Schwierigkeit |
mittel
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Aufstieg
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453 hm |
Abstieg
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453 hm |
Tiefster Punkt | 441 m |
Höchster Punkt | 630 m |
Dauer
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6:00 h |
Strecke
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76,3 km |
Vom Chiemsee zum Waginger See
Radtour
tourinfra.com
Die Tour
„Vom Chiemsee zum Waginger See” Seebruck - Traunstein - Waging - Stein a.d. Traun - Palling - Tengling - Tachinger See - Waginger See - Waging - St. Leonhard - Traunstein - Nußdorf
Charakteristik - Die Grenze zwischen Bayern und Salzburg hat sich im Laufe der Jahrhunderte immer weiter nach Osten verschoben. Waren einst Trostberg, dann Traunstein, dann Teisendorf Grenzorte, so verläuft sie heute entlang der Flußlinie Saalach/Salzach. So führt denn diese Tour ein Stück weit in ehemals salzburgisches Land, das auch heute noch seine Verbundenheit mit dem Hl. Rupertus nicht leugnen kann -
und will. Auf dem Rückweg wird Traunstein - von manchen Lokalpatrioten gerne als „Chiemgaumetropole”
betitelt - angefahren. Das „weiße Gold”, also das Salz hat dieser liebenswerten Stadt über lange Zeit hinweg
eine große Bedeutung gegeben.
Streckenbeschreibung:
Nach der Brücke mit M[Klosterweg] alzabwärts. In einer Linksschleife der < Alz > entfernt sich der Weg vom Fluß.
Alz - Breitgelagert umläuft und umstrudelt der drängende Fluß viele Inseln, Sandbänke, Schilfzungen, und an drei Stellen wird er von alten Holzwehren gestaut und verlangsamt, geteilt und zerzaust. Eine der Inseln ruht wie ein großes riedgelbes, von feinem Piepsen erfülltes Vogelnest in rundum geschlossener Schlaufe,
eine andere steht als gestrandetes schlankes Schiff mit Masten aus Pappeln im Wasser, einige sind dunkle Waldstücke, vom Ufer abgerissen. Kein Wunder, daß die Alz sich in Mäandern fortbewegt, um vom Fleck zu kommen, zwischen Seebruck und Höllthal stehen ihr ja die geschlossenen Endmoränenkränze im Weg, die das Chiemsee-Staubecken nach Norden abgrenzen. (Lilian Schacherl, Der Chiemgau).
Nun über freies Gelände nach Stöffling (mit seinem rekonstruierten Keltengehöft), durch den kleinen Ort hindurch und weiter bis zur Kirche von Truchtlaching.
Truchtlaching - Daß die Gegend von Truchtlaching schon zur Latenezeit besiedelt war, beweist die noch gut erhaltene keltische Viereckschanze auf dem nahen „Schlößlberg”. Die Ritter von Truchtlaching kommen urkundlich erstmals im 12. Jh. vor. Ihre Burg lag über der Alzbrücke, einem alten Flußübergang mit Zollrechten.
1643 schließlich kaufte die Hofmark das nahe Kloster Baumburg, das die Herrschaft bis zur Säkularisation des Jahres 1803 in Händen hielt. Die Pfarrkirche, die Johannes den Täufer zum Patron hat, bewahrt einige gute Grabsteine der Ritter von Truchtlaching und ihrer Nachfolger.
Die Route bleibt auf dem rechten Ufer der < Alz >, führt in leichtem Auf und Ab über Mühle zur Landstraße Truchtlaching - Altenmarkt, überquert diese > [Niesgau] und verläuft, eine große Flußschleife abschneidend, nach Niesgau. Noch einen knappen Kilometer im Talgrund, dann hinauf nach Offling. Von hier ab M[oM] weiter auf der Straße, in der Linkskurve einer Gefällstrecke scharf rechts abbiegen, im Straßenzug 'Dieplinger Leite' - 'Berndlring' die Bahnlinie Traunstein-Trostberg überqueren zur B 304 und über die Traun nach Stein a. d. Traun.
