Vom Spitzingsee zum Jägerkamp, Aiplspitz und zum Taubenstein

Der Aufstieg auf den Aiplspitz
Die Terrasse der urigen Jägerbauernalm
tierische Begegnung an der Jägerbauernalm
Leichter Aufstieg zum Jägerkamp
Ausblick von der Jägerbauernalm
Die seilversicherte Passage beim Aiplspitz-Aufstieg
Auf dem Weg zum Aiplspitz
Am Tanzeck kurz vor dem Westgrat zum Aiplspitz
Ab dem Tanzeck ist Trittsicherheit gefragt
Der Aiplspitz-Gipfel zum Greifen nah
Die seilversicherte Passage am Aiplspitzaufstieg
Abstieg vom Aiplspitz
Abstieg vom Aiplspitz
Blick in Richtung Tanzeck mit dem Aiplspitz
Das Hausschwein von der Jägerbauernalm
Der aufgelassene Weg vom Spitzingsattel zur Jägerbauernalm
Abstieg von der Schönfeldhütte zum Spitzingsattel
Taubensteinhaus
Kurz vor dem Jägerkamp-Gipfel
Kurz vor dem Jägerkamp-Gipfel
Blick vom Aiplspitz zum Jägerkamp (Hintergrund Mitte)
An der Krottentaler Alm laufen die Schweine frei herum
Abstieg vom Aiplspitz über die Südostseite
Der Aufstieg hinter der Jägerbauernalm zum Grat des Jägerkamp
Saftige Almlandschaft an der Jägerbauernalm
Der aufgelassene Weg vom Spitzingsattel zur Jägerbauernalm

Die Tour

Reizvolle Bergwanderung zu drei schönen Aussichtsgipfeln im Mangfallgebirge, bei der auch das leibliche Wohl nicht zu kurz kommt

Sanfte Almlandschaften, latschenbewachsene Grate und drei Gipfel machen diese Bergwanderung zu einem schönen Erlebnis. Die nette Einkehrmöglichkeit bei einem munteren Pläuschchen in der urigen Jägerbauernalm rundet das Ganze ab. Wer die Tour mit Kindern unternimmt und dort eine Rast einplant, wird diesen eine Freude bereiten, weil es dort "tierisch" lebhaft zugeht. Allerhand Tiere sind um die Alm herum unterwegs und zeigen sich gutmütig und in der Regel kontaktfreudig. Die Gipfel des Jägerkamp und des Aiplspitz sind in einer überschaubaren Zeit erreicht und beim Abstieg zum Taubensteinhaus bietet sich eine weitere Einkehrmöglichkeit. Wer jetzt noch Lust auf einen reizvollen dritten Gipfel hat, nimmt an der Taubenstein-Bergstation den kleinen Umweg von 20 Minuten (hin und zurück) in Kauf und hat nochmal das Gefühl des "Bergsteigens", denn der kurze und teilweise seilversicherte Gipfelsturm ist durchaus etwas anspruchsvoll. Wenn danach der Nachwuchs schwächelt, können wir bequem mit der Kabinenbahn zum Spitzingsee abfahren und brauchen von dort nur noch die wenigen letzten Meter zum Spitzingsattel laufen. Andernfalls bietet sich beim Abstieg in der Schönfeldhütte noch eine dritte wunderbare Einkehrmöglichkeit.

Autorentipp

  • die verschiedenen Käsesorten auf der Jägerbauernalm probieren

Info

Schwierigkeit
mittel
Aufstieg
963 hm
Abstieg
963 hm
Tiefster Punkt Spitzingsattel
1127 m
Höchster Punkt Aiplspitz
1759 m
Dauer
5:30 h
Strecke
13,5 km

Details

Kondition
Erlebnis
Landschaft
Gefahrenpotential
Technik

Beste Jahreszeit

Januar
Februar
März
April
Mai
Juni
Juli
August
September
Oktober
November
Dezember

