Schaupunkt Lindenberg

Quelle: Allgäu GmbH Leitprodukte, Autor: Christa Fredlmeier

Beschreibung

Schaupunkt zu den Fabriken

Die Fabriken im Visier

Es gab eine Zeit, in der es nachts in Lindenberg summte. Grund dafür waren die vielen Nähmaschinen, die in Betrieb waren. Denn neben über 30 größeren wie kleineren Hutbetrieben und Fabriken gab es zur Hochzeit der Hutindustrie zudem zahlreiche Familienbetriebe und Heimarbeiter, meist Frauen. Da diese tagsüber Hof und Kinder betreuen mussten, nähten sie nachts.

Dieser Kaminschlot einer Hutfabrik ist Zeuge der Blütezeit, die Lindenberg einst mit der Hutproduktion erlebte. Es begann mit Strohhüten, die bald weltweiten Absatz fanden. Anfang des 20. Jahrhunderts wurden rund acht Millionen Strohhüte produziert und Lindenberg war das Zentrum der deutschen Herren-Strohhut-Industrie.

Nach dem Ersten Weltkrieg fiel die Hutindustrie in eine tiefe Krise, doch mit der Umstellung auf die Produktion von Damenfilzhüten konnten sich einige Betriebe retten. Der Zweite Weltkrieg brachte die Industrie erneut ins Stocken. Fortan wurden Tropenhelme für die Rommel-Armee in Nordafrika, Schneeschuhe und Gasstrümpfe für Pferde produziert. Doch nach dem Krieg erholten sich die Hutfabriken, ab dem Jahr 1960 stellten die Lindenberger neben Stroh- und Filzhüten auch weitere Exemplare aus den verschiedenen Werkstoffen wie Leder, Dralon und Pelz her.

Mitte der 1970er-Jahre kam der Hut aus der Mode und die Lindenberger damit in Bedrängnis. Heute gibt es in der Stadt nur noch eine Hutfabrik. Das Deutsche Hutmuseum Lindenberg erinnert mit zahlreichen Ausstellungsstücken an die Erfolgsgeschichte.

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