Schwierigkeit |
mittel
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Aufstieg
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845 hm |
Abstieg
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1006 hm |
Tiefster Punkt |
Waitzinger Alm 939 m |
Höchster Punkt |
Rotwand 1884 m |
Dauer
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6:00 h |
Strecke
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14,1 km |
Vom Spitzingsee über Taubenstein und Rotwand zum Pfanngraben
Die Tour
Landschaftlich abwechslungsreiche Wanderung im Bayerischen Voralpenland, bei der sich schöne Aussichten an der Rotwand, tolle Wiesen- und Almlandschaften sowie die eindrucksvolle Klamm des Pfanngrabens abwechseln.
Diese Tour auf den technisch leichten Rotwandgipfel ist für Liebhaber ruhigerer Zustiegswege interessant, die sich dem "Münchener Hausberg" etwas abseits der Normalwege bzw. ohne Seilbahnfahrt nähern möchten.
Wer die montane und subalpine Vegetationsstufe in den Bayerischen Voralpen mit ihren saftiggrünen Almlandschaften, gesunden Mischwäldern sowie idyllisch plätschernden Bächen liebt und gleichzeitig ein Gipfelerlebnis mit nahegelegener Einkehrmöglichkeit haben möchte, kommt bei diesem Tagesausflug in der Kulturlandschaft der Schlierseer Berge auf seine Kosten.
Pflanzenfreunde werden sich über den Artenreichtum freuen. Die Gegend an der Rotwand, speziell am Rotwandkopf, auf den Wiesen rund um die Kümpflalm sowie am Pfanngraben hat ein vielfältiges Spektrum an Pflanzen und unter anderem einige seltene Blumen zu bieten. Strauß-Glockenblumen (Rotwandkopf) und Frauenschuh (Pfanngraben) sind nur zwei Vertreter in dieser schönen Vegetation.
An schönen Aussichten soll es hier natürlich auch nicht fehlen. Weit lässt es sich blicken, wenn wir den ohne Schwierigkeiten zu begehenden Gipfelbereich der Rotwand erreicht haben. Dieser Gipfel ist grundsätzlich sogar ganzjährig zu besteigen.
Auch der eher kleine Taubenstein geizt nicht mit Fernblicken. Um diese zu genießen, müssen wir bei der Besteigung allerdings Hand anlegen, um eine Schrofenpassage und eine kurze seilversicherte Stelle zu überwinden.
Einsamkeit dürfen wir rund um diese beiden Gipfel freilich nicht erwarten. Insbesondere wegen der schnellen Erreichbarkeit mit der Taubenstein-Kabinenbahn und der bequemen Wege erfreuen sich diese großer Beliebtheit.
Spürbar ruhiger wird es wieder in Richtung Pfanngraben. Dieser trägt seinen Namen zu Recht, hat er doch zahlreiche kleine Wasserfälle, die in Tausenden von Jahren saphirgrün leuchtende Gumpen in den Bachverlauf gespült haben, die wie kleine Pfannen daherkommen. Insbesondere im letzten Drittel bieten sich einige wunderbare Gelegenheiten, ein erfrischendes Bad im Pfanngraben zu nehmen oder einfach nur die Füße hineinzuhalten. Es empfiehlt sich daher an heißen Sommertagen, ein kleines Handtuch und eine(n) Badehose/-anzug in den Rucksack zu packen.
Autorentipp
- Ab Juni kann mit etwas Glück die seltene Strauß-Glockenblume am Rotwandkopf entdeckt werden.
- ein erfrischendes Bad in einem der Gumpen des Pfanngrabens nehmen
Info
Karte
Details
Kondition
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Erlebnis
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Landschaft
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Gefahrenpotential
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Technik | |
Exposition |
N
O
S
W
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Beste Jahreszeit
Auf dem Weg entdecken
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Wegbeschreibung
Start
DAV-Haus Spitzingsee bzw. Spitzingsattel
Ziel
Bushaltestelle (Bus 9560) an der Waitzinger Alm
Weg
Wir laufen vom DAV-Haus Spitzingsee die Teerstraße nördlich bis zum Spitzingsattel (fünf bis zehn Minuten), wechseln die Straßenseite und überqueren den großen Wanderparkplatz in südliche Richtung. Am Ende des Parkplatzes geht von diesem ein Pfad ab, der anfangs über eine Weide führt. Mit Erreichen des Waldes verläuft der Pfad in mäßiger Steigung in südöstlicher Richtung. An einer Weggabelung halten wir uns rechts (Wanderweg 644) und haben nach etwa 300 Metern die Die Stahlseile der Taubenstein-Seilbahnüber unseren Köpfen.
Wir müssen nach einer knappen Stunde die kleine Zufahrtsstraße zur Schönfeldhütte überqueren und wandern auf dem gegenüber befindlichen Pfad weiter zur Bergstation der Taubenstein-Kabinenbahn (etwa 1600 m/bis hierher anderthalb Stunden).
Unser erstes Ziel, der Taubenstein (1692 m), wird nach weiteren 10 Minuten auf unschwierigem Weg bzw. Pfad erreicht. Der Berg, der von Norden her über dessen Ostseite bestiegen wird, wirkt von der nord- bzw. westseitigen Perspektive wegen seiner steilen Felswand durchaus imposant. Die letzten Meter von der zahmeren Ostseite auf diesen kleinen Gipfel sind dennoch steil und führen durch eine kurze seilversicherte Rinne im Schrofengelände, so dass Trittsicherheit notwendig ist. Viele Tagesausflügler, die wir beobachtet haben, haben an dieser Stelle Schwierigkeiten, insbesondere beim Abstieg, denn dieser erfolgt grundsätzlich auf gleichem Weg, Zudem besteht hier erhöhte Steinschlaggefahr. Der Alternativweg durch ebenfalls schrofiges, aber ungesichertes Gelände etwas weiter südlich sollte nur von sehr trittsicheren Wanderern begangen werden.
