Vom Spitzingsee zum Brecherspitz und zur Bodenschneid

DAV-Haus Spitzingsee (1.124m) - DAV Sektion München
Blick über den Grat zum Brecherspitz
Auf dem Grat zum Brecherspitz
Der Brecherspitzgipfel
Aussicht vom Brecherspitz auf den Schliersee
Warnhinweis auf dem Weg zur Freudenreichkapelle
Der Weg zur Freudenreichkapelle
Die kleine Kapelle auf dem Rücken gegenüber vom Brecherspitz
Die kleine Kapelle auf dem Rücken gegenüber vom Brecherspitz
In der kleinen Freudenreichkapelle
Aussicht von der Freudenreichkapelle zum Brecherspitz (links)
Der Abstieg von der Kapelle
Der Ruhebereich der unteren Freudenreichalm
An der Unteren Freudenreichalm
Der Beginn des nordseitigen Aufstiegs zum Bodenschneidgipfel
Kurze felsige Passage zum Bodenschneidgipfel
Der nordseitige Aufstieg zum Bodenschneid
Aussicht vom Bodenschneid auf den Tegernsee
Der Bodenschneidgipfel
Der südöstliche Abstieg vom Bodenschneidgipfel
Rückblick zum Bodenschneid, Tegernsee und Wallberg (links)
Aussicht auf den Spitzingsee am Ende der Tour
Die Hinweise für den Weg ab der Westseite Krettenburg zum Bodenschneidhaus
Der rutschige Pfad in Richtung Bodenschneidhaus (WW627)
Der stark verwurzelte steile Pfad vom Bodenschneid zum Suttenstein

Die Tour

Eine landschaftlich abwechslungsreiche Bergwanderung im Bayerischen Voralpenland, die uns auf ruhigen Wegen über zwei weniger bekannte schöne Gipfel und deren Grate bzw. Bergkämme führt.

Die beiden Gipfel Brecherspitz und Bodenschneid mit ihren Höhen knapp unter 1700 m bieten trotz ihrer relativ geringen Höhe wunderschöne Aussichten über die Schlierseer und Tegernseer Region.

Während die meisten Tagesausflügler größtenteils auf den ostseitig des Spitzingsees liegenden Gipfeln Rotwand, Rauhkopf und Taubenstein unterwegs sind, was durch die Seilbahn zur Taubenstein-Bergstation wesentlich erleichtert wird, wirken die beiden Berge dieses Tourenvorschlags vergleichsweise ruhig und weniger überlaufen.

Die Tour ist geprägt von überwiegend saftig-grünen Alm- und montanen Waldlandschaften; Der Gipfel- und Gratbereich insbesondere des Brecherspitz hat darüber hinaus auch felsige Bereiche und eine Latschenvegetation zu bieten. Vor allem die Nordseite des Brecherspitz-Westgipfels bricht steil ab, so dass kurze Passagen im Zwischenabstieg auf dem Grat Trittsicherheit und Schwindelfreiheit verlangen (Seilversicherungen).

Die hier vorgestellte recht lange Tour mit vielen Höhenmetern kann ab dem Freudenreichsattel/Obere Firstalm abgekürzt werden.

Autorentipp

  • Übernachtung im DAV-Haus Spitzingsee - erstklassige Verpflegung (Halbpension) - vor allem abends - durch die Verpflegungskooperation mit der Albert-Link-Hütte, ebenso Selbstversorgung möglich

Info

Schwierigkeit
mittel
Aufstieg
1374 hm
Abstieg
1374 hm
Tiefster Punkt DAV-Haus Spitzingsee
1124 m
Höchster Punkt Brecherspitz
1683 m
Dauer
6:30 h
Strecke
16,0 km

Details

Kondition
Erlebnis
Landschaft
Gefahrenpotential
Technik

Beste Jahreszeit

Januar
Februar
März
April
Mai
Juni
Juli
August
September
Oktober
November
Dezember

Auf dem Weg entdecken

Wegbeschreibung

Start

DAV-Haus Spitzingsee bzw. Spitzingsattel

Ziel

wie Start

Weg

Wir laufen vom DAV-Haus Spitzingsee die Teerstraße nördlich bis zum Spitzingsattel (fünf bis zehn Minuten). Wir brauchen die Straßenseite an der Hauptstraße nicht zu wechseln, denn wenige Schritte oberhalb unserer Teerstraße zweigt ein bequemer Forstweg (Wanderweg 637) in westliche Richtung zur Oberen Firstalm ab, dem wir fortan folgen.

