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Saarbrücker Hütte
Beschreibung
Letzte der vor dem Ersten Weltkrieg errichteten Schutzhütten
Als letzte der vor dem Ersten Weltkrieg errichteten Schutzhütten entstand 1909 bis 1911 die Saarbrücker Hütte im Kromertal zu Füßen von Großem Seehorn und Großlitzner auf 2.538 m Seehöhe. Es handelt sich um die am höchsten gelegene Schutzhütte in der Silvretta. Sie war am 18. August 1911 vom Alpenverein und Skiclub Saarbrücken eröffnet wurden. Nachdem sie 1931 durch einen Brand gänzlich zerstört worden war, konnte sie ein Jahr später wiedereröffnet werden. Ein Umbau erfolgte 1982. Die Saarbrücker Hütte verfügt gegenwärtig über 88 Schlafplätze, darunter 37 Betten und 51 Plätze in den Matratzenlagern. Der Winterraum, der 12 Plätze hat, ist ständig geöffnet, allerdings ist er ungeheizt.
Auf der Saarbrücker Hütte traf sich 1912 eine äußerst hochkarätige Rune von Alpinisten:
Wir verbrachten einen sehr angenehmen Abend in der Hütte, der wohl allen unvergeßlich bleiben wird. Der unverwüstliche Humor eines meiner Gefährten, der mit Erzählungen von Erlebnissen aus dem Studenten- und Berufsleben immer neue Lachsalven hervorrief, die sympathische Persönlichkeit eines Paul Preuß mit seiner an das Wunderbare grenzenden Kletterfertigkeit, der künstlerische Glanz, den Meister [Edward Theodore] Comptons Gestalt über das Ganze goß, dazu die heiteren Mädchengestalten, welche die Wirtschaft besorgten, alles zusammen bildete ein Stück Leben von hohem, nicht alltäglichem Glanze.
Besondere Heiterkeit erregte die Erzählung [Gebhard Wendelin] Gunz‘ von einer Frage, die eine der Gebirgsmaiden im Vertrauen an ihn gestellt hatte. Compton schrieb nämlich fleißig englische Karten und da wollte das Mädchen wissen, was das für eine Sprache sei; auf Gunz‘ Aufklärung, daß Compton englisch schreibe, meinte sie: „Das hab‘ ich mir gleich gedacht; es ist wie eine Art Montafoner Dialekt, und deacht vaschtôst niit davô!“
Eine solch illustre Runde, wie an jenem Abend in der Saarbrücker Hütte zusammenkam, hat es auf den Hütten in der Silvretta wohl nur selten gegeben:
v Dr. Karl Blodig: Vorarlberger Alpinismuspionier und Besteiger aller 66 Viertausender der Alpen
v Edward Theodore Compton: Britischer Alpinist und einer der bedeutendsten Bergsteiger-Maler seiner Zeit
v Gebhard Wendelin Gunz: Aufgrund seiner über 400 Zimbabesteigungen hatte er den Beinamen „Zimbapfarrer“.
v Paul Preuß: einer der bedeutendsten Freikletterer seiner Zeit
Kontakt
Karte
Anreise
Öffentliche Verkehrsmittel
Anfahrt
Sommer
Mit dem Auto, Motorrad oder Postbus fahren Sie ab Bludenz durchs Montafon bis Partenen und über die herrliche Panorama-Silvretta-Hochalpenstraße bis zum Parkplatz auf der Bielerhöhe. Die Silvretta-Hochalpenstrasse ist mautpflichtig. Ermäßigungen sind möglich.
Winter
Mit dem Auto, oder Postbus durchs Montafon bis nach Partenen; von dort aus mit der Vermuntbahn und anschließend mit dem Tunnelbus bis zur Bielerhöhe.