Salzburger Almenweg - Etappe 11: Hüttschlag - Tappenkarseehütte (übers Kreuzeck)

Draugsteinalm-Steinmannhütte
Tappenkarseealm, 1.768 m
Draugsteinalm-Schrambachhütte, 1.778 m
Karteisalm, 1.661 m
Draugsteintörl, 2.077 m
Kreuzeck, 2.204 m

Die Tour

Ein eiskalter See, seltene Blüten und eine schaurige Sage

Die Etappe 11 ist ungeheuerlich lang und ungeheuerlich schön. Die Tour führt von Hüttschlag über einen recht anspruchsvollen Anstieg über blumenübersäte Wiesen zum Karteistörl und zum größten Gebirgssee der Ostalpen. Der Tappenkarsee liegt auf rund 1.800 Meter Seehöhe und wir sind uns sicher: Wenn Sie ihn kurz nach dem Karteistörl zum ersten Mal erblicken, werden sie überwältigt innehalten. Nicht zufällig zählt diese Etappe für viele zu den schönsten Abschnitten am Salzburger Almenweg überhaupt. Der See liegt eingebettet zwischen den Großarler Grasbergen und den felsigen Gipfeln der Radstädter Tauern in Kleinarl und beherbergt – so will es die Sage – ein gefräßiges Ungeheuer. Behalten Sie also auf Ihrer Wanderung das Seeufer im Auge, vor allem wenn Nebelschwaden über das kalte Wasser ziehen: Wer weiß, wann das Ungetüm das nächste Mal auftaucht und was es im Sinn hat. Genächtigt wird nach dieser anstrengenden Etappe auf einer der beiden Draugsteinalmen, die so idyllisch liegen, dass Sie bestimmt ungeheuerlich gut schlafen werden.

Am Wegesrand

Der mächtige, 2.358 Meter hohe Draugstein ist mit seinen breiten Flanken einer der wenigen Kalkberge im Großarltal, die hier eine ganz eigenständige Vegetation zum Vorschein bringen. Schon beim Aufstieg aufs Karteistörl dürfen sich Blumenliebhaber über eine üppige Farben- und Blütenpracht freuen: Unzählige Grüntöne vermischen sich mit dem kräftigen Rosa der Almrosen, dem dunklen Lila der Knabenkräuter – einer heimischen Orchideenart –, dem Gelb von Arnika und dem Weiß des flauschigen Wollgrases.

Almenweg Geschichte(n)

Eine kleine Gute-Nacht-Geschichte gefällig? Nun, dann wollen wir jene vom Lindwurm im Tappenkarsee erzählen. Diese Sage zählt zum Kulturgut im SalzburgerLand und ihr zufolge sorgte einst ein gefräßiger Lindwurm für viel Schrecken rund um den bis zu fünfzig Meter tiefen See. Er verschlang alles, was sich am Ufer bewegte und so beschlossen einige Männer, das Ungeheuer zu töten. Der Plan jedoch misslang und voll Rachegelüste sitzt der Lindwurm seither auf dem Grund des Sees und nagt am Felsen, der den Tappenkarsee zum Kleinarler Tal hin begrenzt. Wenn es ihm gelingt, die Wand zu durchbrechen, wird das gesamte Tal bis nach Wagrain unter den Wassermassen versinken. Einer anderen Sage zufolge soll der Tappenkarsee unterirdisch mit dem Schuhflickersee nördlich des Schuhflickers zwei Täler weiter zwischen Großarl- und Gasteinertal verbunden sein. Dort soll das Rad eines Wagens gefunden worden sein, der zuvor in den Tappenkarsee gestürzt war.

Almenweg Stärkung  

Auf der Tappenkarseehütte wird „Dreifärbiger Kaiserschmarrn“ serviert. Zu dieser farbenfrohen Variante des Mehlspeisenklassikers tragen Apfelmus sowie Preiselbeer- und Schwarzbeermarmelade bei. Die Schwarzbeeren (auch bekannt als Heidel-, Blau- oder Moosbeeren) dürfen natürlich auch am Wegesrand genascht werden. Meist sind sie Anfang/Mitte August reif. 