Nach einer guten halben Stunde kurz vor dem Erreichen der Oberen Firstalm biegen wir an einem Wegweiser rechts auf einen kleinen Pfad ab, der zum Brecherspitz führt. Nach wenigen Schritten teilt sich der Pfad nochmals, dort müssen wir uns erneut rechts halten (WW 625).

Hier werden wir das erste Mal etwas gefordert, denn von nun an schlängelt sich der Pfad ziemlich steil am Südwesthang in nordöstliche Richtung aufwärts, bis wir nach 40 Minuten den Vorgipfel des Brecherspitz erreichen, Wir erkennen diesen an der Antenne, die dort steht.

Wir wandern in östliche Richtung zum Hauptgipfel weiter (roter Weg) und müssen einen seilversicherten ausgesetzten Zwischenabstieg bewältigen, der aber technisch nicht weiter schwierig ist. Dennoch ist hier Aufmerksamkeit, Trittsicherheit und Schwindelfreiheit geboten. Der Rest des Grates ist leicht zu bewältigen. Wir stehen nach etwa 20 Minuten seit dem Vorgipfel am Gipfelkreuz des Brecherspitz (1683 m) und genießen die Aussichten.

Der Weiterweg erfolgt absteigend über den latschenumgebenen Nordgrat, der zwar nicht ausgesetzt ist, aber dennoch einige kraxelige Passagen aufweist. Manche der felsigen Bereiche im ersten Drittel bieten wenig gute Trittmöglichkeiten, so dass es vor allem bei Nässe schon mal eine rutschige Angelegenheit sein könnte.

Der Pfad wird aber zunehmend leichter und wir steigen im weiteren Verlauf auf schönem Pfad westlich in Richtung Ehardhütte auf eine Höhe von 1308 m ab (knapp 45 Minuten seit dem Brecherspitzgipfel).

Nachdem wir die Ehardhütte links liegen gelassen haben, steigen wir aus dem Kessel wieder in westliche Richtung auf. Mit Erreichen des Sattels (1481 m) halten wir uns links (südlich) und steigen durch schattenspendenden Wald weiter auf. Wir passieren später den Waldrand und erblicken kurz darauf die kleine Freudenreichkapelle (1587 m/45 Minuten seit der Ehardhütte), die uns für ein paar Minuten innehalten lässt.

Der nun folgende Abstieg über den Pfad auf dem sehr steilen Wiesenhang in südwestliche Richtung kann bei nassem Untergrund durchaus problematisch sein. Wir erreichen zügig eine kleine Hütte, an der wir uns am Wegweiser rechts halten und weiter unschwierig über eine Weide in Richtung Untere Freudenreichalm (1262 m/im Sommer bewirtschaftet) wandern (blauer Weg). Bis hierher 30 Minuten seit der Kapelle.

Ab der Alm entscheiden wir uns für den Pfad in südliche Richtung (ausgeschildert Obere Firstalm). 200 m hinter dem Freudenreichsattel (1371 m) bzw. 20 Minuten seit der Freudenreichalm zweigt rechts (westlich) der Pfad in Richtung Bodenschneid/Bodenschneidhaus ab (nördlich des Berges Krettenburg). Hier bestünde alternativ die Möglichkeit einer Einkehr in der Oberen Firstalm, wenn wir fünf Minuten weiter in südliche Richtung laufen würden.

