Schloss Ehrenburg in Coburg

Das ehemalige Residenzschloss der Coburger Herzöge blickt auf eine nunmehr fast 500-jährige Geschichte zurück.

Unter Herzog Johann Ernst wurde Schloss Ehrenburg als repräsentative Stadtresidenz im 16. Jahrhundert errichtet. Nach der fertigstellung der Dreiflügelanlage wurde die Hofhaltung von der Veste Coburg in das neue Gebäude in der Stadt verlegt. Einer Legende nach soll Kaiser Karl V. dem imposanten Bau den Namen "Ehrenburg" gegeben haben, um seinen Stolz auszudrücken, dass die Bauarbeiten nur durch bezahlte Arbeiter durchgeführt worden sind. Für die damalige Zeit war das eher ungewöhnlich.

Seit der Fertigstellung wurde die prunkvolle Stadtresidenz vielfach umgestaltet. Ab 1690 wurde sie unter Herzog Albrecht zunächst zu einer barocken Residenzanlage ausgebaut. Mit dieser Umgestaltung gingen die Entstehung der Hofkirche, die üppigen Stuckaturen oberitalienischer Meister und die Errichtung des prachtvollen Riesensaals einher. Hier sind 28 mächtige Atlas-Figuren zu bestaunen. Im frühen 19. Jahrhundert folgte eine weitere Umgestaltung durch Herzog Ernst I. nach Entwürfen des Berliner Architekten Karl Friedrich Schinkel. Er ließ der Ehrenburg ein neugotisches Erscheinungsbild verleihen. Für die Umgestaltung der Innenräume war der Franzose André-Marie Renié-Grétry verantwortlich. Nach seinen Entwürfen wurden die Appartements im Stil des französischen Empire erneuert und zusätzlich mit prunkvollen Möbeln, Uhren und Leuchtern eingerichtet.

Durch eine geschickte Heiratspolitik hatte es das Herzogshaus Sachsen-Coburg und Gotha im 19. Jahrhundert geschafft, zu europäischer Bedeutung aufzusteigen. Daran erinnert neben zahlreichreichen Portraits in den Schlossräumen heute vor allem noch das Schlafzimmer von Queen Victoria. Surch ihren Gatten Prinz Albert war sie häufig zu Gast in Coburg.

Besonders sehenswert sind außerdem zwei Bildergalerien mit Werken von Lucas Cranach dem Älteren sowie flämischen und holländischen Künstlern des 16. und 17. Jahrhunderts.