monate andauernden Studienzeit ein Quartier in diesem Haus.

Ehemalige Universität: Es gibt in Deutschland kein Universitätsgebäude aus der Spätrenaissance, das so vollständig erhalten ist die die „Altdorfina“. Berühmte Professoren, wie der Mathematiker Joh. Praetorius, der Physiker Joh. Chr. Sturm sowie der Mediziner L. Heister lehrten hier. Der Gelehrte G.W. Leibniz promovierte in diesem Haus. Albrecht von Wallenstein (1583 – 1634) musste aufgrund seiner Gewalttätigkeit –er war wohl der wildeste und ungehörigste Student an der Altdorfer Akademie – der Stadt verwiesen werden. Im Innenhof steht der Pallas Athene Brunnen, ein Werk des Nürnberger Erzgießers Georg Labenwolf aus 1576. Alle drei Jahre sind hier die Wallenstein-Festspiele.
Übernahme der ehemaligen Universität 1925 durch die Rummelsberger Anstalten für Behindertenarbeit. Heute bietet das von der Rummelsberger Diakonie geleitete Gebäudeensemble als Wichernhaus Wohnmöglichkeiten, eine Schule und ein Internat für Körperbehinderte.

Das Universitätsmuseum bietet einen Einblick in die Geschichte Altdorfs und präsentiert eine umfangreiche Fossiliensammlung. Als Erinnerung an den früheren Hortus Medicus (medizinischer akademischer Garten wurde 1998 das Doktorsgärtlein angelegt.

Das ehemalige Pflegeamtsschloss war der historische Amts- und Wohnsitz des Nürnberger Pflegers. Er fungierte als Vertreter des Rates der Stadt Nürnberg. Der Wallensteinbrunnen von dem Künstler Ludwig Manz 1985 stellt den übermütigen Jungspund Wallenstein während seiner Studienzeit dar.

Rasch: Wahrscheinlich bereits im 7./8. Jhdt. als eine frühe Flussufersiedlung mit erster Missionskirche in der Region entstanden; vermutlich der Vorläufer der heutigen St. Michaelskirche. Das Areal um die Kirche und die Schäferkapelle wurde zu einer Kirchenburg mit Gräben, Mauern und Torturm ausgebaut. Zusammen mit dem heutigen Pfarrhaus, das ehemals als Herrensitz adliger Geschlechter diente, befinden wir uns auf einem der geschichtsträchtigsten Böden des Altdorfer Landes.

Die St. Michaelskirche war die Mutterkirche  Altdorfs und als Urpfarrei für Feucht, Kornburg, Mögeldorf und Leinburg zuständig. Der Bau stammt aus dem 11./12. Jhdt. Neben einigen Bronze-Epitaphien aus dem 16. Jhdt. und einem großen Fresko des Hl. Michael sind die Altarflügel besonders bemerkenswert. Die dargestellten Heiligen stammen sehr wahrscheinlich aus der Werkstatt von Michael Wohlgemuth, wo auch Albrecht Dürer gelernt hatte. Auch die Anbetung des Kindes durch die drei Weisen, die Verkündigung Mariens und das Pfingstwunder auf der Rückseite der Flügel sollte man nicht übersehen. Der Charakter der Wehrkirche ist heute nur noch an der Lage und den mächtigen Friedhofsmauern erkennbar.

Teufelshöhle:Der Zustieg über eine steile Eisenstiege ist Privatgelände. Wegen der Einsturzgefahr ist das Betreten der Höhle verboten  und seit Sommer 2020 versperrt. Der Eingang ist durch herabgestürzte Felsbrocken erschwert. Die Halle ist etwa 30 x 30 m groß und 4 bis 5 m hoch. In den Gryphensandstein sind stellenweise Spuren von Rhätkohle eingelagert, die man früher auch an der Teufelskirche abbauen wollte.

