Vermuntwerk

Quelle: Montafon, Autor: Roland Fritsch

Vermuntwerk

Beschreibung

Gesetztes Zeichen

Schon früh erkannte man das Potential des Montafon für die Energiegewinnung aus Wasserkraft. Vor allem die Silvretta mit ihren wasserreichen Gletschern und starken Gefällen erschien ideal für die Stromerzeugung. Das Vermuntkraftwerk war Teil eines koordinierten Ausbaus von Kraftwerken in Vorarlberg. Als es 1930 als erstes Kraftwerk der illwerke vkw ans Netz ging, war es das größte Wasserkraftwerk Österreichs. Außerdem wurde die erste große Überlandleitung Europas errichtet, mit der die alpine Wasserkraft mit den Wärmekraftwerken des Ruhrgebiets verbunden wurde.

Engpassleistung 157 MW

Zusätzlich zur Wochenspeicherfähigkeit des Vermuntsees steht dem Vermuntwerk die Jahresspeicherung des Silvrettasees zur Verfügung.

Lage
Das Vermuntwerk liegt in Partenen, der Ortschaft am Talschluss des Montafons. Im Vermuntwerk wird das Gefälle vom Vermuntsee (Höhe 1 743 m) zum tief eingeschnittenen Erosionsniveau des Montafons (Höhe 1 030 m) genutzt.

Baugeschichte
Das Vermuntwerk ist die erste Anlage der Werksgruppe der Illwerke. Der Bau des Kraftwerkes wurde im April 1925 beschlossen, im selben Jahr wurde mit den Arbeiten begonnen. Das Kraftwerk wurde 1930, noch vor Fertigstellung der Staumauer Vermunt, in Betrieb genommen. 1931 erfolgte die Einweihung durch Dekan Barnabas Fink, dem damaligen Landesrat und zuständigen Referenten für Energiewirtschaft. Das Krafthaus des Vermuntwerkes in Partenen, dessen schlichte Bauweise den technischen Erfordernissen angepasst wurde, ist ein gelungenes Beispiel österreichischer Industriearchitektur der 1920er Jahre.

Technische Besonderheit
Mit einer Leistung von damals 80 MW war das Vermuntwerk zum Zeitpunkt seiner Inbetriebsetzung das bis dahin größte Wasserkraftwerk Österreichs und übernahm bereits 1931 die Aufgaben der Frequenzhaltung im Verbund mit kalorischen Kraftwerken des Ruhrgebietes in Deutschland.

Inbetriebnahme
Das Kraftwerk ging im Jahre 1930 mit vier Maschinensätzen, die noch mit eindüsigen Turbinen ausgestattet waren, in Betrieb. Ein fünfter Maschinensatz kam 1939 dazu. Die vier eindüsigen Turbinen (22 MW) sind in den Jahren 1952 und 1953 durch zweidüsige Turbinen mit einer Leistung von je 30 MW ersetzt worden. Eine der damaligen eindüsigen Turbinenanlagen ist als Schaustück vor dem Vermuntwerk aufgebaut.

Quelle: Vorarlberger Illwerke AG

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