01 Nordalpenweg, E37 (alpin): Ahrn/Leutasch - Reintalangerhütte - Lermoos

Quelle: Alpenverein Weitwanderer, Autor: Sebastian Beiglböck

Aufstieg durch das Bergleintal (06.08.2012)
Aufstieg durch das Bergleintal (06.08.2012)
Leutascher Platt (06.08.2012)
Bei der Meilerhütte (07.08.2012)
Ausblick zur Zugspitze (07.08.2012)
Rückblick zur spektakulären Meilerhütte (07.08.2012)
Blick ins Reintal (07.08.2012)
Reintal (07.08.2012)
Reintal (07.08.2012)
Knorrhütte (07.08.2012)
Zugspitzplatt (08.08.2012)
Versicherter Aufschwung vom Platt zum Gipfel (08.08.2012)
Zugspitzgipfel (2.962 m) (08.08.2012)

Die Tour

Die zumindest zweitägige Alpinvariante auf die Zugspitze - den höchsten Berg im Außerfern ;) - will verdient sein: 1.300 Höhenmeter Aufstieg zur Meilerhütte, um dann wieder 1.000 hm ins idyllische Reintal ab- und dann wieder 1.600 hm auf den Gipfel aufzusteigen.

Achtung: auf der Alpinvariante benötigt die Etappe 37 (im Gegensatz zum Hauptweg über die Ehrwalder Alm) 2 Tage (mindestens, eher 3 bzw. bei 2-Tages-Tour Seilbahnabfahrt von der Zugspitze empfohlen) - aus Gründen der Übersichtlichkeit werden diese hier gemeinsam vorgestellt. Nächtigung je nach Einteilung in der Meilerhütte, Reintalangerhütte oder Knorrhütte. Die leichte A-Variante findet man hier.

Tag 1

Von Ahrn kurz nördlich im breiten Tal der Leutascher Ache, dann linkerhand ins Bergleintal erst durch Wald und dann mühsam in Serpentinen hinauf ins Leutascher Platt. Bei der in einer Scharte kühn erbauten Meilerhütte (2.366 m, Mitte Juni bis Anfang Oktober bewirtschaftet, offener Winterraum) wird die österreichisch-deutsche Grenze überschritten, toller Ausblick in beide Länder.

Danach ein ebenso wie der Aufstieg mühsamer Abstieg zum Schachenhaus (1.866 m, privat, Zimmer und Lager), neben dem die ehemalige Jagdhütte von König Ludwig II. von Bayern ("Königshaus am Schachen") zur Besichtigung einlädt. Dann weitere zähe 800 hm bergab ins Reintal. Wir folgen der Partnach stromaufwärts und erreichen nach kurzer Zeit die Jausenstation Bockhütte (1.052 m, privat, keine Nächtigungsmöglichkeit). Schließlich noch  ein gemütlicher Spaziergang von ca. 1½ Stunden und wir stehen vor dem Tagesziel am Ende des Reintals, der Reintalangerhütte  (1.369 m, Mitte Mai bis Mitte Oktober bewirtschaftet, Winterraum mit AV-Schloss).

Tag 2

Von der Reintalangerhütte noch ein Stückchen die Partnach entlang bis in den Talschuss des Reintals. Von hier steil bergauf über Geröll (der optionale "Felsensteig" ist übrigens erst recht ein "Geröllsteig") zur Knorrhütte (2.052 m, Ende Mai bis Anfang Oktober bewirtschaftet, offener Winterraum) am Rande des Zugspitzplatts. Von hier bereits Sicht auf die Bergstation der Zahnradbahn Sonnalpin und - bei schönem Wetter - die Menschenmassen.

Wir queren das Platt bis zum Schneefernerhaus (Achtung bei Schneeauflage - Dolinen denkbar!) und nehmen den letzten Aufschwung über den steilen, aber gut ausgebauten und versicherten Steig zum Zugspitzgipfel mit dem Münchner Haus (2.962 m, von Mai bis Oktober bewirtschaftet). Hier kann man in Deutschlands höchster Sektbar gemeinsam mit Touristen aus aller Herren Länder auf den Gipfelsieg anstoßen (der eigentliche Gipfel ist, nach diversen Sprengungen, etwas abseits künstlich angelegt, Achtung: evtl. verhaltensauffällige Menschenmassen, ausgesetzt).