Stein a. d. Traun - Drei Attribute als Sitz einer ehemaligen Herrschaft hat das Dorf aufzuweisen: die Höhlenburg, das „Hochschloß” und das „Talschloß”. Das 1565 neuerbaute zinnen- und wappengeschmückte Talschloß Stein war Eigentum der herzoglichen Familie von Leuchtenberg und der Grafen von Arco-Zinneberg.
Die Höhlenburg wird man erst gewahr, wenn man den äußeren und den inneren Schloßhof durchschritten hat. Hinter und über dem neuen Schloß steigt unmittelbar über dem inneren Schloßhof eine Nagelfluhwand empor, aus der eine Anzahl schwarzgähnender Fensterluken hervorschauen. Das ist die Außenfassade der Höhlenburg Stein, die am besten erhaltene und größte Höhlenburg Deutschlands. Alles an diesem Bauwerk ist natürlicher Fels. Es folgt ein Gewirr von unheimlichen, vom Tageslicht nur spärlich erhellten Felsenkammern, Gängen, Gewölben und Wehrbauten, ein Felslabyrinth, das drei Stockwerke umfaßt. Das „Hochschloß” ist ein mittelalterlicher Bau, der früher wahrscheinlich als Beobachtungsposten gedient hat. Vor Jahrzehnten war er noch bewohnt, die Konsole eines in ihm stehenden offenen Kamins zeigt das gräfl. von Törringsche Wappen.
Die Weiterfahrt führt mit M[Traun-Alz-Weg] ca. 1,5 km neben der B 304 nach Süden, dann links abzweigend
mit > Traunreut] weiter auf Radweg noch knapp 2 km zu einer weiteren Abzweigung nach links > [Palling].
Diese verfolgend zwischen Steineck und Mais hindurch nach Höhenstetten und hinunter in das stattliche
Pfarrdorf Palling.
Palling - In der Zeit von der Säkularisierung bis zur Neuordnung auf dem Wiener Kongreß wechselte das Pfarrgebiet von Palling viermal den Landesherrn. Der Frankfurter Vertrag von 1810 brachte es schließlich unter bayerische Herrschaft.
Nun mit M[Traun-Tachinger See] über Gengham, dort rechts einbiegend zu einer Straßenspinne, dann in der
alten Richtung (ostwärts) weiter zu den wenigen Häusern von Lampertsham und weiter über Burg nach
Tengling.
Tengling - Auf dem Kirchenhügel von Burg bei Tengling stand die Burg der Tenglinger, die zu den Begründern einer Linie der Aribonen wurden. Die an Stelle der Burg stehende Kirche St. Mariä Himmelfahrt wurde nach einem Brand 1532 in gotischen Formen wieder aufgebaut.
In der 'Unteren Dorfstraße' links weiter, vor der Dorfkirche rechts abbiegen und mit M[Seeweg] über
Furthmühle nach St. Coloman.
Kirche St. Coloman - Aussichtsreich über dem Nordende des Waginger Sees gelegen. Anfangs des 16. Jhs. erbaut, mit einem Hochaltar der Salzburger Schule von 1515 aus der Werkstatt des Gordian Guckh aus Laufen. Der grandiose Blick über den See zur Alpenkette im Süden zeigt eine Landschaft, die an die oberitalienischen
Seen erinnert.