Autorentipp

Die sehenswerte Nationalpark-Erlebnisausstellung „Auf der Alm - zwischen Himmel und Erde“ im Talschluss von Hüttschlag beschäftigt sich mit den Besonderheiten der Almlandschaft und des Almlebens und ergänzt die Ausstellung „Geheimnisse des Bergwaldes“. Von 24.5. bis 31.10. täglich von 10 bis 17 Uhr geöffnet.  

Info

Schwierigkeit
mittel
Tiefster Punkt Hüttschlag

Details

Technik

Wegbeschreibung

Start

Hüttschlag-Ortszentrum (1.030 m)

Ziel

Draugsteinalmen (1.778 m)

Weg

Von Hüttschlag folgt man am besten den Markierungen des „Kapellen-Wanderweges“ taleinwärts. Es empfiehlt sich, auf dem Weg einen Blick in die Christophoruskapelle in Wolfau und in die Karteiskapelle mit ihrer herrlichen Schutzmantel-Madonna in Karteis zu werfen. In diesem Ortsteil wird dann die Straßen- als auch die Talseite gewechselt. Bevor sich die Straße in Karteis gabelt, zweigt zwischen den Häusern links ein Fußweg nach Oberstein, einem alten Gehöft mit schönem Ausblick ins Tal, ab. Diesem Fußweg bergauf folgend, geht es unterhalb von Mühlegg rechts in Richtung Hallmoosalm und weiter auf der anderen Seite des Grabens auf einen Güterweg beständig bergauf. Am ersten Parkplatz an der Hallmoosalm vorbei, am zweiten Parkplatz – an der Weggabelung mit den beiden Schranken – dem rechten Weg und der Beschilderung zur Karteisalm folgen.

Rund 30 Minuten nach der Karteisalm rechts dem Steig auf den etwas südlich gelegenen Gipfel folgen. Vorteil dieses kleinen „Schlenkers“ ist der atemberaubende Panoramablick vom Kreuzeck auf Klingspitz, Keeskogel und die Hohen Tauern auf der einen Seite, Mosermandl, Faulkogel und Weißeck auf der anderen Seite. Zudem weht oben auf dem Grat meist eine feine Prise, während im breiten Talkessel oft die Hitze steht. Am Karteistörl kommt man wieder zurück auf den Salzburger Almenweg. 

Ab dem Karteistörl beginnt der landschaftlich schönste Teil der Etappe, denn nach dem langen Aufstieg geht es nun endlich bergab zur Tappenkarseehütte (ÖAV-Sektion Edelweiß), auf der genächtigt wird.

Einkehr- und Übernachtungsmöglichkeiten 

Tappenkarseehütte (1.825 m), (nach ca. 5,5 Stunden) Juni bis Anfang Oktober (keine Nächtigung), T. +43 676 3409923 E/Ü 

Tappenkarseealm (1.770 m), (nach ca. 6 Stunden) Juni bis Anfang Oktober (keine Nächtigung), T. +43 676 3409923 E/Ü 

Draugsteinalmen (1.778 m), (nach ca. 8 Stunden Gehzeit) Mitte Juni bis Ende September.  

Schrambachhütte: T. +43 664 767 06 52 E/Ü (/nur DO-SO möglich!) 

Steinmannhütte: T. +43 6417 265 E/Ü/Almsommerhütte 

Anreise

Öffentliche Verkehrsmittel

Mit öffentlichen Verkehrsmitteln ist Hüttschlag am besten über den Bahnhof St. Johann in Pongau erreichbar. Von hier fährt man mit dem Postbus (Linie 540) nach Hüttschlag. Die Nutzung ist mit gültiger Gästekarte für einen Euro pro Person und Fahrt möglich.

Parken

Wer mit dem Auto anreist, kann dieses in Hüttschlag auf dem Parkplatz im Ortszentrum nahe der Schappachkapelle kostenlos für mehrere Tage parken. Bitte die „Almenweg-Parkuhr“ aus der Broschüre im geparkten Auto hinterlegen!

Weitere Informationen

Alle weiteren Informationen rund um den Salzburger Almenweg finden Sie hier.

Ausrüstung

Hier finden Sie alles rund um den passenden Wanderschuh, die perfekte Ausrüstung und die richtige Geh-Technik.

Sicherheitshinweise

Damit Ihr Tag in den Bergen auch wirklich zu einem unvergesslichen Erlebnis wird, geben wir Ihnen einige Tipps, damit Sie sicher in den Bergen unterwegs sind.

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