Wenn man die Knie schonen möchte und auf die 2.000 hm Abstieg nach Ehrwald verzichten, empfiehlt sich die schweineteure Tiroler Zugspitzbahn. Ansonsten ein Stück zurück auf dem Anstiegsgrat und dann steil rechts abwärts ins Schneekar ("Stopselziehersteig", Trittsicherheit, einige Versicherungen) bis zur Wiener Neustädter Hütte (2.209 m, Ende Juni bis Anfang Oktober bewirtschaftet). Sodann durch Latschen und Wald langwierig nach Ehrwald (994 m) und über Talwege (wir folgen nicht wie in manchen Karten eingezeichnet der Bundesstraße im Norden des Talkessels, sondern queren in direkter Linie das Lermooser Moos) nach Lermoos (994 m).

Autorentipp

Tolle Variante, die Bergerfahrene bei guten Verhältnissen (!) nicht auslassen sollten! Die Zugspitze hat, obschon auf deutscher wie auf österreichischer Seite mit 3 (!) Seilbahnen heftigst erschlossen, gerade deshalb einen besonderen Reiz, wenn man sie zu Fuß ersteigt. Aber trotzdem sind wir froh, dass nicht alle Berge so aussehen.

Zwei sehr lange Tage, evtl. eine weitere Nächtigung einbauen oder mit der Seilbahn vom Zugspitzgipfel nach Ehrwald.

Info

Schwierigkeit
schwer
Aufstieg
3258 hm
Abstieg
3359 hm
Tiefster Punkt 961 m
Höchster Punkt 2946 m
Dauer
22:00 h
Strecke
37,7 km

Details

Kondition
Erlebnis
Landschaft
Technik

Beste Jahreszeit

Januar
Februar
März
April
Mai
Juni
Juli
August
September
Oktober
November
Dezember

Auf dem Weg entdecken

Wegbeschreibung

Start

Ahrn/Leutasch

Ziel

Lermoos

Weg

Tag 1

Ahrn/Leutasch (1.094 m, K) - Meilerhütte (2.366 m, K, 9 km/5 Std.) - Bockhütte (1.052 m, 5 km/3½ Std.) - Reintalangerhütte (1.369 m, K, 6 km/1½ Std.)

Tag 2

Reintalangerhütte (1.369 m, K) - Knorrhütte (2.052 m, K) - Münchner Haus (2.962 m, K) - Wiener Neustädter Hütte (2.209 m) - Ehrwald (994 m, K) - Lermoos (994 m, K)

K = Kontrollpunkt (Stempelstelle). Weg 801 und Via Alpina (roter Weg), auch Adlerweg, insg. 22 Std.

Anreise

Öffentliche Verkehrsmittel

Busverbindungen in Leutasch, Obermoos und Ehrwald, Bahnanschluss in Ehrwald und Garmisch Partenkirchen.

Weitere Informationen

Aktuelle Informationen zu den österreichischen Weitwanderwegen siehe http://www.alpenverein.at/weitwanderer/

http://www.alpenverein-gapa.de/?id=119

http://www.schachenhaus.de

https://www.davplus.de/reintalangerhuette

https://www.davplus.de/knorrhuette

http://muenchnerhaus.wachterhaus.com/

http://wiener-neustaedter.com/

Ausrüstung

Wander- oder Bergschuhe, Biwaksack, übliche Bergausrüstung und evtl. Trekkingstöcke.

In jeden Rucksack gehören: Regen-, Kälte-, Sonnenschutz, Erste-Hilfe-Paket, Mobiltelefon (Euro-Notruf 112), ausreichend Flüssigkeit, Wanderkarte der Region.

Sicherheitshinweise

Der Übergang über die Meilerhütte ist alpin, aber technisch unschierig. Sehr langwieriger Abstieg ins Reintal, Vorsicht bei bereits einsetzender Müdigkeit.

Der Aufstieg auf die Zuspitze ist hochalpin aber führt ausschließlich über sehr gute und zuletzt versicherte Wege. Allerdings außerordentlich gefährlich bei Schlechtwettereinbruch, warme Sachen mitnehmen und ggf. abbrechen! 

Achtung: hier wird die Alpinvariante des Nordalpenweges durch das Wettersteingebirge beschrieben. Die einfachere Hauptvariante führt 1 Tag kürzer über die Ehrwalder Alm nach Ehrwald.

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