Österreich
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Wegkreuzung
Foto: Barbara Neyer, Amt der Vorarlberger Landesregierung - Kultur
Beschreibung
Von hier zweigte der Weg in Richtung Tirol ab, wo eine Operation das Augenlicht des kleinen Franz Michael retten sollte. Der Eingriff misslang. Damit nahm auch Felders Leben eine entscheidende Wende. (Audio)
Ein lebensbestimmender Kunstfehler
Über seine Frau Nanni schrieb Franz Michael Felder mehrfach, sie sei ihm „Auge und Hand“ gewesen. Diese Worte bekommen eine ganz andere Bedeutung, wenn man um seine erhebliche Sehbeeinträchtigung wegen eines schweren ärztlichen Fehlers weiß.
Auf dem Weg
In den dunklen Morgenstunden eines Herbsttages des Jahres 1840 versammelten sich vor dem Haus der Felders Freunde, Nachbarn und Verwandte, um Lebewohl zu sagen. Vater Felder lud den kaum anderthalbjährigen Franz Michael nebst Gepäck auf den Rücken, um sich in Begleitung seiner jüngeren Schwester, des „Gottles“, zu Fuß auf den beschwerlichen Weg über den Arlberg zu machen. Das Ziel der kleinen Gruppe: der ihnen bekannte Arzt Josef Wurzer im Paznauntal.
Entstellt und nahezu blind
Das Gottle lebte im Haus der Felders und kümmerte sich um den kleinen Franz Michael, wenn die Eltern ihrer Arbeit nachgingen. Schon in seinen ersten Lebensmonaten hatte es einen weißen Fleck auf seinem rechten Auge bemerkt, der langsam größer wurde. Zuerst hatte man ein Geheimnis daraus gemacht, doch mit den ersten Schritten des Buben war seine Fehlsichtigkeit offenkundig geworden. Die Eltern hatten sich entschieden, ihn operieren zu lassen. Und nun war es so weit. Der Arzt aber nahm die Operation betrunken vor und erwischte fälschlicherweise das gesunde linke Auge, das sich zusätzlich noch entzündete. Felder war fortan entstellt und halbseitig blind.