6710 Nenzing, Österreich
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Nenzing, Burgruine (Welsch-)Ramschwag
Beschreibung
Ruine einer Höhenburg auf einer Waldkuppe südwestlich von Nenzing
1270-1290 wurde die Burg Welsch-Ramschwag durch die Ritter von Ramschwag, einem Adelsgeschlecht aus dem Kanton St. Gallen (CH), erbaut. Deren Stammburg befindet sich in Häggenschwil, Kanton St. Gallen. Vor 1352 kam die Burg in den Besitz der Herren von Landenberg-Greifensee. Im Jahr 1352 erfolgte der Verkauf an Graf Rudolf von Montfort-Feldkirch. Als die Werdenberger die Burg 1360 anlässlich einer Erbstreits-Fehde gegen die Montforter angriffen, war Hartmann von Prasberg aus einem Allgäuer Adelsgeschlecht Burgvogt. Dieser verteidigte den Bergfried für viele Stunden, bis aus Feldkirch Hilfe kam und die Angreifer erfolgreich vertrieben werden konnten. Noch im selben Jahr kam die Burg Welsch-Ramschwag an die Habsburger. Die Burg hatte keinen langen Bestand, denn aufgebrachte Walgauer Bauern zerstörten am Abend des 28. September 1405 im Appenzellerkrieg die Anlage und seither ist sie eine Ruine. Zur gleichen Stunde gingen auch andere Burgen im Walgau (Jagdberg, Blumenegg und Rosenegg) in Flammen auf.
Die annähernd quadratische Anlage verfügte über einen erhöht liegenden, zentralen Wohnturm mit einfachen Lichtschlitzen und eine umgebende Ringmauer. Diese war 1,20 Meter stark und umfasste den Hofraum mit einer Fläche von etwa 42 x 38 Metern. Im Westen wurden zwei künstliche Wall-Grabensysteme als Annäherungshindernisse errichtet. Im Osten lag wie heute der Aufgang zum Haupttor.
Erste Versuche einer Restaurierung reichen in das Jahr 1912 zurück. 1925/26 scheiterte ein weiterer Versuch aufgrund der fehlenden finanziellen Mittel. 1947 wurden durch die Errichtung einer Skisprungschanze, die heute schon wieder aufgelassen ist, Teile der Ringmauer zerstört. 1997-2000 erfolgte eine Restaurierung der Ruine in mehreren Etappen durch die Marktgemeinde Nenzing in Zusammenarbeit mit dem Bundesdenkmalamt und freiwilligen Helfern. Die graphische Rekonstruktion des Bergfriedes und des Grundrisses führte der Burgenausschuss des Landesmuseumsvereines durch.