Auf dem Weg entdecken

Wegbeschreibung

Start

DAV-Haus Spitzingsee bzw. am Spitzingsattel nördlich des Spitzingsees

Ziel

wie Start

Weg

Wir laufen vom DAV-Haus Spitzingsee die Teerstraße nördlich bis zum Spitzingsattel (fünf bis zehn Minuten), wechseln die Straßenseite und gehen zum äußeren linken Teil des Parkplatzes. Dort zweigt unser Pfad ab. Anfänglich noch in einigen Serpentinen über eine Weide führend, taucht dieser im Verlauf in montanen Wald ein. Sanft ansteigend geht es vorwärts, zwischendurch ab und zu mal kleinere Schutt- bzw. Geröllflächen überquerend. Einmal muss im zweiten Drittel dieses Abschnittes eine Steilstufe überwunden werden, die bei nassem Untergrund (felsdurchsetzter Waldboden) Trittsicherheit verlangt.

Nach einer guten Stunde mündet dieser schöne Pfad in einen anderen Weg (Wanderweg 642), auf dem wir uns rechts halten. Schon nach 20 Minuten verlassen wir die montane Waldstufe und erreichen den oberen Rand eines riesig großen Kessels, an dem wir links haltend (südostwärts) weiter in Richtung Jägerbauernalm (1544 m) wandern (fünf Minuten).

Hier werden wir am Wegesrand durch ein bunt beschriebenes Schild begrüßt, auf dem vor allerhand frei umherlaufenden Lebewesen "gewarnt" wird. Wir entdecken schon recht bald Anco, das Alpaca, die faul herumliegende pechschwarze Sau und ein paar Ziegen. Anco möchte allerdings lieber seine Ruhe haben und sucht schnell das Weite - vielleicht sind ihm die umher rennenden Kinder doch ein bisschen zu viel geworden.

Nach der netten Einkehr bei der sehr netten und kommunikativen Sennerin nehmen wir hinter (ostwärtig) der Alm den direkten ostwärtigen Aufstieg zum Jägerkamp-Grat. Der Aufstieg ist technisch leicht, aber recht stramm - wer es etwas sanfter bevorzugt, hätte hinter der Alm die Möglichkeit, den linken nordostseitigen der beiden Aufstiege zu nehmen und käme mit einem kleinen Umweg ebenso am Grat heraus.

Am latschenbewachsenen Grat dann rechts (südwärts) bis zum Gipfelkreuz des Jägerkamp (1748 m). Von dort geht es dann über den anfänglich ebenso latschenbewachsenen leichten Ostgrat weiter, den Benzingspitz auf dem Wanderpfad 643 südseitig passierend, bis wir uns an einer Wegkreuzung links halten, um zunächst über eine weitläufige Weidefläche am nördlichen Rand eines Talkessels zum Tanzeck zu gelangen. Am Tanzeck (am östlichen Rand des Talkessels) müssen wir uns noch einmal links halten und werden wir schon recht bald auf die alpine Gefahr des nun folgenden Steigs aufmerksam gemacht. Es kommt die erste Seilversicherung und hinter einer letzten Rechtsbiegung um einen Felsen befinden wir uns auf dem Westgrat zum Aiplspitz, der mit einer seilversicherten Stelle und kurz darauf mit einer Kletterstelle im I. Schwierigkeitsgrad beginnt. Der Rest des Grates ist relativ leicht zu bewältigen, teilweise mit einigen Kraxelstellen, die aber keine wesentlichen Absturzgefahren in sich bergen. Schnell ist der Gipfel des Aiplspitz (1759 m) erreicht. Der oben zahm anmutende Gipfelbereich täuscht ein wenig über den wahren Charakter des Aiplspitz hinweg, denn nach Norden hin zeigt er seine wilde felsige und nicht zu unterschätzende Seite. Es führt von dort ein steiler und schrofiger Pfad hinauf, der auf den ersten Blick gar nicht so leicht entdecken ist. 

Wir wählen als Abstieg jedoch den sanften und leichten Ostgrat (Wanderpfad 641), der in wenigen Minuten auf eine Wiese trifft, die uns signalisiert, dass wir über eine weitläufige Weidelandschaft südwärts in Richtung Krottentaler Alm (1435 m) absteigen. 

