Rieder Hütte (1752 m) – Runde Totengraben (II+) und Hirschluckensteig (I+)

Schuttkar zum Einstieg
Rechts zum Einstieg hoch
Leichtere Kraxelstellen (I) nach dem Einstieg (II)
Die nächste Kletterstelle (II+, III ohne Seil)
Nun die Rinne über einzelne Felsblöcke klettern (I)
Schwierigere Wasserrinnenplatte (II+)
Anspruchsvolle Wanderung
Rieder Hütte mit Höllkogel im Hintergrund
Tiefblick zum Hinteren Langbathsee
Markanter Hinweis - nicht dem Pfeil folgen, sondern hier rechts absteigen
Schrofen vom Feinsten
Etwas schwierigerer Abstieg (1+) mit Trittstiften und Seil
Noch ein Nadelöhr (I+)
Auch toll ausgesetzt
Blick zurück
Der Vordere Langbathsee
Spiegelbild vom Totengraben

Die Tour

Es erwartet einen ein großartiges Abenteuer, in beeindruckendem Felsszenario mit langen, auch recht ausgesetzten Kletterpassagen, dessen knackigste Stellen (bis III+ nach UIAA) zusätzlich mit Kletterseilen (dann II+) versehen wurden.

Gleich vorweg, eine absolut ernst zu nehmende "Insidertour", die viel seilfreie Klettererfahrung im oberen zweiten Schwierigkeitsgrad erfordert und nur von Erfahrenen bei sicheren Verhältnissen (gute Sicht, schneefrei und trocken) durchgeführt werden sollte!  Zudem ist die Orientierung im teilweise wegelosem Gelände nicht immer einfach! Schwindelfreit und Trittsicherheit versteht sich auf der einsamen Strecke von selbst.

Autorentipp

An heißen Sommertagen sicher die schönste Kombination ist der Sprung in den idyllischen Vorderen Langbathsee, kristallklar und Wassertemperaturen meist über 20° C

Info

Schwierigkeit
schwer
Aufstieg
1146 hm
Abstieg
1146 hm
Tiefster Punkt 668 m
Höchster Punkt 1773 m
Dauer
7:30 h
Strecke
13,4 km

Details

Kondition
Erlebnis
Landschaft
Technik
Exposition
N
O
S
W

Beste Jahreszeit

Januar
Februar
März
April
Mai
Juni
Juli
August
September
Oktober
November
Dezember

Wegbeschreibung

Start

Parkplatz am Vorderen Langbathsee (667 m)

Ziel

Parkplatz am Vorderen Langbathsee (667 m)

Weg

Beim Zustieg vom Parkplatz (667 m) wenige Meter auf der Langbathstraße zurück und rechts der Forststraße entlang des Kaltenbaches bis an das Ende in der Schiffau (870 m) folgen. Achtung, bei der Weggabelung auf 825 m nicht vorzeitig rechts abbiegen! Wir wählten zum Fuße des Totengrabens rechts den Karrenweg, der später in einen schwach ausgeprägten Pfad überging und sich manchmal im steilen Schuttkar verlor. Es soll aber auch einen mit Steinmännern markierten Weg geben, den wir allerdings nicht gefunden haben. Intuitiv wird der geübte Kraxler – trotz teilweise wegelosen Gelände - den Einstieg rechts im Kar ansteuern :-). (ca. 400 Höhenmeter, ca. 1 Stunde)

TOTENGRABEN: (Einstieg bei ca. 1.060 m, Schwierigkeit II+, meist aber I-II und steile Schrofen)
Auf überraschend viel Kletterei darf man sich im Totengraben einstellen, womit die Bezeichnung „Steig“ nur bedingt zutrifft. Zuerst sucht man sich am Wandfuß rechts den ersten Roten Punkt, dann „hantelt“ man sich zum Nächsten heran. Vorsicht beim Klettern am brüchigen Fels, wird leicht ein Steinschlag ausgelöst! Die erste lange Wandstufe bewegt sich im oberen ersten Grad und schließt mit einer schwierigeren Passage (II+, Fixseil) ab. Steiles Gehgelände mit Schutt und Gras führt im Anschluss rechts zu einen Steingraben (großer roter Punkt) hinauf, in den man einsteigt und sich nach kurzer Kletterei (I-II) der nächsten Herausforderung (bis III) auf einer Wasserrillenplatte stellt. Mithilfe der verknoteten Fixseile wird man aber über den oberen II Grad auch hier nicht hinaus kommen. (ca. 600 Höhenmeter, ca. 2 Stunden)

