Schloss Hohenfels - Coburg

Quelle: Thüringen-entdecken.de, Autor: Paul Hentschel

Schloss Hohenfels - Coburg

Beschreibung

Von Opernsängerinnen und  Physiotherapeuten ....

1837 beauftragte Herzog Ernst Alexander von Württemberg den Architekten Balthasar Harres, Schüler von Karl Friedrich Schinkel, auf der grünen Anhöhe des ehemaligen Tiergartens Coburg einen schlossähnlichen Landsitz für sich und seine zukünftige Ehefrau zu errichten. Da Harres aber kurz darauf aus Coburg fortging, vollendete der Architekt Vincent Fischer-Birnbaum das Bauwerk im Stil des Klassizismus. Schloss und Park bekamen den Namen des Herzogs "Ernsthöhe".

Als der Herzog seinerzeit am Kasseler Hoftheater einer Oper beiwohnte, verliebte er sich unsterblich in die Sängerin Natalie Eschborn. Diese hatte den Künstlernamen Rossini von ihrem Entdecker und Ausbilder angenommen. Um den Standesunterschied auf ein erträgliches Maß zu reduzieren, überredete der Herzog den Landgrafen Heinrich Friedrich Ferdinand von Hessen-Homburg, die Rossini in den Adelsstand zu erheben. So geschah es, dass Ernst Alexander von Württemberg und Natalie Baronin von Grünhof am 18. August 1860 heirateten.

Der Großonkel des Herzogs, Ernst II. von Coburg, überredete die Sängerin zu einem Gastvertrag am Coburger Hoftheater, wo sie mit sehr großem Erfolg die Gilda aus Guiseppe Verdis Rigoletto verkörperte. Die Baronin entwickelte daraufhin derartige Sympathien für die Stadt, dass sie ihren Gatten bat, dauerhaft nach Coburg zu ziehen.

Als ihr Ehemenn schließlich 1868 verstarb, lebte sie noch bis 1890 als Witwe auf Schloss Ernsthöhe. Als sie sich entschloss, nach Berlin zu ziehen, vermachte sie das Anwesen ihrer Tochter Alexandra. Diese verkaufte jedoch den Besitz schon 3 jahre später an den Fabrik- und Gutsbesitzer Julius Heinzel, später als Baron Heinzel von Hohenfels geadelt, der dem Schloss seinen heutigen Namen verlieh. Der Baron ließ ein Gestüt einrichten und züchtete mit großem Erfolg Rennpferde.

1918 verkaufte Heinzel das Anwesen an den Berliner Elektro-Unternehmer Sigmund Bergmann, der das Schloss durch den Architekten Otto Rehning (er entwarf auch das Berliner Grand Hotel Esplanade und das Hotel Excelsior) umbauen ließ. Zwischen den beiden Weltkriegen ging Schloss Hohenfels schließlich in den Besitz dr Stadt über. Während der NS-Diktatur war hier die erste Reichsschule der NS-Frauenschaft und ein Reichsarbeitslager für weibliche Jugendliche untergebracht. Nach Ende des Zweiten Weltkrieges stand das Anwesen bis 1954 leer.

Heute befindet sich die Medau-Schule in den Räumlichkeiten von Schloss Hohenfels. Sie ist seit 1979 Deutschlands einzige Schule mit integrierter Gymnastik- und Physiotherapie-Ausbildung. 2004 wurde die Fachschule Schloss Hohenfels staatlich anerkannte Hochschule für Fachtherapien im Gesundheitswesen. Bis zu ihrem Wegzug nach Bamberg im Jahr 2010 wurden zwei Bachelor-Studiengänge angeboten. Die Medau-Schule besteht aber weiterhin und bietet Lehrveranstaltungen in Kooperation mit der IB-Hochschule Berlin an.

Kontakt

Schloss Hohenfels, 96450 Coburg, Deutschland
+49956183570
info@medau-schule.de
medau-schule.de

Öffnungszeiten

Die Räumlichkeiten des alten Schlosses sind mitlerweile umgestaltet worden und gehören zu den Räumlichkeiten der Fachschule.

die Parkanlagen können (nach Absprache der Schulleitung) besichtigt werden.

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