An der Krottentaler Alm müssen wir einmal Acht geben, denn gleich hinter dem Gebäude führt rechts ein zunächst schlecht markierter Pfad in Richtung Süden zum Taubensteinhaus. Im Verlauf wird der Pfad deutlich und ist auch besser markiert. Den nach knapp 200 Metern hinter der Krottentaler Alm links abgehenden Pfad zur Bayerländerhütte ignorieren wir und bleiben rechts. Auf einem schönen Pfad erreichen wir das Taubensteinhaus, an dem wir nach rechts abbiegen und in zehn Minuten die Taubenstein-Kabinenbahn-Station erreichen.

An der Station besteht nun die Möglichkeit, durch einen 20-minütigen Abstecher den Taubenstein (1692 m) zu besteigen. Dazu gehen wir an dem kleinen Spielplatz durch das Viehgatter (der Taubenstein ist ausgeschildert). Der Rückweg vom Taubenstein erfolgt auf gleichem Weg. Von der Bahnstation steigen wir nun in Richtung Spitzingsattel ab. Zunächst müssen wir hierzu bis zur Wegkreuzung zurücklaufen, an der wir vom Taubensteinhaus gekommen sind und uns nun links halten (Wanderweg 644). Unser letztes Zwischenziel ist die Schönfeldhütte (Wegweiser), die wir anfänglich auf einem Pfad, später auf einem geteerten Almweg (Wanderweg 645a) erreichen. Direkt von der Schönfeldhütte führt nun ein Pfad (643) über eine Weidefläche ohne wesentliche Höhenunterschiede unterhalb des "Wilden Fräuleins" am Hang entlang in Richtung Spitzingsattel. Kurz hinter einer Wegeinmündung, an der wir geradeaus weiterlaufen, wird unser letzter Kilometer eingeläutet, der sich allerdings etwas anstrengend über einen steinig-wurzeligen Weg zieht. Hier ist nochmal Konzentration gefragt, um im finalen Abstieg nicht umzuknicken. Schon bald erreichen wir unseren Ausgangspunkt der Wanderung.

Anreise

Öffentliche Verkehrsmittel

  • mit der Bayerischen Oberlandbahn (BOB) regelmäßige Verbindungen aus München (i. d. R. stündlich) zum Bahnhof Fischhausen-Neuhaus (Richtung Bayrischzell)
  • vom Bahnhof Fischhausen-Neuhaus mit dem Bus 9562 bis zur Station "Spitzingsattel" (an Bahnzeiten angepasste Abfahrtzeiten)

Anfahrt

  • aus München die A 8 in Richtung Salzburg
  • Ausfahrt 98 (Weyarn), dann rechts halten
  • über die Münchener Str., im Verlauf Miesbacher Str. und Landstraße in Richtung Miesbach fahren
  • in Miesbach anfangs die B 472, später die B 307 in Richtung Schliersee fahren
  • hinter Neuhaus rechts auf die Spitzingstraße abbiegen und diese bis zum Spitzingsattel fahren

Parken

  • Parkplatz am Spitzingsattel (kostenpflichtig)

Weitere Informationen

  • Beim Erreichen des riesigen Talkessels kurz vor der Jägerbauernalm (nach dem Verlassen des Waldes) bitte etwas Brennholz sammeln und mit zur Alm nehmen.

Ausrüstung

  • normale Bergwanderausstattung
  • feste knöchelhohe Bergwanderschuhe der Kategorie A/B oder B
  • ggf. Stöcke

Sicherheitshinweise

  • Auf dem aufgelassenen Steig zwischen dem Spitzingsattel und dem Weg 642 zur Jägerbauernalm ist Trittsicherheit erforderlich - es gibt einige Kraxelstellen an stark abschüssigen Stellen.
  • Auf dem Grat zum Aiplspitz (ab dem Tanzeck) ist Trittsicherheit und Schwindelfreiheit erforderlich (zwei seilversicherte Stellen und eine kurze Kletterstelle im I. Schwierigkeitsgrad gleich zum Beginn - danach entspanntes Gehen bzw. leichtes Kraxeln bis zum Gipfel)