Roß- und Buchstein

Felspassage

Die Tour

Ein berühmtes Gipfelduo

An ihnen führt einfach kein Weg vorbei, das zackige Doppelprofil ist zu herausfordernd: Da muss man hinauf! Und das geht verhältnismäßig leicht, zumindest am Roßstein. Etwas anspruchsvoller gibt sich der fast gleich hohe Buchstein, dazwischen ist die »Mini-Ferrata« am Roßstein anzusiedeln. Dazwischen – das gilt auch für die Tegernseer Hütte, denn die steht exakt zwischen den beiden Gipfeln, mit Terrassen-Blick bis zum Alpenhauptkamm – eine Lage, die ihresgleichen sucht in den Bayerischen Alpen. Und so ist man auf den Wegen und Steigen rund um das felsige Duo halt nur selten allein, schon gar nicht an den Wochenenden, wenn die »Schtodara« (für Nicht-Bayern: Münchner Städter) ausschwärmen, Land und Leute vorübergehend in Besitz nehmen.

Vom Parkplatz an der Achenpassstraße führt eine Sandstraße nordwärts ins Tal des Schwarzenbachs. Nach einem halben Kilometer verlässt man die Piste und wechselt auf die linke Talseite. Der nur sanft ansteigende Pfad verläuft parallel zum Bach; er mündet vor der ausgedehnten Waldlichtung der Schwarzentennalm, 1014 m, in die Zufahrt zur Buchsteinhütte, 1271 m. Sie gewinnt in ein paar weiten Schleifen, die sich auf dem steileren Weg abkürzen lassen, an Höhe. In einer Rechtskurve kurz vor der Hütte (5 Min. Umweg) geht man geradeaus. Der recht steinige Weg führt hinein in die licht bewaldete Talmulde, knickt dann nach Süden um. Rechts mündet der Zustieg von der Roßsteinalm; in steilem Zickzack zwischen Latschengestrüpp geht’s hinauf zur Tegernseer Hütte, 1650 m. Man spaziert über die Terrasse und folgt dann dem breiten, aber recht steinigen Grat zum Gipfelkreuz des Roßsteins, 1698 m. Die Aussicht reicht durch den Graben des Achensees bis zum Olperer, 3476 m, in den Tuxer Alpen. Nicht viel weiter als einen Steinwurf entfernt scheint der Buchstein, 1701 m; man schaut direkt in die steile Rinne, die unmittelbar hinter der Hüttenterrasse ansetzt und zum breiten Gipfelrücken hin ausläuft. Dass da geklettert werden muss (Schwierigkeitsgrad I–II), ist auch nicht zu übersehen – also kein Terrain für Rotsockler! Etwas Spannung bietet auch der Abstieg. Er führt von der Tegernseer Hütte in die Südflanke des Roßsteins. Fest verankerte Drahtseile helfen über die gestuften Felsen hinunter ins Flache. Links ragt die Roßsteinnadel, ein beliebter Kletterzacken, in den Himmel. Unter dem Grasbuckel des Sonnbergs hindurch spaziert man hinüber zum Sonnbergalm-Hochleger, 1498 m, einem hübschen Rastplatz. Anschließend geht’s an der licht bewaldeten Südflanke schräg abwärts zum Niederleger, 1150 m. Etwas tiefer quert man den (meist trockenen) Alpelgraben; anschließend geht’s in vielen kurzen Kehren hinunter zur Achenpassstraße, 860 m. Hier kurz rechts, dann über die Weißach und auf dem schönen Talweg rechts des Wassers zurück zum Parkplatz.

Info

Schwierigkeit
schwer
Aufstieg
968 hm
Abstieg
968 hm
Tiefster Punkt 823 m
Höchster Punkt 1644 m
Dauer
5:15 h
Strecke
14,2 km

Details

Kondition
Technik

Wegbeschreibung

Start

Parkplatz (830 m) am Eingang ins Schwarzenbachtal, Anfahrt von Kreuth bzw. dem Achenpass (Bushalt).

Weitere Informationen

Sicherheitshinweise

Recht anspruchvolle Runde mit gesicherten Passagen im Abstieg von der Tegernseer Hütte. Eine leichtere Variante – der »Altweibersteig« – führt nördlich um den Roßstein herum. Die felsige Steilrinne zum Buchstein ist ungesichert (I–II, stark abgeschmierte Felsen).