Waginger See - Mitten in der bäuerlichen Kulturlandschaft des Rupertiwinkels liegt der ca. 9 qkm große Waginger-Tachinger See, eingebettet in mit Feldern, Wäldern und Wiesen überzogene Hügel. Der kleinere, im Osten von einem teilweise bewaldeten Steilufer begrenzte Tachinger See ist von dem südlich gelegenen Waginger See durch eine bei Tettenhausen überbrückte Einschnürung getrennt. Den Salzburger Fürsterzbischöfen stand ab dem 11. Jh. die die ihnen von Kaiser Heinrich II. verliehene Fischgerechtigkeit
am See zu. Durch die Tieferlegung der Götzinger Ache, die am Südende des Sees bei Petting ausströmt und (nachdem sie Orte mit so merkwürdigen Namen wie Unverzug, Neunteufeln und Umundum berührt) bei Tittmoning in die Salzach mündet, sank der Seespiegel 1867 um 8 bayerische Schuh (2 Meter), so daß heute alle Orte außer Tettenhausen vom Seeufer abgerückt an den Hängen liegen.
Die Route wendet sich nun entschieden nach Süden, steigt in den Wald am Ostufer des Sees und senkt sich
dann wieder über Bicheln nach Tettenhausen. Hier wird die (durch die Absenkung entstandene) Wespentaille
zwischen dem < Tachinger See > und dem < Waginger See > überschritten. An der Straßengabel bei Krautenbach hält man sich links und über Fisching geht es hinein nach Waging.
Waging - 740 schenkte der Baiernherzog Theodebert dem Kloster Nonnberg in Salzburg den Ort „Uaginga” mit 40 Höfen und Mühlen. Die Lage an der „Unteren Salzstraße” führte zu ansehnlichem Wohlstand, um 1350 erhielt der Ort die Marktrechte. Bis 1809 gehörte Waging zum Fürsterzbistum Salzburg. Die Pfarrkirche St.
Martin, nach dem Brand von 1611 neugebaut, besitzt im Langhaus Stukkaturen aus der Wessobrunner Schule.
In der 'W.-Scharnow-Str.' mit M[Chiemsee/Waginger See] aus dem Ort heraus, die Umgehungsstraße wird
überquert und ansteigend hinauf nach Haslach. Über Untermoosen nach Köpfelsberg, rechts einbiegen nach
St. Leonhard am Wonneberg.
Kirche St. Leonhard - Spätgotisch aus dem Jahr 1496. Sie besitzt noch die wertvollen Altarflügelbilder, die der Laufener Gordian Guckh um 1515 gemalt hat (Nähe zur Donauschule). Sie zeigen außen die Hl. Laurentius, Johannes Bapt., Sebastian und Stephanus, innen Passionsdarstellungen mit hervorragenden Landschaftshintergründen.
Durch die heitere Landschaft des < Wonneberges > (nomen est omen) weiter nach Süden.
Wonneberg - Der Name bezeichnet das ehedem zum Fürsterzbistum Salzburg gehörige wellige Hochplateau zwischen Waging und dem Zeller Forst. Mit unvergleichlicher Meisterschaft sind die Kirchen von St. Leonhard, Kirchhalling und Egerdach als Höhepunkte in die Landschaft förmlich hineinkomponiert.
Die nächsten kleinen Ortschaften heißen Unterwendling, Oberwendling, Neuwimm und Reichwimm. Von hier an nun M[oM] auf dem ruhigen Sträßchen über Töfenreut und Geiersnest zu dem an der Bahnlinie Salzburg - Rosenheim gelegenen Dorf Lauter. In der 'Zeller Straße' in den Ort hinein, im Zentrum rechts abbiegen in die 'Römerstraße' und mit M[Salinenweg] parallel zur Eisenbahn nach Lacken und, das Waginger Bahngleis überquerend, nach Hufschlag. Unter der Salzburger Bahnlinie hindurch und in scharfem Gefälle (!) hinab in den Ortsteil Hallabruck und ins Zentrum von Traunstein.