Autorentipp

Besichtigung der romantischen Wehrkirche St. Michael in Rasch.

Info

Schwierigkeit
leicht
Aufstieg
80 hm
Abstieg
80 hm
Tiefster Punkt 368 m
Höchster Punkt 447 m
Dauer
2:30 h
Strecke
8,2 km

Details

Kondition
Erlebnis
Landschaft
Technik

Wegbeschreibung

Start

Bahnhof Altdorf

Ziel

Bahnhof Altdorf

Weg

Vom Bahnhof Altdorf (Wanderwegtafel) aus folgen wir der Markierung "5" parallel zum Parkplatz der S-Bahnstation. Links durch den Kappelgraben, nach ca. 200 m gehen wir über den Fußgängerüberweg und weiter zwischen dem Kulturtreff, Stadtbibliothek und Lederersmühle zum Baudergraben. Wir folgen ihm vorbei am neuen Stadtpark "Rosenaupark". An der Neumarkter Straße links entlang dem Friedhof und der Magdalenenkirche. Nach dem Kreisverkehr rechts ab in die Rascher Str. Dort biegen wir nach ca. 250 m rechts ab in den "Grasigen Weg", überqueren die Umgehungsstraße und gehen durch die Autobahnunterführung Richtung Lenzenberg.

Vor dem Spielplatz biegt der Weg links ab in Richtung Rasch und führt über Wiesen und Felder. Nach ca. 400 m nach rechts zum Wald "Roter Baum". Wenn wir aus dem Wald kommen, gibt es eine schöne Aussicht in das Schwarzachtal. Der Weg führt hinab nach Rasch. Am Mühlwiesenweg biegen wir rechts ab und gehen gleich gehen links durch die Talwiesen. Dort überqueren wir über einen Holzsteg die Schwarzach.

Unterhalb der Kirche führt der Weg durch den Wald des Schwarzachtals bis vor zur Brücke über die Schwarzach bei Prackenfels. Hier rechtsab über die Straße zur Prethalmühle, dort links in Richtung Pfaffental abbiegen . Nach ca. 400 m liegt links die Teufelshöhle. Der Zustieg über eine steile Eisenstiege ist Privatgelände. Wegen der Einsturzgefahr ist das Betreten der Höhle verboten  und seit Sommer 2020 versperrt. Der Wanderweg führt weiter unter der Autobahnbrücke durch zum Mühlweg, vorbei am Rossweiher, überquert die Nürnberger Straße, vorbei am Ankerweiher bis zum Parkhaus Röderstraße. Hier biegen wir rechts in den Kappelgraben, der uns zurück zum Bahnhof führt.

Charakter der Wegstrecke: Aussichtsreiche, leichte Wanderung über Flur- und Waldwege. Vor dem Waldstück "Roter Baum" schöner Blick zu einigen Oberpfälzer Dörfern. Nach dem Waldstück einmalige Aussicht ins Schwarzachtal, Rasch und zum Dillberg.

Highlight: Besichtigung der romantischen Wehrkirche St. Michael in Rasch aus dem 11. Jhdt.

Rollstuhleignung: Erster Teilabschnitt von Lenzenberg bis oberhalb Baugebiet Rascher Südhang befahrbare Feldwege (teilweise nicht markiert), kaum Höhenunterschiede. Zweiter Teilabschnitt auf breitem Waldweg durch das Schwarzachtal vom Parkplatz unterhalb der Kirche in Rasch bis vor der Prackenfelser Brücke gut befahrbar, geringe Steigungen. Kirche nicht barrierefrei.

Anreise

Öffentliche Verkehrsmittel

S-Bahn ab Hbf Nürnberg nach Altdorf

Anfahrt

BAB A3 Abfahrt: Altdorf / Burgthann

BAB A6 Abfahrt: Altdorf / Leinburg

Weitere Informationen

Mehrere Einkehrmöglichkeiten in der Innenstadt von Altdorf

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