Über Fleischbank und Schafreiter durchs Karwendelvorgebirge (Zweitagestour)

Ostseite
Blick zu den Laliderer Wänden
Blick von der Terrasse Richtung Westen
Weitblick nach Westen vom Aufstieg auf der Südflanke der Fleischbank
Durch wilden Bergwald mit dem Karwendelmassiv (hier die Falkengruppe und Lalidererwände) im Rücken steigt man auf.
Am Kamm wachsen zahlreiche Alpenblumen, wie hier der Wundklee
Der Gipfelgrat ist nach Norden hin ausgesetzt und sollte daher nur von schwindelfreien Wanderern begangen werden - aber es lohnt sich!
Panoramastube
Die Terrasse
Blick vom Delpsjoch zur Hütte
Blick vom Schafreiter nach Nord-Nordwest - wir sehen die Moosenalm und das Grasköpfel, über dessen Kamm die Route verläuft, im Hintergrund der Walchensee
Von der Moosenalm sieht man im Westen den "Tafelberg" Vorderskopf
vom Grasköpfel blickt man zurück auf den eindrucksvollen Schafreiter und das Karwendelmassiv im Hintergrund

Die Tour

Traumhafte Höhenwanderung durch das weitgehend einsame Karwendelvorgebirge. Die kleineren Steige und Wanderwege sind nicht sehr anspruchsvoll und lassen sich mit etwas Vorsicht vollends genießen.

Autorentipp

Sehr abwechslungsreiche Tour in einem eher unbekannten Eck des Karwendels – die hauptsächlich oberhalb der Baumgrenze verlaufende Wanderung lässt einen die ganze Weite des Naturparks spüren!

Info

Schwierigkeit
mittel
Aufstieg
2030 hm
Abstieg
2200 hm
Tiefster Punkt 766 m
Höchster Punkt Schafreiter
2101 m
Dauer
10:45 h
Strecke
26,5 km

Details

Kondition
Erlebnis
Landschaft
Technik

Beste Jahreszeit

Januar
Februar
März
April
Mai
Juni
Juli
August
September
Oktober
November
Dezember

Wegbeschreibung

Start

Bushaltestelle "Mautstelle Hinterriß"

Ziel

Bushaltestelle Fall

Weg

1. TAG

Mit dem Bergsteigerbus bei der Haltestelle „Hinterriß Alpenhof“ angekommen, gehen wir kurz an der Mautstelle vorbei die Straße entlang, bis links der Steig abzweigt.

So erklimmen wir gleich zu Beginn in steilen Serpentinen die Südhänge der Fleischbank. Nach 1,5 Stunden etwa erreichen wir eine Jagdhütte (1558 m), bei der ein Steig zum Schönalmjoch abzweigt. Wir folgen aber dem Weg zur Fleischbank (2026 m), und noch eine Stunde später können wir uns entscheiden, ob wir auf den Gipfelgrat steigen wollen (Schwindelfreiheit und Trittsicherheit notwendig) oder unterhalb abkürzen, um dann in weiterer Folge das Wegekreuz zwischen Fleischbank und Hölzelstaljoch (2012 m) zu erreichen. Hier steigen wir nach Norden zum Ochsentalalm-Hochleger ab, wo es sich sehr gut rasten lässt.

Nun geht es weiter, flacher zum Baumgartensattel (1554 m). Ein letzter gleichmäßiger Anstieg führt schließlich zum Tagesziel, der sehr schön gelegenen Tölzer Hütte (1835 m). Ob man hier noch den Sonnenuntergang vom Delpsjoch (1945 m) aus beobachten will, oder lieber zum Delpssee hinabsteigt – das Karwendelvorgebirge ist ein zauberhaft einsamer Teil des Karwendels.

Variante Eintagestour

Für Konditionsstarke mit leichtem Gepäck ist es auch möglich, die Strecke in einem Tag zu bewältigen. Je nach Vorankommen können wir ab der Tölzer Hütte auch abkürzen, indem wir entweder den Schafreiter auf Weg 237 westlich umgehen oder über den Delpssee und die Krottenbachklamm nach Fall wandern (Karte siehe Seite 41).

