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Wachterhaus
Beschreibung
Das nach einer einstigen Besitzerfamilie bis heute so bezeichnete „Wachterhaus“ ist mit seiner fast städtisch anmutenden Bauform untypisch für das Klostertal.
Es dürfte nach dem Ausbau der Straße Richtung Arlberg in den 1780-er Jahren errichtet worden sein. Auf der gegenüberliegenden Straßenseite befand sich das sogenannte „Wachterareal“.
Im Heimatbuch Dalaas-Wald findet sich folgende Beschreibung des Gebäudes:
Im östlichen Teil des Gebäudes wurde das Gasthaus „Zum weißen Kreuz“ eröffnet. Der andere, langgestreckte Teil, in den eine Treppe aus Naturstein in den ersten Stock führt, die wahrscheinlich den Mühlebach überbrückte, diente Gästen, aber vermutlich auch dem Personal als Unterkunft. Als der Postreiter regelmäßig vorbeikam und regelmäßiger Postverkehr mit Kutschen einsetzte, als aber der Fertigstellung der Staatsstraße Schwerlastfuhrwerke auf ihrem Weg über den Arlberg viele Pferde benötigten, war hier im „Weißen Kreuz“ die Poststation. Auf der gegenüberliegenden Straßenseite standen Frachtenschuppen, Heustadel und Pferdeställe.
Ursprünglicher Namensgeber des Wachterhauses war der aus Vandans stammende Johann Baptist Wachter (1804-1887). Er hatte in die hier ansässige Familie Schaller eingeheiratet und war in Dalaas als Lehrer tätig. In der Gemeinde wurde er zu einer bedeutenden Persönlichkeit, der zehn Jahre lang Vorsteher war und 1861 als Vertreter des Klostertals in den neu gegründeten Vorarlberger Landtag gewählt wurde.
Nach der Auflassung des Gasthofs „Zum weißen Kreuz“ durch die Erben Johann Baptist Wachters wurde das Gebäude für unterschiedliche Zwecke verwendet. Unter anderem beitrieb der Konsumverein Dalaas hier jahrzehntelang ein Geschäft. Heute sind im „Wachterhaus“ zahlreiche Wohnungen untergebracht. Zudem befinden sich die Büro- und Archivräumlichkeiten des Museumsvereins Klostertal darin.