Traunstein - Zur Römerzeit führte die wichtige Heeres- und Handelsstraße von Salzburg nach Augsburg in der Nähe des heutigen Traunstein über die Traun. Diesem alten Verkehrsweg dürfte Traunstein sein Entstehen verdanken. Das Werden der Stadt ist durch die Salzstraße Reichenhall – Traunstein – München ganz
bestimmt noch begünstigt. Von Bedeutung ist eine Stadturkunde vom 25. Juli 1359, in welcher der junge Herzog Stephan II. das alte Recht der Salzniederlage bestätigt. Das größte Ereignis in der Geschichte der Stadt Traunstein ist die Errichtung einer Saline. In Reichenhall war 1613 eine 23-prozentige Solequelle zutage getreten, für deren Ausbeute es an Holz für die Sudpfannen fehlte. So faßte man den kühnen Plan einer „Pipeline”, in welcher die Sole 31 Kilometer weit bis Traunstein geführt werden sollte. Dort konnte man die riesigen Wälder der Umgebung zum Salzsieden ausforsten. Der herzogliche Hofbaumeister Hans Reiffenstuel errichtete die Soleleitung mit sieben Pumpenhäusern und 9000 handgebohrten Holzrohren (Deicheln) in den Jahren 1617/19. Die Saline war bis 1912 in Betrieb. Noch heute steht auf dem Karl-Theodor-Platz der größte Teil der Gebäude, die das Besondere einer solchen Salzsiedlung erkennen lassen. In der Mitte des Platzes
erhebt sich die Salinenkapelle, die 1630/31 erbaut wurde. Die Pfarrkirche St. Oswald am Stadtplatz ist ein Werk des namhaften Kaspar Zucalli aus Graubünden. Berühmt ist der Traunsteiner Georgiritt am Ostermontag, bei dem mehrere hundert Pferde zum Ettendorfer Kircherl geritten werden und dort die Benediktion erhalten.
Vom 'Stadtplatz' durch die 'Ludwigstraße', die 'Wasserburger Straße' (hier unter der Bahn hindurch), die 'Herzog-Wilhelm-Straße' und die 'Wolkersdorfer Straße' aus der Stadt heraus. Beim Verkehrskreisel vor Wolkersdorf rechts abbiegen und an einem Umspannwerk vorbei nach Wang und Nußdorf.
Nußdorf - Die Kirche St. Lorenz ist eine wunderschöne spätgotische Landkirche.
Hier trifft man auf die M[Chiemsee/Waginger See], dieser folgend gewinnt man, erst über freies Gelände, dann durch Wald Sondermoning.
Sondermoning - Die Kirche St. Nikolaus und Johannes d. Täufer besitzt eine Kostbarkeit. Der Hochaltar, ein Flügelaltar ist das Werk zweier Bildschnitzer um 1490. Kern ist der Schrein mit den Figuren der beiden Kirchenpatrone.
Die markierte Route führt nun weiter nach Egerer. Im Gewerbegebiet rechts in die Landstraße einbiegen und M[oM] über Weidach und Fehling hügelig durch Felder und Wiesen nach Ising.
Ising - Das neugotische Schloß Ising stammt aus dem 19. Jh. und ist ein Zentrum des Reitsports. Die Kuratie- und Wallfahrtskirche Mariä Himmelfahrt in Ising ist eine der wenigen Kirchen im nördlichen Chiemgau, die in gotischer Schale Rokokoschmuck tragen. Mittelpunkt des Hochaltars ist die spätgotische Isinger Madonna,
eine stoffgekleidete Marienstatue mit Jesuskind und Szepter.
Von hier aus gelangt man in ein paar Minuten nach Arlaching und damit ans Ufer des Chiemsees. Noch 2 km
an der „Küste" entlang sind es zurück zum Ausgangspunkt Seebruck.
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Zeichen und Schriftarten im Text:
Seebruck Von der Route berührter Ort
> [Traunstein] Wegweiser
M[Salinenweg] Markierter Radweg
M[oM] Ohne Markierung
'Bahnhofstraße' Benannte Straße
< Traun > Berg-, Fluß-, See-, Flurname
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Text und Gestaltung: hansdaxer@t-online.de
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Seehotel Wassermann