Der Pfad (WW 627) führt in weiten Teilen durch montane Waldlandschaft. Nach gut 500 Metern/15 Minuten am dortigen Abzweig sollten wir die Warnung "Weg sehr nass und rutschig" und "Nur für Geübte" durchaus ernst nehmen, denn wir müssen aufgrund des nassen Waldbodens und rutschiger Wurzeln und Steine tatsächlich trittsicher sein. Die Einstufung als "schwarzer Weg" lässt allerdings eher vermuten, dass hier die klassischen alpinen Gefahren lauern. Tatsächlich wirkt dieser schmale Pfad nicht sehr alpin, wenngleich er aufgrund ebendieser fehlenden klassischen alpinen Geländeform auf keinen Fall unterschätzt werden sollte, weil er dicht an steilen Wald- und Wiesenhängen vorbeiführt, an denen ein Ausrutschen unbedingt vermieden werden muss.

Nach 20 Minuten ist dieser Wegabschnitt überwunden und wir biegen am Wegkreuz links auf den Pfad zum Gipfel ab. Unschwierig und mäßig ansteigend geht es in zahlreichen Serpentinen, zwischendrin einen Klettergarten passierend, aufwärts. Etwa weitere 45 Minuten später kündigt eine felsige Steilstufe, die mit einer harmlosen Kraxeleinheit überwunden wird, den Gipfelbereich der Bodenschneid (1668 m) an.

Der Abstieg von diesem schönen Gipfel erfolgt in südöstlicher Richtung (Wanderweg 634), anfangs noch harmlos, im Verlauf durch einen Fichtenwald recht anstrengend über einen steilen Wurzelpfad, später über zahlreiche Steine.

Am Aussichtspunkt am Suttenstein (1398 m/30 Minuten vom Gipfel) genießen wir kurz die Aussicht in Richtung Süden, bevor wir nördlich in Richtung Untere Firstalm über eine Weide absteigen (zehn Minuten).

Ab der Unteren Firstalm (1318 m) wandern wir unsere Schlussetappe zunächst auf einem Schotterweg, der in einen asphaltierten Weg übergeht. Am großen Parkplatz vor der Münchner Hütte folgen wir der Straße nach links bis zu unserem Ausgangspunkt der Wanderung (35 Minuten seit der Unteren Firstalm).

Anreise

Öffentliche Verkehrsmittel

  • mit der Bayerischen Oberlandbahn (BOB) regelmäßige Verbindungen aus München (i. d. R. stündlich) zum Bahnhof Fischhausen-Neuhaus (Richtung Bayrischzell)
  • vom Bahnhof Fischhausen-Neuhaus mit dem Bus 9562 bis zur Station "Spitzingsattel" (an Bahnzeiten angepasste Abfahrtzeiten)

Anfahrt

  • aus München die A 8 in Richtung Salzburg
  • Ausfahrt 98 (Weyarn), dann rechts halten
  • über die Münchener Str., im Verlauf Miesbacher Str. und Landstraße in Richtung Miesbach fahren
  • in Miesbach anfangs die B 472, später die B 307 in Richtung Schliersee fahren
  • hinter Neuhaus rechts auf die Spitzingstraße abbiegen und diese bis zum Spitzingsattel fahren

Parken

  • Parkplatz am Spitzingsattel (kostenpflichtig)

Weitere Informationen

  • sehr gemütliche Einkehrmöglichkeiten in der Unteren Freudenreichalm (Sommer) und in der Oberen Firstalm

Ausrüstung

  • normale Bergwanderausstattung
  • festes Schuhwerk (Kategorie B)
  • ggf. Stöcke

Sicherheitshinweise

  • kurze seilversicherte und ausgesetzte Stellen im Zwischenabstieg vom Brecherspitz-Westgipfel zum Brecherspitz-Hauptgipfel
  • rutschiger Pfad an steilen Wald- und Wiesenhängen zwischen Krettenburg und nordseitigem Gipfelanstieg zum Bodenschneid (Wanderweg 627, Einstufung als schwarzer Weg)