2. TAG

Mit der Morgensonne (idealerweise) geht es heute über einen kleinen Steig direkt zum Gipfel des Schafreiter (2101 m) und weiter an der Abbruchkante entlang nordwestlich bergab über das Kälbereck (1757 m) zur Moosenalm. Die Wiesenfläche überqueren wir flugs, um gegenüber zum Grasköpfel (1753 m) aufzusteigen, von wo aus wir die ganze liebliche Weite der Voralpen in uns aufnehmen. Hier lässt es sich auch gut rasten! Nicht nur die Flurnamen künden von der Almwirtschaft: man sieht an den sanften Voralpen mit ihren runden Bergkuppen und zahlreichen Wiesen leicht, dass die meisten der 101 Almen des Karwendels im Bächental gelegen sind.

Der romantische und einsame Steig verläuft von hier weiter nach Nordosten auf dem Kamm, um bei der Grammesberg-Alm schließlich auf einen Forstweg zu treffen. Dieser führt uns in einigen Serpentinen bergab zur Wiesalm, wir wenden uns nach links und sind in Kürze in Fall, wo wir den Bergsteigerbus Richtung Lenggries nehmen.

Anreise

Öffentliche Verkehrsmittel

Die Anreise zu dieser Wanderung erfolgt von München aus mit der Bayerischen Oberlandbahn (BOB) nach Lenggries, und von dort mit dem Bergsteigerbus der RVO bis zur Haltestelle "Hinterriß Alpenhof". Rückfahrt von der Bushaltestelle Fall aus.

www.bahn.de

Die Wanderung gibt es zum Gratis Download mit integriertem Fahrplan auf www.karwendel.org/anreise

Weitere Informationen

Einkehren und Übernachten: Tölzer Hütte, Jäger von Fall

Tölzer Hütte (1835 m), geöffnet von Mitte Mai bis zum 1. Sonntag im Oktober, +43 664 1801790, info@toelzer-huette.at, www.toelzer-huette.de

Die Kontakte der Hütten und mehr Informationen zum Naturpark Karwendel findest Du hier:

www.karwendel.org/anreise

Ausrüstung

Für Wanderungen/Bergtouren über mehrere Tage gilt es, sich gut auszurüsten. Jedoch sollte man keinesfalls zu viel in den Rucksack packen. Baumwolle sollte man in allen Kleidungsstücken vermeiden, Polyester und vor allem Wolle sind ihr an Funktionalität weit überlegen. Die folgende Ausrüstungs-Checkliste soll die Planung erleichtern.

  • Kleidung: Wanderhose, Pulli, Funktionswäsche, Jacke (wind- und wasserdicht), Mütze, Handschuhe, 2 Paar Socken, evtl. Wechselwäsche
  • Bergschuhe: knöchelhoch, Einsatzbereich B-C
  • Sonnenschutz: Brille, Creme, Lippenschutz, Sonnenkappe

  • Rucksack: 30-40 Liter, Erste-Hilfe-Paket, evtl. Fernglas (sehr lohnenswert in Österreichs größtem Naturpark), Biwaksack, Taschen-/Stirnlampe, Trinkflasche, Jausenbehälter, Karten, Aus- weis, Mitgliedskarte (DAV/ÖAV/Naturfreunde/ÖTK), Taschengeld und E-Card/Krankenkassenkarte, Mobiltelefon, evtl. Kamera

  • Sonstiges für Mehrtagestouren: Hausschuhe, Waschzeug, Handtuch (im Kleinstformat), Hüttenschlafsack,  evtl. Snowline-Spikes, evtl. Tourenstöcke, evtl. Freizeithose

Sicherheitshinweise

Der Gipfelgrat der Fleischbank sollte nur von trittsicheren und schwindelfreien Wanderern begangen werden. Anfang Juni kann außerdem im Hölzelstaljoch nordseitig noch Schnee liegen – vorher auf der Tölzer Hütte anrufen und sich erkundigen!