Nach dem Gipfelbesuch wandern wir auf bequemem Weg weiter südwärts (Wanderweg 642) in Richtung Rotwand, passieren hierbei den Lempersberg an seiner Westseite (angrenzendes ausgeschildertes FFH-Gebiet/Flora-Fauna-Habitat) und stehen nach einer dreiviertel Stunde auf einem grasigen Bergrücken, auf dem rechterhand ein kleiner einsamer Felsgipfel (Kirchstein/1802 m) thront. Wir halten uns hinter dem Drehkreuz links und bleiben auf dem kleinen Pfad am Fuße der Felswände (u. a. des Rotwandkopfes) und steigen nicht in Richtung Hütte ab. Der kleine Pfad mündet in den bequemen Schotterweg, der zum Gipfel der Rotwand führt. Auf diesem stehen wir nach einer weiteren halben Stunde seit unserem grünen Bergrücken.
Anfangs auf gleichem Weg zurückgehend, dann aber auf das Rotwandhaus zuhaltend, steigen wir ab. Kurz vor dem Rotwandhaus (1737 m), am dortigen Wegweiser, biegen wir links bzw. nach Osten ab, laufen knapp zehn Minuten und halten uns nun rechts (Kümpflscharte/1695 m/Wanderweg 646). Stetig an Höhe verlierend passieren wir südwärts inmitten toller Blumenwiesen absteigend die Kümpflalm (1504 m).
In Höhe dieser lohnt es sich (optional), den Weg kurzfristig nach rechts zu verlassen und inmitten der dort befindlichen zahlreichen kleineren Felsblöcke ein windgeschütztes Picknick zu machen, wenn die Gipfelrast an der Rotwand wegen Überfüllung schwer möglich ist.
Wir überqueren anschließend weglos die schöne Blumenwiese/Weide nach Süden, um wieder auf den ursprünglichen Pfad zu gelangen. Wer diesen kleinen Schlenker nicht machen möchte, bleibt ab der Kümpflalm einfach auf dem Weg.
Das Ende der weitläufigen Almweide markiert die übliche Holzbarriere/Viehsperre (45 Minuten seit der Kümpflscharte) und wir betreten wieder montane Mischwald-Landschaft. An einer folgenden Wegkreuzung halten wir uns rechts und befinden uns nach kurzer Zeit oberhalb des Pfanngrabens.
Diesem Pfad bzw. später breiter werdenden Weg folgen wir, zwischendurch immer wieder mal einen plätschernden Seitenbach überquerend, bis zum Schluss unserer Wanderung. Im letzten Wegabschnitt bekommen wir die Gelegenheit, die Füße in den Bach zu halten oder gar ein Bad zu nehmen.
An der Waitzinger Alm müssen wir auf der Fahrstraße links abbiegen und etwa 100 Meter südwärts laufen, um zur Bushaltestelle zu gelangen.
Nachdem uns der Bus zum Spitzingsee/Kirche gefahren hat, laufen wir an der Uferpromenade des Spitzingsees in nördliche Richtung. Nach 20 Minuten erreichen wir das Nordufer des Sees und laufen nach rechts weiter auf dem Weg in Richtung Spitzingsattel (10 Minuten) oder aber wir nehmen den kleinen unscheinbaren steilen Pfad wenige Meter links davon, um direkt zum DAV-Haus Spitzingsee zu gelangen (5 Minuten).
Anreise
Öffentliche Verkehrsmittel
- mit der Bayerischen Oberlandbahn (BOB) regelmäßige Verbindungen aus München (i. d. R. stündlich) zum Bahnhof Fischhausen-Neuhaus (Richtung Bayrischzell)
- vom Bahnhof Fischhausen-Neuhaus mit dem Bus 9562 bis zur Station "Spitzingsattel" (an Bahnzeiten angepasste Abfahrtzeiten)
Anfahrt
- aus München die A 8 in Richtung Salzburg
- Ausfahrt 98 (Weyarn), dann rechts halten
- über die Münchener Str., im Verlauf Miesbacher Str. und Landstraße in Richtung Miesbach fahren
- in Miesbach anfangs die B 472, später die B 307 in Richtung Schliersee fahren
- hinter Neuhaus rechts auf die Spitzingstraße abbiegen und diese bis zum Spitzingsattel fahren
Parken
- Parkplatz am Spitzingsattel (kostenpflichtig)
Weitere Informationen
- Die Rückfahrt von der Waitzinger Alm zum Spitzingsee/Kirche erfolgt mit dem Bus 9560 - dieser fährt nachmittags mehrere Male (Fahrplaninfos unter www.rvo-bus.de). Die letzten anderthalb Kilometer zum Ausgangspunkt unserer Wanderung erfolgen überwiegend auf bequemem Weg an der Spitzingsee-Ostseite
- Einkehrmöglichkeit im Rotwandhaus (Auszeichnung nach der DAV-Initiative "So schmecken die Berge", ganzjährig außer 22.12. bis 24.12., ggf. vorher erfragen)
Ausrüstung
- normale Bergwanderausstattung
- festes Schuhwerk (Kategorie A/B oder B)
- ggf. Stöcke
Sicherheitshinweise
- kurze seilversicherte Stelle im Schrofengelände am Taubenstein sowie Steinschlaggefahr durch oberhalb befindliche Wanderer