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Sennerei
Foto: Barbara Neyer, Amt der Vorarlberger Landesregierung - Kultur
Beschreibung
Franz Michael Felder schrieb gegen soziale Probleme nicht nur an, sondern versuchte sie auch mit Taten zu lösen. Etwa, indem er die Gründung einer Sennerei-Genossenschaft initiierte. (Audio)
Sozialreformer Franz Michael Felder
Die Sennerei Unterdorf heute: Ein Käseroboter mit dem Namen „Franz Michel“ bearbeitet die Käselaibe, im Laden wird ein Franz-Michael-Felder-Käse feilgeboten. So gedenkt man jenes Mannes, dem die Gründung der genossenschaftlichen Sennerei letztlich zu verdanken ist.
Teufelskreis aus Schulden
Der Bregenzerwald zu Felders Zeit: Die Bauern lebten hauptsächlich von der Milchwirtschaft und waren dabei ganz den „Käsgrafen“ ausgeliefert, wie man die Käsehändler nannte. Der mächtigste war Gallus Moosbrugger aus Schnepfau. Von ihm liehen sich die Bauern Geld, um am Kathrinentag ihren Gläubigern aus dem Tiroler Lechtal die Zinsen zu bezahlen, wenn sie das Geld nicht selbst hatten erwirtschaften können. Der Käsgraf verlangte dafür die Milchproduktion eines ganzen Jahres im Voraus und bestimmte auch den Preis. Wer die vereinbarte Menge nicht lieferte, musste seine Schuld auf Moosbruggers Feldern abarbeiten. Ein Teufelskreis, dem schwer zu entkommen war.
Selbstbestimmt
„Mit dem Milchhandel ist’s ein wahres Elend“, erkannte Felder. Um die Landwirte vom Monopolisten Moosbrugger unabhängig zu machen, rief er einen Käsehandlungsverein ins Leben, der es ihnen erlauben sollte, ihre Produktion selbst zu vermarkten. Eine ebenfalls gegründete Viehversicherungsgesellschaft sollte das Tier gegen Schadensfälle absichern. Damit machte sich Felder bei den Käsgrafen keine Freunde: Sie wollten ihre Machtstellung keinesfalls kampflos aufgeben.