Nach dem Wandbuch am „Ausstieg“ zieht sich der kupierte Weg über Schrofen zwischen den Latschen zur bewirtschafteten Rieder Hütte (1.752 m) noch dahin, ist aber landschaftlich sehr beeindruckend (mit Gegenanstiegen ca. 200 Höhenmeter, ¾ Stunde)

Von der Hütte nun am Weg zum Hochleckenhaus einsteigen und mit kleinen Zwischenanstiegen letztendlich bis in die Senke auf 1.580 m absteigen. Anhaltspunkt ist nach dem herrlichen Tiefblick zum Hinteren Langbahtsee eine Stahlseilversicherung links und gleich darauf eine rote Markierung „HL“, die die Richtung zum HochLecken (und nicht HirschLucken!) zeigt. (mit kleinen Gegenanstiegen knapp. 100 Höhenmeter, ca. ¾ Stunde)

HIRSCHLUCKENSTEIG: (Einstieg bei ca. 1.580 m, Schwierigkeit vereinzelt I+ und A/B)
Technisch weniger schwierig als der Totengraben ist der Hirschluckensteig, findet man nur noch vereinzelte Kletterstellen (I+) vor bzw. sind diese besser versichert (A/B), dennoch muss man sich beim steilen Abstieg voll konzentrieren. Bei der Markierung „HL“ rechts auf den Steigspuren absteigen, bald wird man hier rote Punkte vorfinden, denen man weiter folgt. Abwechslungsreich führt nach dem Steigbuch die Kombination schwieriges Gehgelände mit Klettereinlagen (großteils versichert) über Felsstufen, Rinnen und steilen Grashängen zur Hirschlucke hinunter, ehe ein mit Stahlseil versicherter sowie ausgesetzter Klettersteig (A/B) auf einem Felsband in das Schuttkar (nach ca. 1 ½ Stunden) auf 1080 m hinunter führt. Trittspuren im Geröll leiten einem schlussendlich auf die „zivilisierte“ Forststraße (auf 950 m) hinunter, auf der ein langer, jedoch landschaftlich idyllischer Hatscher (1 Stunde) entlang dem rechten Seeufer am Hinteren und Vorderen Langbathsee folgt.

Kombinationsmöglichkeiten:

GROSSER HÖLLKOGEL (1.862 m, zusätzlich 200 Höhenmeter)
Hat man eine knappe Stunde Zeit übrig, lohnt sich der Aufstieg von der Rieder Hütte (1.752 m) nach kurzem Abstieg auf den aussichtsreichen Großen Höllkogel (1.851 m). Der Wanderweg ist einfach, markiert und beschildert.

EIBLGUPF (1.813 m)
Tja, die Variante Eiblgupf ist nicht gerade der Brüller, bewegt man sich in der Linksschleife ab der Rieder Hütte (1.752 m) überwiegend zwischen den Latschen. Lediglich am Gipfel kann man einen schönen Rundblick erhaschen. Für den markierten „Umweg“ sollte man 45 Minuten zusätzlich einplanen.

Anreise

Anfahrt

Von der B145 Richtung Ortszentrum Ebensee, hier rechts zur 8 Km langen Langbathstraße abbiegen und bis zum großen Parkplatz am Langbathsee auffahren.

Parken

Parkplatz am Vorderen Langbathsee (667 m)

Weitere Informationen

Ausrüstung

Festes Schuhwerk, Helm ratsam, Notfallausrüstung, genügend zu trinken, GPS oder ortskundiger Begleiter von Vorteil, bei weniger Mut ein kurzes Sicherungsseil

Sicherheitshinweise

Teilweise wegloses sowie recht ausgesetztes Alpingelände, immer wieder Kletterstellen I-II, mehrmals schroffe Gehpassagen und steile Pfade auf Geröll, Altschneefelder bis in den Frühsommer+

Zustiege sind nicht markiert - die Einstiege somit schwer zu finden. Die Steige selbst sind im Verlauf regelmäßig mit roten Punkten ausreichend gekennzeichnet.

Den Synthetikseilen nicht vollstes Vertrauen (= ganzes Körpergewicht) zusprechen, hängen die den ganzen Winter rum und gewähren zudem die Einschlaghaken nur bedingt zuverlässigen Halt!

Nur bei beständigem Wetter losstarten, wenn Fels und Gras schon aufgetrocknet sind - Rückzug im Totengraben beim Abklettern mitunter problematisch!

Den anspruchsvollen Rundkurs unbedingt im Uhrzeigersinn bewältigen, ist der Totengraben mit seinen längeren, vor allem schwierigeren Kletterstellen im Aufstieg leichter zu meistern!

Auf dem Weg entdecken