6353 Going, Österreich
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Pramakapelle
Beschreibung
Diese Kapelle wurde zwischen 1580 und 1600 erbaut und befindet sich im Ortsteil Prama. Dieser Flurname ist keltisch und bedeutet „dort wo die Brombeerstauden wachsen“. Stifter waren die hier wohnenden Bergleute des Kupfer- und Silberbergwerkes am Rerobichl zwischen Going und Oberndorf. Die Kapelle besteht aus einem kleinen Bau mit abgerundetem Chor. Das Satteldach über der Tür hat ein vorspringendes Krüppelwalmdach. Direkt über der Tür kann man ein Fresko des heiligen Wendelin als „Guter Hirte“ in einem gemalten Rahmen sehen. Rechts hält er den Hirtenstab, um seine Schulter hängen eine Hirtentasche und eine Herde Schafe sowie ein schwarzer Hund umgibt ihn. An den Innenwänden findet man einen Kreuzweg aus handkolorierten Kupferstichen in guter Qualität vor. Leider wurden vor einigen Jahren drei der Stationen gestohlen. Das Altarbild zeigt eine Madonna lactans (milchspendende Madonna). Links steht ein Schmerzensmann und auf der rechten Seite befindet sich eine besonders seltene Darstellung des Propheten Daniel als Bergbauheiliger. Auf der Altarverkleidung sind von links die Heiligen Drei Könige, die Rückkehr Marias, Josef und Jesus aus Ägypten, die heilige Anna, die ihrer Tochter Maria das Lesen und Schreiben lehrt und Maria Magdalena als Büßerin abgebildet. Signiert ist die Tafel mit „M. F. 1863“. An der rechten Wand hängt eine ganz besondere Votivtafel, die die letzten 15 Tage der Menschheit beschreibt, denn sie zeigt 15 Einzelbilder mit passendem Text. Normalerweise haben solche Tafeln nur sieben oder neun Bilder. Bezeichnet werden sie als Alberti Tafeln und sind um etwa 1800 entstanden. Besitzer ist die Familie Horst Grottenthaler.